Sanofi

Sanofi-aventis Groupe
Unternehmensform	Société Anonyme
ISIN	FR0000120578
Gründung	2004
Unternehmenssitz	Paris, Frankreich
Unternehmensleitung	Chris Viehbacher
Mitarbeiter	96.439 (2004)
Umsatz	27,568 Mrd. EUR (2008)
Branche	Pharma
Produkte	Medikamente
Website	www.sanofi-aventis.de

Das Unternehmen sanofi-aventis ist ein 2004 entstandener französisch-deutscher Pharmakonzern. Mit einem Umsatz von 27,6 Milliarden Euro (2008) und mit weltweit mehr als 97.000 Beschäftigten ist er nach Pfizer (USA) und der britischen GlaxoSmithKline drittgrößter Pharmakonzern der Welt. Kerngeschäft des forschenden Konzerns sind verschreibungspflichtige Medikamente für Therapie und Vorsorge weit verbreiteter Krankheiten.

Geschichte

Der französische Pharmakonzern Sanofi-Synthélabo hatte im April 2004 den französisch-deutschen Konkurrenten Aventis, der wiederum 1999 aus einer Fusion von Hoechst Marion Roussel, vormals Hoechst AG (Frankfurt am Main), und des französischen Pharmakonzerns Rhône-Poulenc (Lyon) entstanden war, mit starker Unterstützung der französischen Regierung (feindlich) übernommen. Mit der Fusion wurde an der Börse die Notierung der Aktien des einstmals größten deutschen Pharmaunternehmens Hoechst AG beendet.

Der größte Produktionsstandort des neuen Konzerns in Deutschland ist nach wie vor im Industriepark Höchst in Frankfurt am Main, vom früheren Sanofi-Synthélabo-Standort in Berlin aus werden Marketing und Vertrieb für Deutschland geleitet.

Teil des Konzerns sind auch der Generikaanbieter Winthrop und die in Köln ansässige Firma Nattermann und Cie GmbH.

Standort Deutschland

In Deutschland hat sanofi-aventis einen Umsatz von 4,0 Milliarden Euro. Als einziges der zehn größten Pharmaunternehmen weltweit ist sanofi-aventis in Deutschland mit allen Stufen der pharma-zeutischen Wertschöpfungskette vertreten. Eine Schlüsselrolle hat dabei der frühere Hoechst-Standort Frankfurt-Höchst: Er ist der weltweit größt Forschungs- und Entwicklungsstandort von sanofi-aventis und ein strategischer Produktions- und Fertigungsstandort. Etwa 7.800 der rund 10.000 sanofi-aventis-Mitarbeiter in Deutschland sind dort tätig. In Frankfurt-Höchst wird auch das Insulinanaloga Lantus hergestellt.

Außerdem ist sanofi-aventis in Deutschland in Berlin (Marketing- und Vertriebszentrale der deutschen Gesellschaft)mit rund 1.500 Mitarbeitern und Köln (Nattermann mit 430 Beschäftigten) vertreten.

Forschung

Sanofi-aventis hat 2008 weltweit 4,6 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung neuer Medikamente investiert, in Deutschland mit 1.800 Mitarbeitern rund 600 Mio. Euro. Die Ausgaben für Verkauf und Vertrieb lagen bei 7,2 Mrd. Euro. Frankfurt-Hoechst ist für sanofi-aventis ein strategischer Forschungsstandort und der einzige konzernweit, der lückenlos alle Schritte der Wirkstoffforschung und -entwicklung umfasst, von der funktionalen Genomanalyse bis hin zur klinischen Entwicklung.

Sanofi-aventis hat nach eigenen Angaben drei Forschungsschwerpunkte:

• Herz-Kreislaufkrankheiten (wie Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Ischämie)
• Thrombotische Erkrankungen und degenerative Gelenkerkrankungen (wie Osteoarthrose)
• Stoffwechselstörungen und Diabetes.

Produkte

Herz-Kreislauf

• Aprovel (Irbesartan)
• Corvaton (Molsidomin)
• Delmuno (Felodipin/Ramipril 1:1)
• Lasix (Furosemid)
• Plavix (Clopidogrel)
• Cordarex (Amiodaron)

Diabetes/Stoffwechselerkrankungen

• Insuman (Humaninsulin)
• Lantus (Insulin glargin) Lantus ist das erste Insulinanalogon mit langer Wirkdauer. Es wurde im Juni 2000 von der EMEA^[1] zugelassen, die Zulassung wurde 2006 verlängert. Lantus ist das umsatzstärkste Export-Arzneimittel Deutschlands.
• Apidra (Insulin glulisin)
• Acomplia (Rimonabant) (seit Oktober 2008 vom Markt)

Zentrales Nervensystem

• Copaxone (Glatirameracetat)
• Ergenyl (Valproat)
• Arava (Leflunomid)
• Stilnox (Zolpidem)
• Ximovan (Zopiclon)
• Tranxilium (Clorazepat)

Onkologie

• Eloxatin (Oxaliplatin)
• Fasturtec (Rasburicase)
• Taxotere (Docetaxel)

Thrombose

• Clexane (Enoxaparin)

Innere Medizin

• Actonel (Risedronsäure)
• Aarane (Repreterol)
• Telfast (Fexofenadin)
• Thyronajod (Jod und L-Thyroxin)

Dermatologie

• Batrafen/Nagel Batrafen (Ciclopirox)

Impfstoffe

Die Impfstoffe werden von Sanofi-Pasteur vertrieben

Kritik

Hoechst Marion Roussel (inzwischen Teil des Sanofi-Aventis-Konzerns) verklagte im Frühjahr 2001 gemeinsam mit 38 anderen Pharmafirmen die südafrikanische Regierung wegen Verletzung des Patentrechts. Sie hatte 1997 ein Gesetz erlassen, das es erlaubte, Aids-Patienten mit billigeren Generika-Medikamenten zu versorgen. Die Klage wurde am 19. April 2001 zurückgezogen. Aids-Aktivisten hatten den Pharmafirmen vorgeworfen, Gewinne vor Menschenleben zu stellen.

Weblinks (zum Einarbeiten)

• http://www.sanofi-aventis.de Homepage sanofi aventis

Einzelnachweise

1. ↑ [1] EMEA-Dokumente zu Lantus

Unternehmen im CAC 40 (Stand: 5. November 2008)

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