- Pelle Lindbergh
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Pelle Lindbergh Personenbezogene Informationen Geburtsdatum 24. Mai 1959 Geburtsort Stockholm, Schweden Todesdatum 10. November 1985 Sterbeort Stratford, New Jersey, USA Spitzname Pelle Größe 175 cm Gewicht 90 kg Spielerbezogene Informationen Position Torwart Nummer #1 Fanghand Links Draftbezogene Informationen NHL Entry Draft 1979, 2. Runde, 35. Position
Philadelphia FlyersSpielerkarriere 1975–1980 AIK Solna 1980–1982 Maine Mariners 1982–1985 Philadelphia Flyers Per-Eric „Pelle“ Lindbergh (* 24. Mai 1959 in Stockholm; † 10. November 1985 in Stratford, New Jersey) war ein schwedischer Eishockeytorwart, der für die Philadelphia Flyers in der National Hockey League spielte.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Seinen ersten großen Auftritt hatte Pelle Lindbergh 1974 im TV-Puck Turnier, ein Junioreneishockey-Turnier, das im schwedischen Fernsehen übertragen wurde und wo Auswahlmannschaften der Regionen Schwedens gegeneinander antraten. Lindbergh trat für den Titelverteidiger Stockholm an und scheiterte schon in der ersten Runde. Am Turnier nahmen auch spätere NHL-Stars, wie beispielsweise Mats Näslund teil.
Im Jahr darauf lief es für die Auswahl aus Stockholm viel besser. Im Halbfinale besiegten sie Medelpad mit 5-1 und im Finale schlugen sie Gästrikland mit dem gleichen Ergebnis und gewannen das Turnier. Pelle Lindbergh wurde zum besten Torhüter des TV-Puck Turnier gewählt.
Ab 1975 spielte er in der schwedischen Nachwuchsliga für Hammerby IF. 1978 gewann er mit der schwedischen Nationalmannschaft Silber bei der Junioren-WM und im Jahr darauf Bronze. Zudem wurde er 1979 als bester Torhüter des Turniers geehrt.
Im selben Jahr bestritt er seine ersten Spiele in der Elitserien bei den Profis von AIK Solna. Seine guten Leistungen in der Liga und den internationalen Nachwuchsturnieren führten dazu, dass er im NHL Entry Draft 1979 von den Philadelphia Flyers in der zweiten Runde an Position 35 ausgewählt wurde – ausgerechnet von dem Team, für das jahrelang sein großes Vorbild Bernie Parent gespielt hatte. Er blieb aber noch ein weiteres Jahr in Schweden.
Das erste ganz große Highlight erwartete ihn bei den Olympischen Winterspielen 1980, als er mit der schwedischen Mannschaft die Bronzemedaille gewann. Kurze Zeit später erhielt er seinen ersten Vertrag bei den Philadelphia Flyers. Zusammen mit Landsmann und Freund Thomas Eriksson schloss er sich den Flyers an.
Im Trainingscamp konnte sich Lindbergh nicht für das NHL-Team qualifizieren und musste zu den Maine Mariners, dem Farmteam der Flyers in der AHL. Dort blühte er aber auf und erreichte mit der Mannschaft das Finale um die Meisterschaft, dem Calder Cup. Dort mussten sie zwar nach sechs Spielen mit dem Titel des Vize-Meisters vorlieb nehmen, aber Pelle Lindbergh wurde für seine starken Leistungen belohnt. Er erhielt den Red Garrett Award als bester Rookie, den Hap Holmes Award als bester Torhüter und den Les Cunningham Award als wertvollster Spieler der AHL.
Einen Teil der Saison 1981/82 absolvierte er bei den Flyers in der NHL und trainierte dort unter seinem großen Idol Bernie Parent, der mittlerweile Torwart-Trainer war. Am 31. Oktober 1981 gab er sein Debüt für die Flyers gegen die Buffalo Sabres, doch das Spiel endete mit einer Niederlage und für Per-Eric Lindbergh im Krankenhaus, da er während des Spiels zu wenig getrunken hatte. Daraufhin nahm er immer eine Wasserflasche mit aufs Eis, die er auf sein Tor legte. Das war damals noch nicht die Regel, ist heutzutage jedoch selbstverständlich. Es folgten noch sieben weitere Einsätze, für das Farmteam spielte er 25 Mal in der Saison.
Ab der Saison 1982/83 gehörte er zum festen Kader der Philadelphia Flyers und erhielt gleich seine erste Einladung zum NHL Allstar-Game. 1983/84 lief es nicht optimal für Lindbergh. Er brachte nicht die Leistung, die er selbst von sich erwartete und wurde für kurze Zeit sogar zu den Springfield Indians, dem neuen Farmteam der Flyers in der AHL geschickt, damit er Spielpraxis erhielt und nicht auf der Bank der Flyers sitzen musste.
Sein großes Jahr hatte Pelle Lindbergh 1984/85. Die Flyers bekamen mit Mike Keenan einen neuen Trainer, der sich für Lindbergh als Nummer 1 entschied. Er enttäuschte nicht und beendete die reguläre Saison mit 40 Siegen in 65 Spielen und führte die Flyers in die Playoffs. Dort kämpfte sich das Team von Runde zu Runde und stand schlussendlich im Finale um den Stanley Cup, wo sie auf Titelverteidiger Edmonton Oilers mit Superstar Wayne Gretzky trafen. Nach fünf Spielen mussten sich die Flyers geschlagen geben, doch die Saison fand noch einen sehr positiven Abschluss für Lindbergh, da er die Vezina Trophy als bester Torhüter der NHL erhielt. Er war der erste Europäer, der die Trophäe gewinnen konnte.
Zu Beginn der Saison 1985/86 waren die Flyers das stärkste Team und legten eine Serie von zehn Siegen in Folge hin. Am Abend des 9. November 1985 feiern die Spieler in der Kabine den guten Saisonstart mit ein paar Bier, da am kommenden Tag zum ersten Mal in der Saison trainingsfrei war. Seine Familie war zu Gast in Philadelphia und Lindbergh fuhr nach Hause um auszuschlafen, da sie am nächsten Tage zusammen nach Atlantic City fahren wollten. Als seine Familie im Bett war, riefen ein paar Mannschaftskameraden an, um noch ein bisschen zu feiern. Lindbergh fuhr nach Mitternacht mit seinem neuen Porsche zur Trainingshalle der Flyers, wo seine Teamkollegen warteten. Es wurde bis in die Morgenstunden gefeiert und um fünf Uhr machten sich die Spieler wieder auf dem Heimweg. Als Passagiere hatte er Edward Thomas Parvin und seine Freundin Kathy McNeal mitgenommen. Etwa um 5:40 Uhr verlor er die Kontrolle über seinen Wagen und schlug in eine Wand ein.
Er und seine beiden Mitfahrer wurden sofort ins John F. Kennedy Memorial Hospital nach Stratford eingeliefert. Wenige Stunden später wurde Pelle Lindbergh für hirntot erklärt. Man hatte bei ihm einen Alkoholwert von 1,7 Promille festgestellt. Parvin und McNeal überlebten.
Pelle Lindbergh wurde auf einem Friedhof im Süden von Stockholm beigesetzt.
Seit seinem Tod hat kein Spieler der Philadelphia Flyers die Nummer 31 von Pelle Lindbergh mehr getragen. Zu seinen Ehren haben die Philadelphia Flyers eine Trophäe mit dem Namen Pelle Lindbergh Memorial geschaffen, die jedes Jahr an den Spieler verliehen wird, der sich am meisten verbessert hat.
Erfolge und Auszeichnungen
- Vezina Trophy 1985
- NHL First Allstar-Team 1985
- NHL Allstar-Game 1983
- NHL All-Rookie-Team 1983
- Olympische Bronzemedaille 1980
- Les Cunningham Award 1981
- Harry „Hap“ Holmes Memorial Award 1981 (gemeinsam mit Robbie Moore)
- Dudley „Red“ Garrett Memorial Award 1981 (bester Rookie der AHL)
NHL-Statistik
Saisons Spiele GAA Shutouts W L T Reg. Saison 5 157 3.30 7 87 49 15 Playoffs 3 23 3.11 3 12 10 0 GAA=Gegentordurschnitt; W=Sieg; L=Niederlage; T=Unentschieden
Weblinks
- Offizielle Webseite
- Pelle Lindbergh bei hockeygoalies.org
- Unterschriftenaktion zum offiziellen Sperren der Nummer 31 der Philadelphia Flyers
- Pelle Lindbergh in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Gewinner der Vezina TrophyWertvollster Torhüter: 1927 Hainsworth | 1928 Hainsworth | 1929 Hainsworth | 1930 Thompson | 1931 Worters | 1932 Gardiner | 1933 Thompson | 1934 Gardiner | 1935 Chabot | 1936 Thompson | 1937 Smith | 1938 Thompson | 1939 Brimsek | 1940 Kerr | 1941 Broda | 1942 Brimsek | 1943 Mowers | 1944 Durnan | 1945 Durnan | 1946 Durnan
Bester Gegentorschnitt pro Spiel: 1947 Durnan | 1948 Broda | 1949 Durnan | 1950 Durnan | 1951 Rollins | 1952 Sawchuk | 1953 Sawchuk | 1954 Lumley | 1955 Sawchuk | 1956 Plante | 1957 Plante | 1958 Plante | 1959 Plante | 1960 Plante | 1951 Bower | 1962 Plante | 1963 Hall | 1964 Hodge | 1965 Bower, Sawchuk | 1966 Hodge, Worsley | 1967 Hall, DeJordy | 1968 Vachon, Worsley | 1969 Hall, Plante | 1970 Esposito | 1971 Giacomin, Villemure | 1972 Esposito, Smith | 1973 Dryden | 1974 Esposito, Parent | 1975 Parent | 1976 Dryden | 1977 Dryden, Larocque | 1978 Dryden, Larocque | 1979 Dryden, Larocque | 1980 Edwards, Sauvé | 1981 Herron, Larocque, Sevigny
Bester Torhüter: 1982 Smith | 1983 Peeters | 1984 Barrasso | 1985 Lindbergh | 1986 Vanbiesbrouck | 1987 Hextall | 1988 Fuhr | 1989 Roy | 1990 Roy | 1991 Belfour | 1992 Roy | 1993 Belfour | 1994 Hašek | 1995 Hašek | 1996 Carey | 1997 Hašek | 1998 Hašek | 1999 Hašek | 2000 Kölzig | 2001 Hašek | 2002 Théodore | 2003 Brodeur | 2004 Brodeur | 2005 – | 2006 Kiprusoff | 2007 Brodeur | 2008 Brodeur | 2009 Thomas | 2010 Miller | 2011 Thomas
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