Pontificio Istituto Orientale

Pontificio Istituto Orientale
Pontificio Istituto Orientale an der Piazza Santa Maria Maggiore, Rom

Das Päpstliche Orientalische Institut (ital.: Pontificio Istituto Orientale, lat.: Pontificium Institutum Orientalium Studiorum; PIO) in Rom ist eine Katholische Hochschule kanonischen Rechts und besteht aus den Fakultäten Östliches Kirchenrecht und Studien zur östlichen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Institut wurde 1917 von Papst Benedikt XV. gegründet als Zentrum für methodische Studien über die Ostkirchen. Die Aufgaben, die er am 15. Oktober 1917 mit dem Apostolischen Schreiben Orientis catholici (Ecclesiae Orientales) festlegte, liegen im Studium und Verstehen der östlichen sowie in der Bereicherung und Vertiefung der abendländischen Tradition.

Am 14. November 1929 wurde die Bibliothek über das Christentum im Osten eröffnet, die mit 180.000 Bänden die größte ihrer Art weltweit ist. Die Bibliothek enthält spezialisierte Literatur zu Kirchengeschichte, Theologie, Patristik, Spiritualität, Hagiographie, Liturgie, Kanonisches Recht und Sakralkunst sowie Ökumene aus der Byzantinisch-Slawischen Welt, des Balkans, des Nahen und Mittleren Ostens.

Hochschule

Gegenstand der Studien sind die ostsyrische „Kirche des Ostens“, die orientalisch-orthodoxen Kirchen, die byzantinisch-orthodoxen Kirchen und alle Katholischen Ostkirchen. Geografische Schwerpunkte der Studien liegen im Nahen Osten, Osteuropa, Ägypten, Äthiopien, Eritrea und im südlichen Indien. Derzeitiger Rektor ist Cyril Vasil; die wissenschaftliche Leitung hat der Jesuitenorden.

Seit der Gründung haben ca. 6.000 Studenten am Orientalischen Institut studiert und über 500 Studenten promoviert. In den jährlich stattfindenden internationalen Konferenzen und Versammlungen werden alle wichtigen und aktuellen Themen, z. B. die diplomatischen Verbindungen zwischen dem Vatikan und den osteuropäischen Kirchen, von hochrangigen Gelehrten diskutiert.

Das Institut ist Herausgeber der „Orientalia Christiana Analecta“ und der „Orientalia Christiana Periodica“ sowie der „Kanonika“ und der „Anaphorae Orientalis“, des Weiteren der „Edizioni Orientalia Christiana“.

Die Fakultät für Studien zur östlichen Kirche

Etwa zwei Drittel aller eingeschriebenen Studenten sind in der Fakultät für Studien zur östlichen Kirche eingeschrieben. Sie studieren in den Fächern Theologie, Liturgie und Geschichte. Der höchste Abschluss ist der akademische Grad eines kanonischen Doktors.

Die Fakultät für östliches Kirchenrecht

Die übrigen Studenten studieren in der Fakultät für östliches Kirchenrecht. Diese Fakultät ist die einzige ihrer Art auf der Welt. Zum Studiengang gehören das kanonische Recht der östlichen Kirche und dessen geschichtliche Entwicklung. Des Weiteren zählen die Fachrichtungen für Theologie und praktische Anwendung des kanonischen Rechts in den östlichen Kirchen zum Studieninhalt. Die Studiengänge schließen mit einem Staatsexamen oder mit einem Doktor des Kanonischen Rechts ab.

Die Studenten

Die Zahl der Studenten schwankt jährlich zwischen 300 und 400. Sie kommen aus fast 40 Ländern der Welt. Die überwiegende Zahl sind Priesterseminaristen, Diakone, Priester und Ordensmitglieder. Die größte nationale Gruppe stellen die Ukrainer, gefolgt von Kerala (Bundesstaat in Südindien). Daneben gibt es auch Studierende aus nichtchristlichen Religionen.

Voraussetzung ist ein Erststudium; Abschlüsse sind als Lizentiat und Doktorat möglich.

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