- Sandbostel
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Wappen Deutschlandkarte 53.4094444444449.13055555555568Koordinaten: 53° 25′ N, 9° 8′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Rotenburg (Wümme) Samtgemeinde: Selsingen Höhe: 8 m ü. NN Fläche: 31,54 km² Einwohner: 834 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km² Postleitzahl: 27446 Vorwahlen: 04284, 04764 Kfz-Kennzeichen: ROW Gemeindeschlüssel: 03 3 57 040 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstraße 8
27446 SelsingenWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Radzio (parteilos) Lage der Gemeinde Sandbostel im Landkreis Rotenburg (Wümme) Sandbostel ist eine Gemeinde im Landkreis Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Sandbostel liegt etwa 9 km südlich von Bremervörde, 17 km nördlich von Zeven, 43 km nordöstlich von Bremen und 60 km westlich von Hamburg. Durch die Gemeinde fließt die Oste.
Gemeindegliederung
Neben dem Hauptort Sandbostel gehören auch die Orte Ober Ochtenhausen, Altenburg, Mintenburg, Gosehus, Heinrichsdorf, Hütten, Falje und Stoppelheide zur Gemeinde.
Ortsteile: Sandbostel, Mintenburg, Ober Ochtenhausen und Heinrichsdorf
Geschichte
Sandbostel, das früher einfach Bostel hieß, war von 1545 bis 1800 Adelssitz mit dem Gut Bostel. In Ober Ochtenhausen bestand von etwa 1555 bis 1765 ebenfalls ein adliges Gut. 1796 wurde vom Gut Sandbostel aus die Moorkolonie Mintenburg gegründet.
Von 1939 bis 1945 bestand bei Sandbostel das Kriegsgefangenen- und KZ-Sammellager Stalag X-B, das im April 1945 zudem zeitweise als KZ-Auffanglager genutzt wurde. Im Dezember 2004 wurde die „Stiftung Lager Sandbostel“ gegründet mit dem Auftrag, „auf dem Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag X B in Sandbostel eine Dokumentations-, Gedenk- und Begegnungsstätte zu errichten.“[2]
Von 1952 bis 1960 wurde das ehemalige Kriegsgefangenenlager als Flüchtlingslager (Übergangslager) für DDR-Flüchtlinge (ausschließlich junge Männer) genutzt. Das Flüchtlingslager für Frauen befand sich in Westertimke.
1998 wurde das Dorf Ober Ochtenhausen Landes- und Bundessieger des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden.
Politik
Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl 2006 setzt sich der Gemeinderat aus vier Ratsmitgliedern der Wählergemeinschaft Sandbostel und vier Ratsmitgliedern der Wählergemeinschaft Ober-Ochtenhausen, sowie einem parteilosen Ratsmitglied zusammen.
Wappen
Das Wappen von Sandbostel zeigt oben auf goldenem Grund drei Niedersachsenhäuser mit grünen Türen. Unten im hügelförmig nach oben gebogenen grünen Schildfuß wird ein silberner Wellenbalken dargestellt, der die Oste symbolisiert. Der aufgebogene Schildfuß steht für die in der Gemeinde vorhandenen Bodenerhebungen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museum
Seit 1999 besteht mit dem Hüßelhus in Sandbostel ein kleines Museum, das sich mit der Heimatkunde befasst.
Bauwerke
Einige der Gebäude des Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglagers Stammlager X B sind erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz. Zurzeit werden die letzten verbliebenen Baracken wieder hergestellt und es entsteht darin eine Ausstellung.
Am Ortseingang steht eine historische Windmühle, die zuletzt von dem Müller Hinrich Schröder bis ca. 1955 betrieben wurde. Heute wird die Windmühle bewohnt, und obwohl das Mahlwerk im inneren der Mühle entfernt wurde, ist sie samt dem Flügelrad im Wesentlichen erhalten.
Gedenkstätte
In Sandbostel befindet sich eine Kriegsgräberstätte, wo etwa 10.000 kriegsgefangene Soldaten aus Russland, Polen und Frankreich größtenteils in Massengräbern beerdigt sind. Die gefangenen Soldaten wurden zur Zwangsarbeit eingesetzt. Heute kommen in regelmäßigen Abständen Delegationen aus der Partnergemeinde Danizy in Frankreich, um die Grabstätte zu pflegen und Grabschmuck niederzulegen. Die Mitglieder der Delegation werden bei Gastfamilien in Sandbostel untergebracht.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Reitverein Sandbostel veranstaltet auf dem idyllisch am Wald gelegenen Reitplatz alljährlich ein Turnier für Springreiten und Pferdedressur. Zu dem Turnier, bei dem schon viele Reitprofis wie Gerd Wiltfang gestartet sind, kommen jedes Jahr etwa 150 Reiter mit Pferden.
Literatur
- Michael Ehrhardt, Dorfchronik Mintenburg 1796 - 1996. Sandbostel 1996
- Michael Ehrhardt, Ober Ochtenhausen. Band I Geschichte des Dorfes 2005 Band II Geschichte der Höfe, Häuser und Familien 2004
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Webseite der Stiftung
Weblinks
Commons: Sandbostel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kriegsgefangenen- und KZ-Auffanglager Sandbostel
- Hier ist das STALAG X B / Sandbostel dokumentiert./ Links zum Thema Sandbostel im Open Directory Project
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