- Atomkraftwerk Grohnde
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Kernkraftwerk Grohnde Kernkraftwerk Grohnde
Lage Koordinaten 52° 2′ 7″ N, 9° 24′ 48″ O52.0352777777789.4133333333333Koordinaten: 52° 2′ 7″ N, 9° 24′ 48″ O Land: Deutschland Daten Eigentümer: 83,3 % E.ON
16,7 % Stadtwerke BielefeldBetreiber: GKKG Grohnde Projektbeginn: 1975 Kommerzieller Betrieb: 1. Feb. 1985 Aktive Reaktoren (Brutto):
1 (1430 MW) Eingespeiste Energie im Jahre 2006: 10.996 GWh Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: 235.649 GWh Website: Seite bei E.ON Stand: 22. Juli 2007 Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. Das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) befindet sich an der Weser in der Einheitsgemeinde Emmerthal, Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Zentraler Bestandteil des Kraftwerks ist ein Druckwasserreaktor der 1.300 MW-Baulinie, der von der Firma Siemens (Kraftwerk Union) errichtet wurde. Die Nennleistung beträgt 3.900 Megawatt (thermisch). Die elektrische Bruttoleistung liegt bei etwa 1.430 Megawatt. Zum Einsatz kommen 193 UO2-Brennelemente mit einer Anreicherung bis zu 4 % U-235 sowie MOX-Brennelemente. Eine Erhöhung der Anfangsanreicherung auf 4,4 % wurde beantragt. Der Druckwasserreaktor gehört zur 3. Generation in Deutschland, den sogenannten vor-Konvoi-Anlagen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Reaktor wurde erstmals am 1. September 1984 kritisch. Die Anlage begann ihren kommerziellen Leistungsbetrieb nach dem Atomgesetz am 1. Februar 1985. Im Kalenderjahr 1997 erzielte das Kernkraftwerk mit einer Bruttostromerzeugung von 12.528.660 MWh einen Spitzenwert. Auch in den Jahren 1985, 1986, 1987, 1989, 1990 und 1998 erzeugte die Anlage die höchste Bruttonennarbeit weltweit. Weiterhin verfügt das Kernkraftwerk über zwei baugleiche Naturzugkühltürme mit einer Schalenhöhe von 137,14 m. Die Kühltürme wurden bereits 1982 errichtet.
Betreiber ist die Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde GmbH & Co. oHG mit den jeweils beteiligten Gesellschaftern E.ON Kernkraft GmbH zu 83,3 % und die Stadtwerke Bielefeld zu 16,7 %.
Bisher verlief der Betrieb des Kernkraftwerks ohne größere Störungen. Außer einem Ereignis der INES-Stufe 1 im Jahre 1996, bei dem es kurzzeitig zu einem unvorhergesehenen Öffnen des Druckhalter-Abblaseventils kam, gab es bisher ausschließlich Ereignisse der INES-Stufe 0. Die endgültige Abschaltung des Kernkraftwerks Grohnde ist bisher für 2017 vorgesehen.
Ein Zwischenlager mit 100 Stellplätzen für abgebrannte Kernbrennelemente mit einem Schwermetallgewicht von 1.000 Tonnen wurde Anfang 2006 in Betrieb genommen.[1]
Die für das Jahr 2004 gemessene abgegebene Radioaktivität beträgt: 6 TBq in die Luft und 22 TBq ins Wasser [2].
Die Partner des Kernkraftwerks Grohnde sind die Kernkraftwerke Süd-Ukraine in der Ukraine, Bohunice in der Slowakei und Trillo in Spanien.
Störungen
Am 11. Juli 2005 kam es durch eine Störung zu einer Abschaltung mehrerer Komponenten. Durch das weitere Öffnen der Mindestmengenventile der Speisewasserpumpen wurde eine Unterspeisungstransiente ausgelöst, die zur Folge hatte, dass der Dampferzeugerfüllstand unter 8,5 Meter fiel und es zu einer Turbinen- und Reaktorschnellabschaltung kam. Nachdem die Ursache für die Störung geklärt war, nahm der Reaktor am 12. Juli um 0:32 Uhr den Leistungsbetrieb wieder auf.[3]
Am 24. Juli 2005 kam es um 9:16 Uhr zu einer Turbinenregelstörung, was einen Lastabwurf von 240 MW verursachte. Dies führte zu einer Reaktorschnellabschaltung. Nachdem der Fehler behoben wurde, wurde der Reaktor zirka 12 Stunden später wieder in den Leistungsbetrieb hochgefahren.[3]
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Grohnde hat einen Kraftwerksblock:
Reaktorblock[4] Reaktortyp Netto-
leistungBrutto-
leistungBaubeginn Netzsyn-
chronisationKommer-
zieller BetriebAbschal-
tungGrohnde (KWG) Druckwasserreaktor 1360 MW 1430 MW 01.06.1976 05.09.1984 01.02.1985 (2017 geplant) Siehe auch
- Liste der Kernreaktoren in Deutschland
- Liste der Kernkraftwerke
- Liste der produktivsten Kernreaktoren
- Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Atomforum e. V.: Kernenergie - Aktuell 2007, Kapitel Zwischenlager/Transporte. Berlin, September 2007.
- ↑ BMU
- ↑ a b Kernenergie in Deutschland; Jahresbericht 2005 - Herausgeber: Deutsches Atomforum e.V. Seite 22/23 Kernkraftwerk Grohnde; Informationskreis KernEnergie; Druck: UbiaDruckKöln; ISSN:1611-9592
- ↑ Power Reactor Information System der IAEO: „Germany, Federal Republic of: Nuclear Power Reactors“ (englisch)
Weblinks
- Homepage des Betreibers: Kernkraftwerk Grohnde
- Bundesamt für Strahlenschutz: Dezentrale Zwischenlager
- Bundesamt für Strahlenschutz: Meldepflichtige Ereignisse
- Chronik AKW Grohnde
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