- Provinz Starkenburg
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Die Provinz Starkenburg war eine von drei Provinzen des Großherzogtums und späteren Volksstaats Hessen. Sie umfasste die südlich des Mains und östlich des Rheins gelegenen Landesteile. Benannt wurde die Provinz nach der Starkenburg über Heppenheim. Provinzhauptstadt war Darmstadt, wichtigste Industriestadt war Offenbach.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Provinz entstand mit der Neuordnung Deutschlands nach dem Wiener Kongress 1815. Die beiden anderen Provinzen Hessens waren Oberhessen (Hauptstadt: Gießen) und Rheinhessen (Hauptstadt: Mainz).
Bis 1821 waren Ämter die Verwaltungseinheiten, die danach in Landratsbezirke zusammengeführt wurden. 1832 wurden die Einheiten ein weiteres mal vergrößert und es wurden Kreise geschaffen, wobei einige Landratsbezirke selbstständig blieben.
Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde und man wieder zu einer Kreiseinteilung zurückkehrte. 1871 wurde Hessen Teil des Deutschen Reichs.
Im Zuge der 1874 im Großherzogtum Hessen nach preußischem Vorbild vorgenommenen Reform der Kreisverfassung kam es auch zu einer neuen Kreiseinteilung. Die damals geschaffene Gliederung des Großherzogtum in sieben die Provinz Starkenburg bildende Kreise (Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau, Heppenheim, Offenbach), sechs oberhessische (Alsfeld, Büdingen, Friedberg, Gießen, Lauterbach, Schotten) und fünf rheinhessische Kreise (Alzey, Bingen, Mainz, Worms, Oppenheim) hatte mehr als sechs Jahrzehnte Bestand. Nach der 1936 erfolgten Auflösung der Provinzial- und Kreistage im nunmehrigen Volksstaat Hessen (ab 1918) und der 1937 durchgeführten Aufhebung der drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen brachte das Jahr 1938 eine Überprüfung der Kreisgrenzen. Durch Aufhebung der Kreise Bensheim, Schotten sowie Oppenheim verminderte sich im November gleichen Jahres die Gesamtzahl der Kreise auf insgesamt 15. Einige Monate später wurden jedoch die Städte Darmstadt, Gießen, Mainz, Offenbach und Worms als Stadtkreise verselbständigt. Diese so geschaffene Kreiseinteilung des Volksstaates hatte zunächst bis zum Kriegsende 1945 Bestand.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der amerikanischen Besatzungsmacht jedoch wieder ein Oberpräsident für Starkenburg eingesetzt, der jedoch nur kurz amtierte.
Im Jahr 1945 wurde die Provinz Starkenburg Teil des neuen Landes Groß-Hessen, später Land Hessen und bildete darin gemeinsam mit der bisherigen Provinz Oberhessen den neuen Regierungsbezirk Darmstadt.
Gliederung
Die Provinz wurde zum 20. August 1832 zum Zwecke der örtlichen Verwaltung in Kreise eingeteilt:
- Bensheim (am 1. November 1938 mit dem Kreis Heppenheim zum Landkreis Bergstraße zusammengelegt)
- Heppenheim (am 1. November 1938 mit dem Kreis Bensheim zum Landkreis Bergstraße zusammengelegt)
- Erbach
- Darmstadt (am 1. November 1938 in den Stadt- und den Landkreis Darmstadt aufgeteilt)
- Dieburg
- Groß-Gerau
- Lindenfels (gegründet 1852, aufgelöst 1874, Gemeinden auf die Kreise Erbach, Bensheim und Heppenheim verteilt)
- Neustadt (gegründet 1852, aufgelöst 1874, wurde in den Kreis Erbach integriert)
- Offenbach (am 1. November 1938 in den Stadt- und den Landkreis Offenbach aufgeteilt)
- Wimpfen (gegründet 1852, eingegliedert in den Kreis Heppenheim am 1. Juli 1874).
Zwischen 1848 und 1852 bestanden auf dem Gebiet der Provinz anstelle von Provinz und Landkreisen vier Regierungsbezirke:
- Regierungsbezirk Darmstadt
- Regierungsbezirk Dieburg
- Regierungsbezirk Erbach
- Regierungsbezirk Heppenheim
Starkenburg heute
Bei der Gründung Groß-Hessens 1945 wurden die Exklaven Steinbach (zum Obertaunuskreis im Regierungsbezirk Wiesbaden) und Bad Wimpfen (an das Land Württemberg-Baden) von Starkenburg abgetrennt, der Kreis Groß-Gerau erhielt dafür die bisher rheinhessischen rechtsrheinischen Mainzer Stadtteile Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg. 1974 wurden Steinheim und Klein-Auheim aus dem Kreis Offenbach in die Stadt Hanau eingemeindet.
Das Gebiet der Provinz entspricht heute, bis auf die genannten Änderungen, den heutigen Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Odenwald und Offenbach sowie den kreisfreien Städten Darmstadt und Offenbach.
Auf annähernd dem gleichen Gebiet (es fehlen Stadt und Kreis Offenbach) arbeitet heute der Zweckverband Region Starkenburg.
Oberpräsidenten
- 1945: Ludwig Bergsträsser, SPD (von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt)
Einzelnachweis
Provinzen des Großherzogtums und Volksstaats HessenOberhessen (Gießen) | Rheinhessen (Mainz) | Starkenburg (Darmstadt)
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