Rudersdorf (Burgenland)

Rudersdorf (Burgenland)
Rudersdorf
Wappen von Rudersdorf
Rudersdorf (Burgenland) (Österreich)
Rudersdorf (Burgenland)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Jennersdorf
Kfz-Kennzeichen: JE
Fläche: 21,44 km²
Koordinaten: 47° 3′ N, 16° 7′ O47.04833333333316.122222222222248Koordinaten: 47° 2′ 54″ N, 16° 7′ 20″ O
Höhe: 248 m ü. A.
Einwohner: 2.171 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 101,26 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7571
Gemeindekennziffer: 1 05 08
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktgemeindeamt Rudersdorf
Kirchenplatz 1
7571 Rudersdorf
Website: www.rudersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Franz Eduard Tauss (ÖVP)
Gemeinderat: (2007)
(21 Mitglieder)
13 ÖVP, 7 SPÖ, 1 Die Grünen
Lage der Marktgemeinde Rudersdorf im Bezirk Jennersdorf
Deutsch Kaltenbrunn Eltendorf Heiligenkreuz im Lafnitztal Jennersdorf Königsdorf Minihof-Liebau Mogersdorf Mühlgraben Neuhaus am Klausenbach Rudersdorf Sankt Martin an der Raab Weichselbaum BurgenlandLage der Gemeinde Rudersdorf (Burgenland) im Bezirk Jennersdorf (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Gemeindeamt
Gemeindeamt
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Rudersdorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Jennersdorf im Burgenland in Österreich mit 2171 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Radafalva.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde liegt im südlichen Burgenland, nur vom Fluss Lafnitz von der Steiermark getrennt. Die Ortsteile der Marktgemeinde sind Rudersdorf und Dobersdorf.

Geschichte

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Radafalva verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Seit 1991 ist Rudersdorf Marktgemeinde (durch VO 81).

Entstehung des Ortsnamens Rudersdorf

Historische Aufnahme von Rudersdorf (1901)

Für die Entstehung des Ortsnamens „Rudersdorf“ gibt es gleich mehrere Theorien. Die erste Erklärung ist sehr einfach: In alten Zeiten war zwischen Fürstenfeld und dem heutigen Rudersdorf ein See gelegen, an dessen Ufer die Fürsten von Fürstenfeld ein Jagdschloss und ein großes Jagdrevier hatten. Da die Fürsten zum Schloss hinüberruderten, benannte man das um das Schloss herum entstandene Dörflein „Rudersdorf“.

Nach einer anderen Version wird Rudersdorf vom Personennamen Ruodolf, ungarisch Rodolf, abgeleitet, ausgehend von der alten Namensform Ruodolvesdorf = „Dorf des Rudolf“. 1391 scheint Rudersdorf unter der magyarischen Bezeichnung „Radofalva“ in der von König Sigismund für Ladislaus von Sáró bestimmten Urkunde auf. Die Zollstätte Rudersdorf war ein sogenanntes Dreißigstamt. Dreißigstämter waren ehemalige ungarische Zollstätten entlang der westlichen Grenze. Die Bezeichnung „Dreißigst“ geht darauf zurück, dass man bei der Einfuhr und später auch bei der Ausfuhr den dreißigsten Teil einer Ware als Zoll einhob. Diese Verzollung wurde unter dem ersten ungarischen König Stephan eingeführt.

Schon im Mittelalter, um 1336, war Rudersdorf eine Dreißigststelle und ein Mautplatz. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Dreißigstamt in Rudersdorf aufgelassen. Rudersdorf gehörte bis etwa 1380 zur Burg Güssing.

Geschichte des Ortsteiles Dobersdorf

Dobersdorf wird das erste Mal im Jahre 1157 im Stiftsbrief des Güssinger Grundherrn Walfers schriftlich erwähnt. Der deutsche Name Dobersdorf geht auf die slawische Form „Dobrovnuk“ zurück und bedeutet Walddorf oder Waldhütter. Man nimmt an, dass der Ort um das Jahr 870 von Slawen bewohnt war. Im Jahre 1428 geht Dobraflava in die Herrschaft Güssing ein. 1605 wurde der Ort von Haiduken zerstört. Im Jahre 1698 gehörte Dobersdorf zur Pfarre Königsdorf-Zahling. 1779 begann man mit dem Bau einer Kapelle. 1830 wurde die heutige Kirche zu Ehren der Heimsuchung Mariens erbaut, 1871 das erste Schulgebäude errichtet. Infolge großer Überschwemmungen der Lafnitz wurde 1927 eine Damm gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Gemeinde mit dem Ausbau der Dorfstraßen und dem Bau einer Ortswasserleitung. Am 1. Jänner 1971 wurde die Gemeinde Dobersdorf mit der Gemeinde Rudersdorf zusammengelegt und bildet seither einen eigenen Ortsteil.

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung seit 1869:

1869 - 2.208; 1880 - 2.320; 1890 - 2.457; 1900 - 2.507; 1910 - 2.456; 1923 - 2.241; 1934 - 2.194; 1949 - 2.195; 1951 - 1.889; 1961 - 1.907; 1971 - 2.028; 1981 - 2.008; 1991 - 1.936; 2001 - 2.089; 2004 - 2.175

Politik

Gemeinderatswahlen
 %
60
50
40
30
20
10
0
59,71%
(+4,27%)
30,44%
(-6,64%)
5,13%
(n. k.)
3,01%
(-4,46%)
1,71%
(n. k.)
2002

2007



Bürgermeister ist Franz Eduard Tauss von der ÖVP. Die Mandatsverteilung (21 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 7, ÖVP 13, FPÖ 0, Grüne 1 und andere Listen 0 Mandate.

Wappen

Blasonierung: In blauem Schild golden über einem Dreipaß von je fünf Nüßchen und je einem Blatt der Flatterulme im Schildhaupt ein allseits anstoßendes geschwungenes Frontale einer Fenstersohlbank mit einer Guttula in der Mitte und je drei Guttulae an den seitlichen Lätzen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Ort gibt es zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe. Unter anderem findet man in Rudersdorf eine Niederlassung der Firma Sattler und die Firma Katzbeck, welche zugleich zu den größten Arbeitgebern der Region gehören. Rudersdorf liegt direkt an einer wichtigen Ost-West Verbindung der B319, welche die Südautobahn (A2) mit dem Grenzübergang Heiligenkreuz im Lafnitztal verbindet. Zur Verbesserung der Infrastruktur in der Region und zur Entlastung der Gemeinden in der Region plant die ASFINAG eine Schnellstraße von der Südautobahn zum Grenzübergang in Heiligenkreuz (Fürstenfelder Schnellstraße). Dieses Schnellstraßenprojekt ist allerdings bei der Bevölkerung sehr umstritten.

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Galerie

Weblinks

 Commons: Rudersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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