- Rosia Montana
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Roşia Montană
Goldbach
Verespatak
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Rumänien Historische Region: Siebenbürgen Kreis: Alba Koordinaten: 46° 18′ N, 23° 8′ O46.29722222222223.127777777778800Koordinaten: 46° 17′ 50″ N, 23° 7′ 40″ O Zeitzone: OEZ (UTC+2) Höhe: 800 m Fläche: 41,61 km² Einwohner: 3.398 (1. Juli 2007) Bevölkerungsdichte: 82 Einwohner je km² Postleitzahl: 517615 Telefonvorwahl: (+40) 02 58 Kfz-Kennzeichen: AB Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindeart: Gemeinde Gliederung: Roşia Montană, Bălmoşeşti, Blideşti, Bunta, Cărpiniş, Coasta Henţii, Corna, Curături, Dăroaia, Gârda-Bărbuleşti, Gura Roşiei, Iacobeşti, Ignăţeşti, Şoal, Ţarina, Vârtop Bürgermeister: Eugen Furdui (PD-L) Postanschrift: Str. Principală, nr. 184
loc. Roşia Montană, jud. Alba, RO-517615Roşia Montană (ungarisch Verespatak, deutsch Goldbach, lateinisch Alburnus Maior) ist eine Bergwerkstadt in Siebenbürgen (Rumänien), etwa 85 km nördlich der etwa in der Mitte zwischen Arad und Sibiu gelegenen Stadt Deva).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Roşia Montană zählt zu den bedeutendsten Gold-Lagerstätten Europas. Seit 2000 Jahren wird hier Gold abgebaut. Unter anderem wegen dieser reichen Goldvorkommens machte Kaiser Trajan im Jahre 106 n. Chr. die Gebiete nördlich der unteren Donau Dacia zur römischen Provinz. Viele Tonnen Gold wurden über den schiffbaren Fluss Mureş zur Donau, dort weiter ans Schwarze Meer und nach Rom gebracht. Nach dem Einfall der Westgoten musste Kaiser Aurelian um 270 n.Chr. die Provinz aufgeben. Die wirtschaftlichen Einrichtungen und die Infrastruktur verfielen in der Spatäntike und im Mittelalter. Die unruhige Grenzlage und die stürmische Völkerwanderungszeit ließen eine gedeihliche Förderung des Bergbaus nicht zu.
Aufschwung im Spätmittelalter
Erst im späten Spätmittelalter griffen die Zuwandermaßnahmen der ungarischen Könige, die deutsche „Sachsen“, ungarische Siedler und umgesiedelte Szekler ins Land holten, und es kam zu einer Beruhigung und einem bescheidenen Bergbau, der jedoch an seine frühere Größe nie anschließen konnte. Erst nachdem die Türkengefahr gebannt war, konnte Maria Theresia (1717 – 1780) den Bergbau auf größere Basis stellen. Roşia Montană wurde als eines der größten Bergwerke der Monarchie zur finanziellen Stütze des Herrscherhauses. Der Ausbau der Bergwerke erfolgte mit Hilfe deutscher Bergarbeiter, was auch die Landschaft prägte: Bergdörfer im Stile der früheren Heimat zierten die Landschaft der Karpaten. Nach dem Zerfall der Monarchie wurde das Bergwerk zu einem finanziellen Rückgrat des unabhängigen Rumänien. Jetzt wird ein kleiner Tagbergbau betrieben.
Zukunft
Zukunftsprojekte eines kanadischen Investors beunruhigen derzeit die Bergwerkstadt und sorgen für weltweite Proteste: für ein modernes Tagbauwerk sollen zwei Talschaften in Krater verwandelt und rund 2.000 Menschen umgesiedelt werden. Nach den neuesten Schätzungen dieses kanadischen Investors, GABRIEL RESOURCES, würde ein Jahresabbau von 10 Millionen Tonnen jährlich etwa 411.000 oz. Gold (mit Kosten von $113/ oz.) produzieren. Die Ressourcen betragen etwa 8 Mio Unzen Gold und 49 Mio Unzen Silber.
Nachdem sich im Jahr 2007 die rumänische Regierung aus ökologischen Gründen gegen die Pläne aussprach, ruht derzeit das Projekt.[1]
Archäologie
Beeindruckend sind die ausgedehnten unterirdischen römischen Galerien, die ein ausgezeichnetes natürliches Belüftungssystem besitzen. Sie sind jetzt zugänglich und eines der imposantesten Zeugnisse des antiken Bergbaus. Rechtshistorisch von allergrößter Bedeutung sind die 25 Wachstafeln, die in den Stollen gefunden worden sind. Wiewohl das Römische Recht - dank der Codifizierung durch Kaiser Justinian - weitgehend erforscht ist, kennen wir das alltägliche Rechtsleben der Antike nur als den Papyrusschriften aus der römischen Provinz Ägypten und eben aus den transsilvanischen Wachstafeln. Sie sind damit einige der wenigen Zeugnisse des antiken – täglichen – Rechtslebens und unschätzbare Quellen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Neben Darlehens- und Mietverträgen findet sich auch der Arbeitsvertrag eines Bergarbeiters. Ebenfalls geht aus diesen Wachstafeln hervor, welche Stellung die damalige Siedlung Alburnus Maior innerhalb des Römischen Reiches innegehabt haben dürfte: die Akteure auf diesen Wachstafeln bedienten sich an Rechtsinstituten, die nur römischen Bürgern vorbehalten waren. Daraus lässt sich schließen, dass Roşia Montană Vicus oder zumindest pagus gewesen sein musste; zumindest aber einen eigenen Rechtsstatus gehabt haben dürfte. Am besten zugänglich sind die Inhalte der Wachstafeln in Corpus Inscriptionum Latinarum III Seite 921 ff, Corpus Inscriptionum Latinarum III 260-1277.
Einzelnachweise
Literatur
- Der kleine Pauly, Lexikon der Antike. dtv - Verlag, Band 1, Spalte 237, 761ff, 1355ff, Band 5, 1266, ISBN 978-3-423-05963-3. (dort angeführt: Istoria Rominiei I, 190, 358.369.383.402, Fig 95 Parvan Getica 272 ff.)
- Lexikon des Mittelalters. dtv-Verlag, Band VII, Spalte 1840ff, ISBN 3-423-59057-2.
- Wesel, Uwe: Geschichte des Rechts. Verlag C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-47543-4.
Links
- http://www.geologie.uni-halle.de/igw/mingeo/Exkursion/
- http://www.gold-der-karpaten.de/
- http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20041105
- http://www.rosiamontana.org/
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