- Königsdorf (Burgenland)
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Königsdorf Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Burgenland Politischer Bezirk: Jennersdorf Kfz-Kennzeichen: JE Fläche: 15,67 km² Koordinaten: 47° 0′ N, 16° 10′ O47.00416666666716.169722222222236Koordinaten: 47° 0′ 15″ N, 16° 10′ 11″ O Höhe: 236 m ü. A. Einwohner: 711 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 45,37 Einw. pro km² Postleitzahl: 7563 Gemeindekennziffer: 1 05 11 NUTS-Region AT113 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Gemeinde Königsdorf
7563 KönigsdorfWebsite: Politik Bürgermeister: Franz Spirk (ÖVP) Gemeinderat: (2007)
(13 Mitglieder)Lage der Gemeinde Königsdorf im Bezirk Jennersdorf (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Königsdorf (ung.: Királyfalva) ist eine Gemeinde mit 711 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im südlichen Burgenland im Bezirk Jennersdorf in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Königsdorf ist der einzige Ort in der Gemeinde und teilt sich in Königsdorf Ort und Königsdorf Berg.
Geschichte
Hügelgräber im Kögelwald und durch Grabungen in den Jahren 1922/25 entdeckte Fundgegenstände (Urnen, Töpfe, Fingerringe und eine 12 cm große Jupiterstatuette) lassen auf eine frühe Besiedelung dieser Gegend schließen.
Der Stiftungsbrief für die Güssinger Benediktiner aus dem Jahre 1157 bezeichnet die Bewohner des Lafnitztales als „Theotonici“ (Deutsche) und eine Urkunde König Andreas III. vom Jahre 1291 nennt das Grenzgebiet bei Steiermark „terra hospitum“, das heißt „das Land der Gäste“ und diese „Gäste“ waren Deutsche. Königsdorf stand unter der Macht der Güssinger Grafen und war 1327 ein königliches Gut. In der Verleihungsurkunde des Königs Sigismund für Peter Cheh de Leva, mit der demselben die Güssinger Provinz im Jahre 1428 übergeben wurde, wird auch der Ortsname Königsdorf (Kyralfalwa) erstmals 1428 erwähnt. Ob es sich um einen königlichen Besitz oder um eine königliche Gründung handelt, ist nicht erforscht. In der katholischen Pfarrmatrik ist verzeichnet, dass der Name von einer Kapelle stammt, die zu Ehren des Königs Stephan erbaut wurde.
Freiherr Franz von Batthyány (1590–1625) stand im Boczkaykrieg auf Seite der Österreicher. Daher verwüsteten die aus Haiducken bestehenden Truppen Boczkays im Jahre 1605 seine Domänen, darunter auch Königsdorf. Zur Zeit der Kuruzzenkriege wurde Königsdorf im August 1704 von den wegen der ungarischen Einfälle erbitterten Steirern, wie viele andere Ortschaften der Batthyány, zerstört.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Királyfalva verwendet werden. Vom 31. August bis 1. November 1921 war Königsdorf von ungarischen Freischärlern besetzt, die in Auseinandersetzungen mit den österreichischen Gendarmen, die in Gillersdorf einquartiert waren, verstrickt waren. Vom 13. bis 30. November 1921 nahmen diese die Gegend in Besitz und Königsdorf gehörte endgültig zu Österreich.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Politik
Bürgermeister ist Franz Spirk von der ÖVP. Amtsleiterin ist Silvia Thorschütz. Die Mandatsverteilung (13 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 4, ÖVP 6, andere Listen 3 Mandate. Landespolitische Aufmerksamkeit erreichte die Gemeinde 2005 mit einer gegen den Willen der Mehrheitsfraktion zustande gebrachten Bürgerbefragung zum Thema S 7. Dabei sprachen sich rund 80 % gegen den Bau der Schnellstraße aus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche zum Heiligen Stefan wurde 1757–59 an Stelle einer Holzkirche erbaut. Graf Ludwig Batthyány schenkte den Bauplatz und den Friedhofsplatz. 1757 wurde der Friedhof bei der Kirche angelegt.
Bei Königsdorf befinden sich auch die Lafnitzauen mit seltener Tier- und Pflanzenwelt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Gemeinde hatte um die Jahrhundertwende 1900 aus dem Holzverkauf und aus dem Erlös der Wiesen so viele Einnahmen, dass keine Gemeindeumlage eingehoben werden musste.
In Königsdorf wurde 1995 mit dem Berg Bräu Löffler die erste südburgenländische Gasthausbrauerei gegründet. Gebraut werden die hefetrüben Sorten „Helles Märzen“ und „Dunkles Spezial“. Nach wirtschaftlichen Turbulenzen musste das Berg Bräu zwischenzeitlich seine Pforten schließen, wurde aber im August 2007 mit Hilfe des ehemaligen Besitzers als Bierheuriger wiedereröffnet. Weitere wichtige Wirtschaftsfaktoren sind u. a. die Tankstelle Spritkönig an der Europastraße 66 mit angrenzendem Gasthaus sowie die Gastronomiebetriebe rund um die Familie Jaindl (Traverse, GH Römersiedlung). Als Vorzeigeprojekt für die zukünftige wirtschaftliche Orientierung der Gemeinde gilt der Naturbadesee, in dessen Umfeld sich langsam ein naturnaher sanfter Tourismus entwickelt. Der Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Rudersdorf, Eltendorf und Heiligenkreuz im Lafnitztal in der Wasserwelt Königsdorf Ges.m.b.H. unter Einbeziehung des Schotterabbauunternehmens soll den weiteren Ausbau forcieren.
Als grundsätzlich ländlich geprägte Gemeinde ist Königsdorf noch immer eine auch stark landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, wobei die Entwicklung seit dem Beitritt Österreichs zur EU von den kleinbäuerlichen Strukturen in Richtung wenige Großbauern geht.
Schule
1860 wurde unter dem Lehrer Franz Scherzer, der 60 Jahre in Königsdorf wirkte, das katholische Schulhaus gebaut. 1870 wurde eine zweite Klasse errichtet. Auch die katholischen Kinder aus Eltendorf besuchten die Volksschule in Königsdorf. Die evangelischen Kinder von Königsdorf gingen in Eltendorf in die Volksschule. 1867 wurde der erste evangelische Lehrer (Josef Mattes, ein gebürtiger Königsdorfer) gewählt. Er unterrichtete die Kinder im Haus Nr. 72. In den Jahren 1869/70 wurde das evangelische Schulhaus gebaut. 1943 wurde vom evangelischen Pfarrer Augustin das Haus Nr. 142 in den Bergen von der Gemeinde angekauft. Das Haus wurde abgetragen. An seine Stelle sollte für die Bergler Kinder ein Schulhaus erbaut werden. Die Pläne dafür waren schon vorhanden. Da aber die erforderliche Kinderanzahl für fünf folgende Jahre nicht vorhanden war, wurde der Schulneubau nicht verwirklicht.
Persönlichkeiten
- Matthias Duld (1864–1940), Landwirt und Politiker, von 1918 bis 1921 Bürgermeister von Königsdorf
- Josef Trinkl (1895–1970), Politiker, von 1945 bis 1951 Bürgermeister von Königsdorf
Literatur
- Rudolf Kametler: Die Chronik Königsdorfs. ca. 1962
Weblinks
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