- Kohlwald (Gebirge)
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Kohlwald Der Kohlwald im Nordosten Bayerns
Lage des Kohlwaldes im Fichtelgebirge
Höchster Gipfel Výhledy (656 m ü. NN) Lage Bayern, Tschechien Koordinaten 50° 3′ N, 12° 16′ O50.0512.266666666667656Koordinaten: 50° 3′ N, 12° 16′ O Der Kohlwald ist ein dicht bewaldeter Gebirgszug im Fichtelgebirge, der zugleich die südöstliche Begrenzung dieses Mittelgebirges ist.[1] Zu zwei Dritteln im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge in Oberfranken und zu einem Drittel im Karlovarský kraj (deutsch: Kreis Karlsbad) in Tschechien gelegen, grenzt er im Süden an den Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gliederung des Gebirges beginnt im Westen mit dem Kohlberg (632 m), weiter in Richtung Osten folgt der Sieben-Linden-Berg (643 m), anschließend der Bergrücken des Arzberger Forstes (max. 598 m) bis zur höchsten Erhebung, dem zum Großteil in Tschechien liegenden Výhledy (deutsch: Oberkunreuthberg, 656 m) und schließlich ganz im Osten die ebenfalls in Tschechien liegende Zelená hora (deutsch: Grünberg, 637 m). Die südlich des Výhledy schon im Stiftland liegenden Anhöhen Gossenbühl (616 m), Dietzenberg (626 m) und Glasberg (628 m) werden in neuerer Zeit bereits dem Oberpfälzer Wald zugeordnet, obwohl sie noch nördlich der eigentlichen geologischen Grenze (Wondreb-Graben bei Waldsassen) liegen.
Geologie
Geologisch besteht der Gebirgsstock im Wesentlichen aus Granit. Die Geschichte seiner Orogenese beginnt im Präkambrium vor etwa 750–800 Millionen Jahren – fast 20 % der Erdgeschichte deckt das Gebirge ab, was nur auf wenige der heute noch bestehenden Rumpfgebirge zutrifft.
Geschichte
Der Name Kohlwald stammt wahrscheinlich von den ehemaligen Kohlenmeilern für die Eisenverhüttung in Arzberg.
Ortschaften
Seedorf, Heiligenfurt, Seußen, Arzberg und Schirnding in Oberfranken, Pomezí nad Ohří (deutsch: Mühlbach) und Cheb (deutsch: Eger) in Tschechien sowie Pechtnersreuth und Münchenreuth in der Oberpfalz umsäumen den Kohlwald.
Gewässer
Feisnitz
Neben zahlreichen Quellen und Bachläufen ist die am Výhledy entspringende Feisnitz der größte Wasserlauf im Kohlwald. Sie fließt in westliche Richtung, mündet nach ihrer Anstauung (Feisnitz-Stausee) bei Seußen in die Röslau und bildet die geografische Grenze zu Reichsforst und Stiftland.
Klausen
Im Gebiet des heutigen Stausees befand sich von 1792 bis 1832 die Zeche Treue Freundschaft, in der Alaunerz gefördert wurde. Bergbaumäßig wurde das Rohmaterial, schwefelkieshaltige bituminöse Braunkohle, in vier bis sechs Meter tiefen Schächten abgebaut und in Werken weiterverarbeitet. Um 1870 entstand im Bereich der Tagebaugrube ein kleiner Teich, Klausenteich genannt. Von diesem führte ein Kanal mit leichtem Gefälle nach Elisenfels, wo das Wasser in einer Turbinenanlage Strom für die dortigen Spinnereien erzeugte. Dieser Teich wurde 1913 von einem Hochwasser zerstört und 1935 von dem Gasthausbesitzer der Klausen neu angelegt. Beim Bau des jetzigen Speichers verschwanden die damaligen Anlagen und es entstand nördlich des Vordammes die Gaststätte Seeklause, in einem Uferbogen befindet sich ein Campingplatz. Der Vorspeicher wird von einem Fischereiverein bewirtschaftet.
Bauwerke
Auf dem Gipfel des Kohlbergs steht die Waldenfelswarte und eine Schutzhütte des Fichtelgebirgsvereins (nicht bewirtschaftet). Am Westhang des Výhledy befindet sich das Brunnenhaus des Buchbrunnens. Auf dem Gipfel der Zelená hora stehen ein Fernmelde- und ein Aussichtsturm (Bismarckturm). Zwischen Dietzenberg und Glasberg, nahe der Ortschaft Münchenreuth, steht die Dreifaltigkeitskirche Kappl.
Einzelnachweise
Karten
- Fritsch Wanderkarte 1:50.000 Fichtelgebirge-Steinwald
Weblinks
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