Câlnic (Alba)

Câlnic (Alba)
Câlnic
Kelling
Kelnek
Wappen fehlt
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Câlnic (Alba) (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 45° 53′ N, 23° 39′ O45.887523.658333333333344Koordinaten: 45° 53′ 15″ N, 23° 39′ 30″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 344 m
Fläche: 43,99 km²
Einwohner: 1.759 (1. Januar 2009)
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km²
Postleitzahl: 517205
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Câlnic, Deal
Bürgermeister: Ioan Oancea (PD-L)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 20
loc. Câlnic, jud. Alba, RO–517205

Câlnic (dt. Kelling, ung. Kelnek) ist eine Gemeinde im Kreis Alba, Siebenbürgen, Rumänien.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Lage von Câlnic im Kreis Alba

Das Dorf Câlnic liegt im Siebenbürgischen Unterwald, 3 Kilometer von der Europastraße E68 (zwischen Sebeș und Sibiu) und vom Fluss Secaș (dt. Zekesch) entfernt. Sebeș – die nächste größere Stadt – liegt ca. 15 Kilometer und die Kreishauptstadt Alba Iulia 32 Kilometer nordwestlich von Câlnic entfernt.

Geschichte

Der Ort war ursprünglich von Siebenbürger Sachsen bewohnt. Er wurde erstmals 1269 erwähnt im Zusammenhang mit der Namensnennung des Grafen Chyl de Kelling, welcher den rechteckigen (ca. 9 x 13 m), mit ca. 1 Meter dicken Mauern und 27 Meter hohen Turm, für seine Unterkunft erbauen ließ. Dieser vom Volksmund so genannte Siegfried wurde um 1430 von Johann Gereb de Vingard an die Dorfgemeinschaft der Siebenbürger Sachsen verkauft, damit diese eine Möglichkeit hatten, sich gegen die Mongolen und Türkenüberfälle zu wehren.[1] Im 15. Jahrhundert wurde dieser Turm durch zwei Ringmauern mit Wehrgängen und Schießscharten zur Burg ausgebaut.[2]

Am 30.−31. Mai 2009 feierte die Ortschaft 740 Jahre Kelling.[3]

Bevölkerung

1850 lebten auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft 1121 Einwohner. 442 waren Rumänen, 481 Deutsche und 198 Roma. 1930 war die Anzahl der Deutschen und Rumänen auf etwa das Doppelte gestiegen. Gleichzeitig wurden auch vier Ungarn und 82 Roma registriert. 1992 wurden von der Deutschen Bevölkerung noch 48 Personen, 901 Rumänen, 4 Ungarn und 255 Roma registriert. Bei der Volkszählung 2002 lebten in Câlnic 1328 Personen, darunter 1313 Rumänen, sieben Deutsche, fünf Ungarn und 409 Roma.

Im eingemeindetem Dorf Deal wohnten seit den Volkszählungen 1850 nahezu ausschließlich Rumänen (855 im Jahr 1850, 1086 im Jahr 1900). 2002 war die Bevölkerungszahl auf 425 zurückgegangen.[4]

Sehenswürdigkeiten

  • Eine Besonderheit des Ortes ist die im 13. Jahrhundert gebaute Grafenburg, die seit 1993 zum Weltkulturerbe gehört.[5] Der sogenannte Siegfried ist mit den längeren Seiten in Richtung Nordwest und Südost aufgebaut. Der ursprüngliche Aufstieg zu den oberen Etagen des Turms, war möglich über eine in dessen Inneren an der Mauer angebrachten Treppe. Heute ist der Turm über eine im 20. Jahrhundert von außen angebrachte Treppe bis zur ersten Etage zugänglich. Der Kellerraum des Turms wird über einen Luftschacht auf der Südseite durchlüftet.
    Ab dem 15. Jahrhundert wurden an der Wehrburg von Kelling nach und nach verschiedene Umbauten vorgenommen. Die teils doppelte Ringmauer hat einen ovalen Umriss mit einem maximalen Durchmesser von etwa 50 Meter in nordöstlich-südwestlicher Richtung. Die 7 Meter hohen Wehrmauern wurden später nochmals um 3,5 Meter erhöht. Der Wehrturm auf der Südostseite hat eine Höhe von 15 Metern und wurde auch der „Speckturm“ genannt. In dem 24 Meter hohen Eingangsturm sind vier Glocken untergebracht. Seitlich dieses Turms befinden sich die etwas breiteren Wehrgänge, wo sich auf der Nordseite die noch am besten erhaltenen Räume befinden.
    In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die ca. 70 Meter durchmessende ovale und 3 Meter hohe Burgmauer auf dem zugeschütteten Burggraben errichtet.
    Auf dem Gelände der Wehrburg befindet sich auch eine Burgkapelle in Form einer Saalkirche im spätgotischen Baustil, ausgestattet mit einer Carl-Hesse-Orgel von 1867.[3] An der Empore der Kapelle ist das Jahr 1733 aufgezeichnet.[1]
  • Die Evangelisch-Lutherische Kirche, erbaut im 15. Jahrhundert und umgeben vom Friedhof, wurde im 19. Jahrhundert in neugotischem Stil umgebaut, steht unter Denkmalschutz.[5]
  • Das ehemalige evangelische Pfarrhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut und 1779 erweitert, steht unter Denkmalschutz.[5]

Bilder

Literatur

  • „Heimatbuch Kelling. Geschichte einer sächsischen Gemeinde im siebenbürgischen Unterwald“ von Hans Acker, Selbstverlag, 1987. S. 286
  • „Cetatea Câlnic“ von Marius Porumb und Ciprian Firea - Editura Academiei Romane, 2007 (rumänisch)
  • Cetatea din Câlnic (jud. Alba) (Considerații pe marginea cercetării arheologice); Die Burg aus Kelling (Kreis Alba) (Wertschätzung der archäologischen Forschung) von Nicolae Simina in „Arheologia medievală“ Band 3; 2000 (rumänisch)

Einzelnachweise

  1. a b Ansamblul "Cetate" (Burgviertel) bei „Historische Denkmäler in Rumänien“ (rumänisch)
  2. H. Heltmann, G. Servatius: Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag Würzburg, 1993. ISBN 3-8083-2019-2.
  3. a b „740 Jahre Kelling groß gefeiert“ bei Siebenbürgische Zeitung, 27. Juni 2009
  4. Volkszählung, letzte Aktualisierung 30. Oktober 2008, S. 66 (ungarisch)
  5. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert, abgerufen am 1. April 2011 PDF 7,10 MB

Weblinks und Quellen

 Commons: Câlnic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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