- Sankt-Sebastian-Kirche (Magdeburg-Lemsdorf)
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Die Sankt-Sebastian-Kirche im Magdeburger Stadtteil Lemsdorf ist die Pfarrkirche der dortigen evangelischen Kirchengemeinde. Das Kirchengebäude ist nicht zu verwechseln mit der katholischen Kathedrale gleichen Namens im Magdeburger Stadtzentrum - siehe Sankt-Sebastian-Kirche (Magdeburg) -.
In Lemsdorf gab es bereits seit dem 13. oder 14. Jahrhundert ein Kirchengebäude, das dem Heiligen Sebastian geweiht war. Da diese Kirche nur etwa 120 m² groß war, genügte sie dem Bedarf des zum Ende des 19. Jahrhunderts stark angewachsenen damals noch vor den Toren Magdeburgs liegenden Dorfes nicht mehr. So wurde der alte aus Feldsteinen errichtete Bau im November 1887 von Magdeburger Pionieren gesprengt. Am 16. August 1889 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt und am 9. November 1890 erfolgte die Einweihung.
Es war ein dem romanischen Baustil nachempfundener Bau entstanden, bestehend aus Kirchenschiff, dem querrechteckigem Turm und dem fünfseitigen Altarraum mit seinen an den Kanten aufgerichteten Strebepfeilern und den parallel angefügten Annexen. Bis auf den Turm sind heute alle Dächer mit roten Ziegeln gedeckt. Der Turm, etwas schmaler als das Kirchenschiff, ist mit gotisierenden Giebeln geschmückt und trägt ein schiefergedecktes Satteldach mit einem sechseckigen Dachreiter, der seinerseits mit einem spitzen Helm gekrönt ist. Im Obergeschoss ist der Turm an der Ost- und Westseite mit jeweils drei, an den Schmalseiten mit zwei Schallöffnungen versehen. In die Nord- und Südseite des Kirchenschiffs sind jeweils vier dicht aneinandergereite Rundbogenfenster eingelassen. Jede Seite des Altarraums ist im oberen Bereich mit einem runden Fenster versehen.
Das Kirchenschiff wird im Inneren mit einem offenen, verbretterten Dachstuhl abgeschlossen. An der Westwand ist eine Empore angebracht. Die Rundfenster des Altarraums, der ein Rippengewölbe trägt, sind mit Glasgemälden versehen, die Christus und die Symbole der vier Evangelisten zeigen. (nach Dehio 2002)
Beim Neubau erhielt die Kirche zwei Glocken. Die Größere mit einem unteren Durchmesser von 91 cm wurde von der Firma Collier aus Zehlendorf 1890 gegossen. Sie war von dem Gutsbesitzer Köhne gestiftet worden. Die kleinere Glocke mit einem unteren Durchmesser von 67 cm wurde 1877 von den Gebrüdern Ulrich aus Apolda gegossen. Die große Glocke wurde im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. (nach Chronik Kühle)
Die 1904 eingebaute Orgel war ebenfalls von dem Gutsbesitzer Köhne gestiftet worden.
Quellen
- Magdeburg - Architektur und Städtebau, Verlag Janos Stekovics, 2001, ISBN 3-929330-33-4
- Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Deutscher Kunstverlag, 2002, ISBN 3-422-03069-7
- Privat-Chronik Kurt Kühle, 1982
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52.0977711.59885Koordinaten: 52° 5′ 52″ N, 11° 35′ 56″ O
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