Bad Großpertholz

Bad Großpertholz
Bad Großpertholz
Wappen von Bad Großpertholz
Bad Großpertholz (Österreich)
Bad Großpertholz
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Gmünd
Kfz-Kennzeichen: GD
Fläche: 82,4 km²
Koordinaten: 48° 38′ N, 14° 50′ O48.62916666666714.825714Koordinaten: 48° 37′ 45″ N, 14° 49′ 30″ O
Höhe: 714 m ü. A.
Einwohner: 1.378 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 16,72 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3972 Bad Großpertholz
3973 Karlstift
3922 Watzmanns
Vorwahl: 02857 Bad Großpertholz
02816 Karlstift
02815 Watzmanns
Gemeindekennziffer: 3 09 10
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bad Großpertholz 138
3972 Bad Großpertholz
Website: www.bad-grosspertholz.gv.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Artner (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)
11 ÖVP, 8 SPÖ
Lage der Marktgemeinde Bad Großpertholz im Bezirk Gmünd
Amaliendorf-Aalfang Bad Großpertholz Brand-Nagelberg Eggern Eisgarn Gmünd Großdietmanns Großschönau Haugschlag Heidenreichstein Hirschbach Hoheneich Kirchberg am Walde Litschau Moorbad Harbach Reingers Schrems St. Martin Unserfrau-Altweitra Waldenstein Weitra NiederösterreichLage der Gemeinde Bad Großpertholz im Bezirk Gmünd (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Bad Großpertholz ist eine Marktgemeinde mit 1378 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Gmünd in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Bad Großpertholz liegt im nordwestlichen Waldviertel in Niederösterreich an der Grenze zu Tschechien. Die Fläche der Marktgemeinde im Freiwald umfasst 82,4 Quadratkilometer. 76,39 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Nachbargemeinden

St. Martin Weitra
Pohorská Ves (CZ) Nachbargemeinden Großschönau
Sandl (OÖ)
Liebenau (OÖ)
Langschlag Groß Gerungs

Geschichte

Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Großpertholz wurde Mitte des 12. Jahrhunderts durch Berthold von Schiefern-Arnstein gegründet, der zum Schutz der Siedlung ein Festes Haus errichtete. Dieses wurde im 17. Jahrhundert zu einem Schloss ausgebaut.

1358 wurde Großpertholz eine eigenständige Pfarre.

Ab dem 17. Jahrhundert erlebte der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung als Umschlagplatz der in den umliegenden Glashütten erzeugten Produkte. Auch die verbreitete Hausweberei sowie die starke Ausweitung der Holzerzeugung ab dem 19. Jahrhundert sorgten für Einkommen und Beschäftigung.

1902 wurde der südliche Ast der Waldviertler Schmalspurbahnen von Gmünd bis Steinbach - Groß Pertholz eröffnet, das weitere Teilstück bis Groß Gerungs im folgenden Jahr.

Ab dem Zweiten Weltkrieg setzte ein Rückgang der Holzindustrie ein; hinzu kam die Randlage nach dem Ersten Weltkrieg und in verstärktem Maß nach dem Zweiten Weltkrieg. Die resultierende Abwanderung ist an den kontinuierlich abnehmenden Einwohnerzahlen abzulesen (siehe unten: Einwohnerentwicklung).

1965 wurde das erste Kurhaus mit Moorbad eröffnet. Seit 1983 ist die offizielle Bezeichnung der Gemeinde Bad Großpertholz.

1850 konstituierte sich Großpertholz mit den Orten Angelbach, Fischbach, Brennerhof, Holzluß, Rindlberg und Scheiben zur Gemeinde Großpertholz. Eine starke Vergrößerung erfuhr das Gemeindegebiet durch die Eingemeindung von Weikertschlag (samt Steinbach) 1967, Abschlag (samt Seifritz) und Watzmanns (samt Mühlbach) 1970 sowie Karlstift und Reichenau 1971.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1526 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1702 Einwohner, 1981 1782 und im Jahr 1971 2056 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche Großpertholz liegt oberhalb des Marktplatzes und ist den Heiligen Bartholomäus und Thomas geweiht. Es handelt sich um eine barocke Saalkirche romanischen Ursprungs. Am Hauptplatz unterhalb der Kirche steht eine Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahr 1715. Das Schloss Großpertholz im Osten des Orts ist ein barockes Gebäude, dessen Außengestaltung von Umbauten im 19. Jahrhundert geprägt ist. Im Schloss befindet sich eine den Heiligen Sebastian und Florian geweihte Schlosskapelle. Oberhalb des Schlosses steht die neugotische Hackelberg’sche Gruftkapelle.

Die spätbarocke Pfarrkirche Karlstift wurde von 1772 bis 1775 erbaut. In Karlstift befinden sich auch ein 1828 erbautes Herrschaftshaus der Freiherren von Hackelberg-Landau aus Großpertholz, die 1906 errichtete Dreifaltigkeitskapelle am Eichelberg und eine Grenzsäule am Schanzberg. Auf der 1616 errichteten Säule an der Grenze von Niederösterreich, Oberösterreich und Böhmen sind Bilder der Landesheiligen Leopold, Florian und Wenzel angebracht.

Die Ortskapelle von Steinbach zum gekreuzigten Heiland wurde 1786 erbaut. Die Ortkapelle von Watzmanns stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, jene von Abschlag, Angelbach und Reichenau am Freiwald aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die 1965 an Stelle eines barocken Vorgängerbaus errichtete Ortkapelle von Mühlbach ist Johannes Nepomuk geweiht. Im Westen von Mühlbach steht ein ehemaliges Hammerwerk aus dem 18. Jahrhundert.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Manfred Artner, Amtsleiter Erwin Artner.

Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 11, SPÖ 8, andere keine Sitze.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bauernhof bei Karlstift

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 63, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 167. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 639. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,05 Prozent. Die 1789 errichtete Wurzmühle in Bad Großpertholz ist die letzte noch betriebene Papiermühle des Waldviertels.

Die Gemeinde liegt an der Vorrangstraße (ehemals Bundesstraße 41) von Gmünd nach Freistadt. Über Nebenstraßen besteht eine Straßenverbindung nach Zwettl. Der Regelbetrieb auf der Waldviertler Schmalspurbahn wurde Ende Mai 2001 eingestellt; die Strecke wird noch als Museumsbahn touristisch genützt.

Persönlichkeiten

Weblinks

 Commons: Bad Großpertholz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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