- Red Sox
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Die Boston Red Sox (Boston Rote Socken) sind eine US-amerikanische Major-League-Baseball-Mannschaft aus Boston, Massachusetts. Sie spielen derzeit in der Eastern Division der American League. Der Verein trägt seine Heimspiele im Stadion „Fenway Park“ aus und hat eine treue Anhängerschaft. Obwohl die Fanbasis am stärksten im Nordosten der Vereinigten Staaten ist, gibt es eine große Anzahl von Fans, die in den gesamten USA verstreut anzufinden ist, was ihr den Namen „Red Sox Nation“ einbrachte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Team wurde 1893 in Toledo im Bundesstaat Ohio gegründet und zog 1900 nach Boston. 1901 und 1902 spielten sie unter dem Namen Boston Americans (bezugnehmend auf die American League). Von 1903 bis 1906 spielten sie unter dem Namen Boston Pilgrims. Sie wurde in dieser Zeit auch The Bostons oder schlicht Boston Baseball Club genannt. Erst im Jahr 1907 erhielten die Red Sox ihren offiziellen Namen. 1912 wurde das bis heute genutzte Stadion „Fenway Park“ in der Bostoner Innenstadt eingeweiht.
Bis 1920 waren die Red Sox das erfolgreichste Team in den beiden Major Leagues. Von 1903 bis 1918 gewannen sie fünfmal die World Series. 1919 begann der damalige Eigentümer Harry Frazee, einige der besten Spieler an die New York Yankees zu verkaufen. Am bedeutendsten war der Verkauf Anfang 1920 von George Herman „Babe“ Ruth, auch „Bambino“ genannt und gemeinhin als bester Baseballspieler aller Zeiten anerkannt. Seit besagter Transaktion hat sich die Geschichte der beiden Vereine dramatisch verändert.
Fluch des Bambino
Der so genannte Fluch des Bambino (Curse of the Bambino) wurde zum Schlagwort für das angeblich glücklose Schicksal der Red Sox. Der Ausdruck wurde nach Ruths Spitznamen gebildet. Rückblickend auf die Geschichte des Franchises seit 1920 wurde dieser Begriff zur Vermarktung von Büchern und Fernsehsendungen geläufig.
Sicher ist, dass Boston die Titel 1915, 1916 und 1918 mit Hilfe von Ruth gewann, wohingegen die Yankees noch nicht in der World Series spielten. Nach dem Verkauf von Ruth an die Yankees gewann deren Mannschaft in den nächsten Jahrzehnten 26mal die World Series, wohingegen die Red Sox erst 2004 wieder den Titel holten. Allerdings war Ruth nicht der einzige Spieler, der verkauft wurde, und 1921 wurde auch der Trainer der Red Sox von den Yankees übernommen.
Die Legende begründet sich vor allem auf die Ereignisse und Missgeschicke, die dazu führten, dass die Red Sox mehrmals die World Series verloren oder den Einzug in die Playoffs verpassten:
- 1949 – Um in die Playoffs einzuziehen, mussten die Red Sox nur eines ihrer zwei verbleibenden Spiele gewinnen. Ironischerweise verloren sie diese gegen die Yankees unter der Führung von Trainer Joe McCarthy, demselben Trainer, der den Yankees davor schon sieben mal zum World-Series-Titel verholfen hatte.
- 1975 – In der World Series trafen die Red Sox auf die Cincinnati Reds, deren damaliger Spitzname "The Big Red Machine" ihre Erfolge der 1970er Jahre unterstreicht. Luis Tiant gewann die Spiele 1 und 4, aber nach fünf Spielen lagen die Red Sox mit 3 zu 2 Spielen zurück. Es folgte Spiel 6 in Boston, ein Spiel, das als eines der größten, wenn nicht das größte Spiel der Baseball-Playoff-Geschichte gilt. Ein 6:3-Rückstand wurde durch einen Drei-Punkte-Homerun von Bernie Carbo im 8. Inning ausgeglichen. Am Ende des 12. Innings schlug Carlton Fisk einen langen Ball in Richtung des Leftfield-Pfostens über dem Green Monster. Carlton Fisk winkte mit den Armen wie wahnsinnig, so als wolle er den Ball ins Spielfeld winken. Der Ball landete auf der Spielfeldseite des Pfostens und sicherte den Red Sox den 7:6-Sieg. Die Red Sox verloren aber Spiel 7 in Boston am 22. Oktober vor 35.205 Zuschauern, trotz eines frühen 3:0-Vorsprungs mit 3:4 und verpassten erneut den Gewinn einer World Series.
- 1978 – Die Red Sox schienen auf dem besten Weg, die Playoffs zu erreichen. Nach einer dramatischen Aufholjagd waren die Yankees bis zum Saisonfinale gleichgezogen und es musste ein Entscheidungsspiel in Boston darüber entscheiden, wer in die Playoffs durfte. Die Red Sox führten in den späten Innings 2:0 als Bucky Dent, einer der schwächsten Spieler der Yankees, einen 3-Run-Homerun erzielte und somit das Spiel für die Yankees entschied.
- 1986 – Die Red Sox spielten in der World Series gegen die New York Mets und führten mit drei zu zwei Spielen. Im sechsten Spiel verspielten die Red Sox ihre 2-Punkte-Führung in der zweiten Hälfte des 9. Innings und erlaubten den Mets gleichzuziehen. Im 10. Inning punkteten die Mets durch einen langsamen Groundball, der unter dem Handschuh und zwischen den Beinen von Firstbaseman Billy Buckner hindurchrollte. Dadurch wurde ein entscheidendes Spiel 7 anberaumt, in dem die Red Sox wieder einmal ihre Führung von diesmal drei Runs verspielten.
- 2003 – Die American League Championship Series zwischen den alten Rivalen aus Boston und New York stand 3:3 und die Red Sox führten 5:2 im 8. Inning in Spiel 7. Boston-Coach Grady Little entschied sich, Werfer Pedro Martínez im Spiel zu lassen, obwohl es eindeutige Zeichen seiner Ermüdung gab. Den Yankees gelang es gleichzuziehen und im 11. Inning schaffte es Aaron Boone, den entscheidenden Homerun zu erzielen. Wieder, genau wie 1978, war es einer der weniger starken Yankeespieler, der mit einem Schlag die Träume der Red Sox Nation auf das Erreichen der World Series 2003 zerstörte.
Fans vollzogen abergläubische Handlungen, um diesen Fluch zu brechen. Neben dem Verbrennen von verschiedenen Gegenständen gehörte dazu unter anderem auch die Platzierung eines Red Sox Cap auf der Spitze des Mount Everest. Es gab auch die Mär, dass man auf dem Spielfeld im Bostoner Fenway Park zur Mitsommersonnenwende genau über der Home Plate (dem letzten Mal, welches erreicht werden muss, um einen Punkt zu erzielen) den alten Vertrag verbrennen müsste, mit welchem Babe Ruth seinerzeit verkauft worden war.
In der Saison 2004 mussten die Yankees das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einstecken, eine 0:22-Niederlage gegen die Cleveland Indians. Endgültig gilt der Fluch als gebrochen, seitdem die Red Sox wenige Wochen später die 2004 World Series gewannen. Ob der Vertrag von Ruth 2004 verbrannt wurde, ist nicht bekannt.
World Series 2004
Im Februar 2002 kauften John Henry und Tom Werner die Boston Red Sox, Fenway Park und 82 % eines regionalen Sportsenders für 660 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig übernahmen sie Verbindlichkeiten, die sich auf über 400 Millionen US-Dollar beliefen. Das stellte einen neuen Rekord für den Kauf eines Major-League-Baseball-Teams dar. Theo Epstein wurde mit 28 Jahren der jüngste General Manager in den Major Leagues. Zusammen schafften sie es, innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Mannschaft aus Superstars zusammenzustellen. Gleichzeitig wurden die Red Sox das Team mit der zweithöchsten Gehaltsliste hinter den Yankees.
Nach der 2003 American League Championship Series gegen die Yankees entschied man sich, Gradys Vertrag nicht zu verlängern, und heuerte Terry Francona an. Epstein konnte im Winter Curt Schilling als Werfer verpflichten. Es gelang ihm aber nicht, Alex Rodriguez zu verpflichten. Rodriguez gilt zur Zeit als bester Spieler der Welt und wurde kurz darauf ironischerweise von den Yankees gekauft.
Am Ende der Saison 2004 waren die Red Sox drei Spiele hinter den Yankees in der American League East, konnten aber trotzdem die Teilnahme an den Playoffs durch die Wild Card der American League sichern. In der ersten Runde schlugen sie dort die Anaheim Angels in drei Spielen. Daraufhin folgte ein erneutes Treffen mit den New York Yankees. Die Red Sox verloren die ersten drei Spiele der Serie und lagen 4:3 zurück im 9. Inning in Spiel 4. Den Red Sox gelang etwas, das sonst immer nur ihren Gegner vorbehalten war: Sie zogen gleich und gewannen mit Hilfe eines 2-Run-Homeruns von David Ortiz im 12. Inning 6:4. Den Abend darauf holten sie erneut einen Rückstand auf und gewannen im 14. Inning 5:4. Curt Schilling gewann das sechste Spiel für die Red Sox. Er hatte sich gegen Anaheim am Knöchel verletzt und spielte unter starken Schmerzen; da er sich nur einer notdürftigen Operation unterzogen hatte, fing sein Knöchel an zu bluten und sein Strumpf wurde rot. Die Red Sox gewannen das entscheidende Spiel 7 10:3 und zogen in die World Series ein. Es war das erste Mal in der Geschichte von Major League Baseball, dass ein Team einen Rückstand von drei Spielen aufholte und – zusammen mit den vier anschließenden Spielen der World Series – acht Spiele in Folge gewann.
Schnell wurde dieses Comeback als das beste seiner Art in der Geschichte des professionell organisierten Sportes in den Vereinigten Staaten gefeiert.
Der Gegner der Red Sox in der World Series 2004 waren die St. Louis Cardinals. Sie waren es auch, die die Red Sox in den World Series 1946 und 1967 geschlagen hatten. Allerdings nahmen die Red Sox auch diese, eher mentale, Hürde und gewannen in vier Spielen ihren ersten Titel in 86 Jahren. Am 30. Oktober veranstaltete die Stadt Boston eine Parade, zu der trotz Regenwetters über drei Millionen Menschen erschienen.
In der darauffolgenden Saison (2005) gingen die Red Sox als amtierende Meister glatt unter und verloren in der ersten Runde der Playoffs mit drei von drei Spielen gegen die Chicago White Sox (ein so genannter sweep oder auch clean sweep für die White Sox).
World Series 2007
Die Red Sox gewannen die World Series 2007 mit einem 4:0-Erfolg gegen die Colorado Rockies, nachdem sie zuvor die Los Angeles Angels of Anaheim mit 3:0 und die Cleveland Indians mit 4:3 schlagen konnten. 2008 konnten die Red Sox ihren Titel nicht verteidigen. Sie unterlagen im Halbfinale den Tampa Bay Rays.
Titel
- World Series championships (7): 1903, 1912, 1915, 1916, 1918, 2004, 2007
- American League pennants (12): 1903, 1904, 1912, 1915, 1916, 1918, 1946, 1967, 1975, 1986, 2004, 2007
- Division Championships (6): 1975, 1986, 1988, 1990, 1995, 2007
- Wild Card titles won (6): 1998, 1999, 2003, 2004, 2005, 2008
- Division Series won (4): 1999, 2003, 2004, 2007
Baseball Hall of Fame Mitglieder
als Spieler
- Herb Pennock*
- Tony Pérez
- Red Ruffing
- Babe Ruth
- Tom Seaver
- Al Simmons
- Tris Speaker
- Ted Williams*
- Carl Yastrzemski*
- Cy Young
* als Red Sox eingetragen
als Manager
Nicht mehr vergebene Nummern
- 1 Bobby Doerr
- 4 Joe Cronin
- 6 Johnny Pesky
- 8 Carl Yastrzemski
- 9 Ted Williams
- 27 Carlton Fisk
- 42 Jackie Robinson (bei jedem Major League Club)
Aktueller Kader der Red Sox
Boston Red Sox Spieler Aktive Spieler (25-Spieler-Kreis) Inaktive Spieler (40-Spieler-Kreis) Trainer/Andere Starting Rotation - 19 Josh Beckett
- 61 Clay Buchholz
- 36 Paul Byrd
- 31 Jon Lester
- 18 Daisuke Matsuzaka
Bullpen
- 53 David Aardsma
- 17 Manny Delcarmen
- 48 Javier López
- 63 Justin Masterson
- 37 Hideki Okajima
- 58 Jonathan Papelbon (Closer)
- 50 Mike Timlin
† Verletztenliste (15 Tage)
Roster aktualisiert am 14. August 2008
Transactions • Depth chartCatcher - 36 Kevin Cash
- 33 Jason Varitek
Infielder
- 22 Sean Casey
- 13 Alex Cora
- 12 Jed Lowrie
- 15 Dustin Pedroia
- 20 Kevin Youkilis
Outfielder
- 55 Jeff Bailey
- 44 Jason Bay
- 10 Coco Crisp
- 7 J. D. Drew
- 46 Jacoby Ellsbury
- 11 Mark Kotsay
Designated Hitter
- 34 David Ortiz
Pitcher - 40 Bartolo Colón †
- 43 Devern Hansack
- -- Eric Hull
- -- Marcus McBeth
- 62 David Pauley
- 59 Chris Smith
- 63 Tim Wakefield †
- 51 Charlie Zink
Catcher
- 80 Dusty Brown
- 72 George Kottaras
Infielder
- 76 Argenis Diaz
- 23 Julio Lugo †
- 25 Mike Lowell †
Outfielder
- 54 Chris Carter
- 30 Jonathan Van Every
Manager - 47 Terry Francona
Coaches
- 52 John Farrell (Pitching)
- 35 DeMarlo Hale (Third Base)
- 29 Dave Magadan (Hitting)
- 2 Brad Mills (Bench)
- 57 Gary Tuck (Bullpen)
Verletztenliste (60 Tage)
Gesperrte Spieler
- (keine)
Minor-League-Teams der Boston Red Sox
- AAA:Pawtucket Red Sox, Pawtucket, Rhode Island
- AA:Portland Sea Dogs, Portland, Maine
- Advanced A:Lancaster JetHawks, Lancaster, Kalifornien
- A:Greenville Drive, Greenville, South Carolina
- Short A:Lowell Spinners, Lowell, Massachusetts
- Rookie:Gulf Coast Red Sox, Fort Myers, Florida
- Rookie:Dominican Summer League Red Sox, Dominikanische Republik
Nicknames der Boston Red Sox in der Major League
Nach der Saison 1907 bekamen die Red Sox ihren heutigen Nickname. Seit ihrer Gründung 1901 hatte das Team aus Boston keine andere Bezeichnung. Die meisten Zeitungen titulierten sie als The Bostons oder als Americans, da Boston eine Stadt mit zwei Major-League-Teams war. Früher gebrauchte Bezeichnungen wie Boston Pilgrims, Boston Puritans, Plymouth Rocks oder Somersets nach dem Besitzer der Red Sox lassen sich nach dem heutigen Stand der Forschung nicht aufrecht erhalten.
Weblinks
- en:Wikipedia:WikiProject Boston Red Sox
- History (d)
- Homepage der Red Sox
- Homepage Major League Baseball mit Statistiken und Belegen
Vereine in der Major League BaseballAmerican League
Eastern Division: Baltimore Orioles | Boston Red Sox | New York Yankees | Tampa Bay Rays | Toronto Blue Jays
Central Division: Chicago White Sox | Cleveland Indians | Detroit Tigers | Kansas City Royals | Minnesota Twins
Western Division: Los Angeles Angels of Anaheim | Oakland Athletics | Seattle Mariners | Texas RangersNational League
Eastern Division: Atlanta Braves | Florida Marlins | New York Mets | Philadelphia Phillies | Washington Nationals
Central Division: Chicago Cubs | Cincinnati Reds | Houston Astros | Milwaukee Brewers | Pittsburgh Pirates | St. Louis Cardinals
Western Division: Arizona Diamondbacks | Colorado Rockies | Los Angeles Dodgers | San Diego Padres | San Francisco Giants
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