Astenturm

Astenturm
Kahler Asten
Astenturm auf Kahlem Asten

Astenturm auf Kahlem Asten

Höhe 841,9 m ü. NN
Lage Hochsauerland,
Nordrhein-Westfalen
Gebirge Rothaargebirge
Dominanz 12 kmfd1
Geographische Lage 51° 10′ 46″ N, 8° 29′ 20″ O51.1794444444448.4888888888889841.9Koordinaten: 51° 10′ 46″ N, 8° 29′ 20″ O
Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen)
DEC
Kahler Asten

Der Kahle Asten ist ein 840,7 m hoher Berg im Rothaargebirge im Hochsauerlandkreis, mittlerer Osten von Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Im nordwestlichen Teil des Rothaargebirges befindet sich der Kahle Asten im Hochsauerland, etwas südwestlich von Winterberg zwischen dessen Ortsteilen Alt- und Neuastenberg und Lenneplätze.

Klima

Klimadiagramm vom Kahlen Asten

[1]


Berghöhe

Irrtümlich wird der Kahle Asten auch als höchster Berg von Nordrhein-Westfalen bzw. manchmal sogar von ganz Nordwest-Deutschland bezeichnet, da er auch auf der WDR-Wetterkarte verzeichnet ist. Dies ist mit 843,1 m jedoch der Langenberg auf der Landesgrenze zu Hessen; auch dessen in Hessen benachbarter Hegekopf (842,9 m) in der Übergangszone vom Rothaargebirge zum Upland bei Willingen ist noch höher. Seine Berghöhe, die auch in den neuesten topografischen Karten mit 840,7 m angegeben ist, wird übrigens auf einer Platte, die sich an einem vor Ort aufgestellten Markierungsstein befindet, auf 842 m Höhe beziffert. Der Kahle Asten ist somit nur der dritthöchste Berg der Region, aber mit Abstand deren bekanntester.

Wasserscheide

Blick vom Kahlen Asten

Über den Gipfel des Kahlen Astens, der von einer Wetterstation und von einem Ausflugslokal im Aussichtsturm auf 862 m Höhe gekrönt wird, verläuft ein Teil der Rhein-Weser-Wasserscheide. Beispielsweise entspringt am Kahlen Asten die Lenne, die in Richtung Westen über die Ruhr in den Rhein fließt, während die nach Süden verlaufende Odeborn bzw. die nach Südosten fließende Sonneborn, die an seinem Südost- beziehungsweise Nordosthang entspringen, in südliche bzw. südöstliche Richtungen über die Eder und Fulda in die Weser fließen.

Wetterstation

Auf dem Kahlen Asten befindet sich eine permanente Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes, Außenstelle Wetteramt Essen. Sie hat maßgeblich zum Bekanntheitsgrad des Berges beigetragen.

Aussichtsturm und Hotel-Restaurant

Restaurant und Aussichtsturm auf dem Kahlen Asten

Auf dem Gipfel des Kahlen Astens steht der direkt an das Hotel-Restaurant angegliederte Astenturm, ein Aussichtsturm, von dessen Plattform, die in einer Höhe von 862 m ü. NN liegt, sich eine herrliche Rundumsicht nicht nur über das Rothaargebirge genießen lässt. Nicht nur wenn man ein Prismenfernglas benutzt, reicht der Blick bei extrem klaren Wetter von dort oben sogar bis zum 163 Kilometer weit entfernten Brocken (Harz, Sachsen-Anhalt).

Die Pläne für ein Denkmal auf dem Kahlen Asten reichen bis in den Vormärz zurück. Bereits 1843 besuchte König Friedrich Wilhelm IV. den Kahlen Asten. Geplant war damals zur Erinnerung an 1000 Jahre Vertrag von Verdun der Bau eines Aussichtsturms als Denkmal. Dieser Vertrag besiegelte die Teilung des karolingischen Reiches in einen westfränkischen, einen ostfränkischen und einen lotharingischen Teil und wurde als Beginn der eigenständigen französischen und deutschen Entwicklung gedeutet. Während des Revolutionsjahres 1848 wurde der Astenturm Ziel einer Demonstration für die Ziele der Märzrevolution und der Deutschen Einheit.

Die Denkmalspläne wurden jedoch erst 1881 wieder aufgenommen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. Juni 1884 durch Landrat Federath, in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste. Im selben Jahr begann der Bau eines Turmes. Der bereits 25 m hohe Rohbau fiel allerdings einem Herbststurm zum Opfer. Die Gerüchte über eine fehlerhafte Bauausführung konnten in einem anschließenden Gerichtsverfahren nicht bestätigt werden. Der Landrat konnte bis 1889 erneut private Geldgeber und den Provinzialverband Westfalen dazu bewegen, für den Wiederaufbau Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Eröffnung erfolgte 1895.

Seit dem Jahr 1900 ist der Turm ein offizielles Denkmal der Provinz Westfalen. Seit 1918 ist der Turm außerdem eine Wetterstation.

Erste Renovierungen wurden wegen witterungsbedingter Materialermüdung bereits 1923 nötig, gleichzeitig kam es zum Ausbau der Gastronomie. Neue Umbauplanungen begannen 1930 und wurden 1937 umgesetzt. Während des zweiten Weltkrieges wurde der Turm durch einen Artillerievolltreffer fast völlig zerstört. Die Beseitigung der Kriegsschäden dauerte bis zum Jahr 1955. Im Jahr 1967 musste die beschädigte Schieferummantelung durch Kupfer ersetzt werden. Im Jahr 1995 kam ein Ausstellungspavillon hinzu. Im Jahr 2004 ging der Turm in den Besitz der Westfälisch-Lippischen Vermögensverwaltung über, einer Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Anschließend kam es zu grundlegenden Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, die im Dezember 2005 abgeschlossen wurden.

Nach einer Restaurierung hat das Hotel-Restaurant seine Pforten im Dezember 2005 neu geöffnet, der Astenturm wurde nach seiner Restaurierung erst am 20. März 2006 wieder eröffnet. Es stehen nun ein SB-Bereich, ein Restaurantbereich und 17 Doppelzimmer mit 34 Betten zur Verfügung.

Wintersport

Der Kahle Asten, sein Umland und seine Schwesterberge im Umkreis von etwa 40 Kilometern zählen aufgrund ihrer bisherigen Schneesicherheit zu den bekanntesten Wintersportgebieten der deutschen Mittelgebirge. Er ist Teil vom Skiliftkarussell Winterberg.

Einzelnachweise

  1. Geoklima 2.1

Literatur

  • Neueröffnung des Astenturms am 20. März 2006. In: Sauerland. 2/2006 S. 83-85

Weblinks


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