- O Brother, Where Art Thou?
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Filmdaten Deutscher Titel O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee Originaltitel O Brother, Where Art Thou? Produktionsland Großbritannien
Frankreich
USAOriginalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2000 Länge 103 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Joel Coen
Ethan CoenDrehbuch Ethan Coen
Joel CoenProduktion Ethan Coen Musik T-Bone Burnett
Carter BurwellKamera Roger Deakins Schnitt Joel und Ethan Coen (unter ihrem Pseudonym „Roderick Jaynes“)
Tricia CookeBesetzung - George Clooney: Everett
- John Turturro: Pete
- Tim Blake Nelson: Delmar
- John Goodman: Big Dan Teague
- Holly Hunter: Penny
- Chris Thomas King: Tommy Johnson
- Charles Durning: Pappy O'Daniel
- Michael Badalucco: George Nelson
- Daniel von Bargen: Sheriff Cooley
- Stephen Root: Radio Station Man
- Gillian Welch: Kundin im Plattenladen
O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee ist ein Kinofilm der Coen-Brüder aus dem Jahr 2000.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Geschichte spielt in Mississippi im Jahre 1937 zur Zeit der Weltwirtschaftskrise. Im Vorspann wird die Odyssee Homers als Inspirationsquelle des Films genannt. So zitieren mehrere Szenen Motive aus diesem Werk, beispielsweise den lockenden Gesang der drei Sirenen, der die Helden vom Weg abbringt und ins Verderben lockt.
Der Film beginnt mit der Flucht der drei Sträflinge Ulysses Everett McGill, Pete Hogwallop und Delmar O’Donnell aus dem Gefängnis. Ziel ihrer Flucht ist der Ort, an dem Everett die Beute seines letzten Raubzuges vergraben haben will. Doch Eile ist geboten, denn angeblich befindet sich das Versteck der Beute in einem Tal, das in vier Tagen durch den Staudamm des Arkabutla Lake geflutet werden soll.
Die Reise wird zu einer abenteuerlichen Odyssee, die mit der Begegnung mit einem blinden Seher beginnt. Die Flüchtigen treffen unter anderem auf einen Zyklopen mit Augenklappe, der Bibeln verkauft, und werden wie Odysseus von Poseidon von einem teuflischen Sheriff mit dem Höllenhund Zerberus gejagt. Auch Begegnungen mit dem Bankräuber George „Babyface“ Nelson und einer Horde von Anhängern des Ku-Klux-Klan bleiben ihnen nicht erspart. Ganz nebenbei nehmen die Drei mit Blues-Gitarrist Tommy Johnson, der seine Seele an den Teufel verkauft hat, als „Soggy Bottom Boys“ eine Platte auf und werden, ohne es zu merken, zu Country-Musik-Stars.
Dann erfahren Pete und Delmar von Everett, dass der versprochene „Schatz“ gar nicht existiert, sondern Everett auf der Suche nach seiner Ex-Frau ist, die er an einer erneuten Heirat hindern will. Nicht zufällig erinnert ihr Name Penny an Penelope, die Frau des Odysseus.
Da sich die drei Sträflinge bereiterklären, den amtierenden Gouverneur des Staates Mississippi, Menelaus Pappy O'Daniels, bei seinem Wahlkampf zu unterstützen, werden sie begnadigt. Diese Figur ist zwei Gouverneuren nachempfunden: W. Lee O’Daniel, der 1938 in Texas mit Hilfe einer Radiosendung die Wahl gewann, und Jimmie Davis, Gouverneur von Louisiana, der das Lied You Are My Sunshine schrieb, das im Film auch die Erkennungsmelodie des Wahlkampfs ist.
Everett kann Penny nicht nur von ihren Hochzeitsplänen abbringen, sondern sie auch überreden, ihn erneut zu heiraten, so dass er als freier Mann mit Frau und Töchtern wieder vereint ist.
Kritik
„Ein auf den ersten Blick minimalistischer Film, der jedoch viele Referenzmöglichkeiten erschließt und seine Wurzeln in der Bibel, der antiken Poetik und der amerikanischen Kulturgeschichte offenbart. Ein im positiven Sinne postmoderner Film, der seine Chiffren und Zeichen geschickt zu setzen versteht.“
Filmtitel
- Der Titel („O Bruder, wo bist du?“) in altem Englisch, wie es zu Zeiten Shakespeares gesprochen wurde, ist eine Reverenz an Preston Sturges Filmklassiker Sullivans Reisen aus dem Jahre 1941, in dem ein Regisseur einen Film gleichen Namens über die Great Depression drehen will.
- Es existiert eine Simpsons-Episode mit dem gleichen Titel (Staffe 2 Folge 15, Ein Bruder für Homer) und eine weitere, deren Titel dem des Films nachempfunden ist (Staffe 21 Folge 8, O Brother, Where Bart Thou?, deutsch: Lebe lieber unbebrudert).
Soundtrack
Bemerkenswert ist die Musik, die in diesem Film nicht nur der Untermalung dient. Angefangen bei den Worksongs der Sträflinge zu Beginn des Films über das Zusammentreffen mit dem Bluesmusiker Tommy Johnson bis hin zum Auftritt der Flüchtigen als „Soggy Bottom Boys“ bei einer Wahlkampfveranstaltung trägt die Musik wesentliche Teile der Handlung und vermittelt einen Eindruck der wichtigsten Musikstile im ländlichen Süden der USA in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts (Blues, Bluegrass und andere frühe Country-Musik, genannt Hillbilly).
Hauptdarsteller George Clooney singt Man of Constant Sorrow, den Erfolgshit der „Soggy Bottom Boys“, im Film nicht selbst; die Gesangsstimme lieh ihm Dan Tyminski, ein Mitglied der Band Union Station der Bluegrass-Musikerin Alison Krauss, die ebenfalls am Soundtrack beteiligt war. Eine weitere bekannte Version dieses Traditionals wurde bereits 1951 von den Stanley Brothers veröffentlicht.
Der Produzent des Soundtracks, der bei Lost Highway erschien, sich mehr als fünf Millionen Mal verkaufte und mit drei Grammys ausgezeichnet wurde, war T-Bone Burnett.
Auszeichnungen
O Brother, Where Art Thou? war 2001 für den Golden Globe Award in der Kategorie Bester Film (Musical/Komödie) nominiert, der aber an Cameron Crowes Almost Famous – Fast berühmt ging. George Clooney erhielt für seine Rolle den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller. Außerdem waren Kameramann Roger Deakins für die beste Kamera und die Coen-Brüder für das beste adaptierte Drehbuch bei der Oscarverleihung 2001 nominiert.
Weblinks
- O Brother, Where Art Thou? in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Kritik von G. Seeßlen, filmzentrale
- Übersicht der Oscarverleihung 2001
- Sammlung von Kritiken bei Rotten Tomatoes (englisch)
Blood Simple | Arizona Junior | Miller’s Crossing | Barton Fink | Hudsucker – Der große Sprung | Fargo | The Big Lebowski | O Brother, Where Art Thou? | The Man Who Wasn’t There | Ein (un)möglicher Härtefall | Ladykillers | Paris, je t’aime | No Country for Old Men | Burn After Reading | A Serious Man | True Grit
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