Moët Hennessy Louis Vuitton

Moët Hennessy Louis Vuitton
LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton S.A.
Moët Hennessy Louis Vuitton-Logo
Rechtsform Société anonyme
ISIN FR0000121014
Gründung 1987
Sitz Paris, Frankreich
Leitung Bernard Arnault (PDG)
Mitarbeiter 83 500 (2010)[1]
Umsatz 20 320 Mio. Euro (2010)[1]
Branche Luxusgüter
Website www.lvmh.com

Die LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton S.A. ist eine börsennotierte französische Aktiengesellschaft, die die Mehrheitsrechte an über 60 verschiedenen Luxusmarken hält, die weltweit in ca. 2 545 Geschäften vertrieben werden.[2] Der Konzern ist weltweit Branchenführer in der Luxusgüterindustrie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Konglomerat entstand im September 1987, durch die Fusion der Unternehmen Louis Vuitton und Moët Hennessy, da ihre Vorstände – Henry Racamier (Louis Vuitton) und Alain Chevalier (Moët Hennessy) – eine feindliche Übernahme fürchteten.[3] Der Name des Konzerns setzt sich zusammen aus den Traditionsmarken des Koffer- und Taschenherstellers Louis Vuitton (seit 1854), des Champagnerherstellers Moët et Chandon (seit 1743) und des Cognacproduzenten Hennessy (seit 1765). Chevalier wurde Präsident des neuen Unternehmens, Racamier wurde sein Stellvertreter.

Im folgenden Jahr kam es zunehmend zu Meinungsverschiedenheiten über den Betrieb des Konglomerats. Henry Racamier fühlte sich dominiert und wandte sich daher an Bernard Arnault, dieser sollte Anteile des Unternehmens übernehmen.[4] Alain Chevalier hingegen wandte sich 1988 an den britischen Spirituosen-Giganten Guinness, der einen 12%-Anteil an Moët Hennessy im Tausch für ein 12%-Guinness-Anteil erhielt.[5]

Die Unterstützer wurden jedoch schnell Feinde im eigenen Unternehmen: Mithilfe der Investmentbank Lazard Frères und Guinness übernahm Bernard Arnault 45% von LVMH. Ein Rechtsstreit mit Henry Racamier – Alain Chevalier war inzwischen ausgeschieden – folgte, aus dem Arnault jedoch als Sieger hervorging.[6] Somit konnte Arnault 1989 gegen den Willen der Vuitton- und Hennessy-Familienmitglieder Präsident des Konzerns werden.[3]

1990 – auch Henry Racamier hatte den Konzern mittlerweile verlassen – erhöhten Bernard Arnault und Guinness die wechselseitige Beteiligung auf 24%. Die Allgegenwart des Louis-Vuitton-Monogramm in der Mitte der 1980er Jahre beschädigte den Ruf der Marke als Statussymbol und führte zu Umsatzrückgängen am Anfang der 1990er Jahre.[6] 1994 wurden die gegenseitigen Beteiligungen von LVMH und Guinness neu gegliedert. Guinness besaß nun 34% von Moët Hennessy, LVMH bekam ein Rückkaufrecht für Anteile an der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft und den Guinness-Anteil an Moët Hennessy.[7][5]

LVMH breitete das Geschäftsfeld auf den Einzelhandel aus, indem es 1996 in DFS und 1997 in Sephora investierte (und zeitweilig auch an Douglas beteiligt war) – trotz der großen Streuung der Geschäftsbereiche und der Vergrößerung des Betriebes. Vor allem der asiatische Markt machte LVMH zu schaffen.[6] Auch der Versuch die Fusion von Grand Metropolitan und Guinness auszubremsen verwandelte sich in einen Rückschlag. Bernard Arnault wollte Moët Hennessy einbringen, um am neuen Spirituosen-Giganten beteiligt zu sein, und hatte daher Milliarden in Grand Metropolitan investiert.[7] Ende der 1999 war dann der Umbruch, die asiatischen Märkte wuchsen wieder, LVMH konnte nun neue Marken kaufen.[6]

Auch heute ist Bernard Arnault noch Vorsitzender des Vorstandes und Großaktionär über die Groupe Arnault. Die Groupe Arnault besitzt 47,40% der Aktien. Weiter Anteilseigner sind: Internationale institutionelle Anleger mit 26,8%, französische institutionelle Anleger mit 17,4%, Eigensbestand mit 3,3% und ein Streubesitz von 5,1%.[8]

2011 übernahm LVMH den italienischen Konkurrenten Bulgari.[9]

Geschäftszahlen

Quelle: LVMH[1] 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Umsatz in Mrd. Euro 12,693 11,962 12,481 13,910 15,306 16,481 17,193 17,053 20,230
Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Mrd. Euro 3,429 3,485 3,161 4,169
Jahresüberschuss in Mrd. Euro 0,556 0,723 1,194 1,440 1,879 2,025 2,026 1,755 3,032
Mitarbeiter 53.812 54.960 59.210 61.088 64.253 71.885 77.087 77.302 83.500

Marken der Gruppe LVMH

Unterteilt wird in folgende fünf Geschäftsbereiche (in Klammern: Jahr der Übernahme/Gründung bzw. Anteil):

Wein & Spirituosen
Fashion & Lederwaren
Parfum & Kosmetika
Uhren & Schmuck
Selective Retailing
  • Einzelhandel: Duty Free Shoppers (DFS, 1998), Sephora (1997), Le Bon Marché (1998), Marie-Jeanne Godard (1998), Nowness, Miami Cruiseline Services (2000), La Samaritaine (2001)
  • Medien: Investir (1993), Radio Classique (1999), Classica, Connaissance des Arts (2000), Arléa (2004),[22] Les Échos (2007), Défis (?), TPE-PME (?), Salon des Entrepreneurs (?)
  • Andere Aktivitäten: Royal Van Lent, Jardin d’Acclimatation

Die älteste Marke des Unternehmens ist das Weingut Château d’Yquem, dessen Geschichte auf das Jahr 1593 zurückgeht. Die wertvollste Marke ist Louis Vuitton, deren Wert zuletzt auf 20,321 Milliarden Euro geschätzt wurde.[23]

Luxusgüterbranche

Während die Luxusgüterhersteller lange Zeit alteingesessene Familienbetriebe waren, sind sie heutzutage meist Teil eines internationalen Luxusgüterkonzerns, siehe Konkurrenz unten. Nach außen hin werden die Marken unabhängig dargestellt, aber intern werden Zulieferer und Lizenznehmer zur Kostenersparnis geteilt. Das umsatz- und gewinnträchtigste Feld ist das Lizenzgeschäft mit Düften und Kosmetika, Lederwaren, Brillengestellen, Uhren und Schmuck, da sich die eigentliche Mode nur wenige wohlhabende Kunden leisten können.

Wichtige Wachstumsmärkte für Luxuswaren sind Russland, China, Indien, Japan und Korea.

Konkurrenzfirmen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c [1] (PDF)
  2. The Group: LVMH Group, lvmh.com.
  3. a b Der größte Luxuskonzern weltweit. In: manager magazin, 14. Dezember 2001.
  4. Gewinne vom Feinsten. In: Die Zeit, Nr. 50/1994, Seite 33.
  5. a b Our history, diageo.com
  6. a b c d Lvmh Moët Hennessy Louis Vuitton Sa, referenceforbusiness.com.
  7. a b LVMH: Luxus hat seinen Preis, wirtschaftsblatt.at, 11. September 1997.
  8. lvmh.com
  9. boersenradar.t-online.de
  10. a b "Edward J. Phillips (…) Donates $1 Million to Multiple Myeloma Research Consortium", themmrc.org, 27 Januar 2005.
  11. a b "Millennium Acquires Belvedere Trademark in The U.S", findarticles.com, 29. Juni 2007.
  12. Starker Tango, weinwelt.at
  13. „Napa Valley Stunner - Famed Winery Sold“, sfgate.com, 1. August 2007.
  14. a b Cape Mentelle, thewinedoctor.com, 19. Mai 2007.
  15. Argentinische Wirtschaft (PDF) Argentinisches Tageblatt, 23. August 2003.
  16. "International briefs;Moet Hennessy to Buy Celine Fashion House", nytimes.com, 22. März 1996.
  17. a b c d e f LVMH Companies and brands, lvmh.com.
  18. "LVMH Adds Fashion House Emilio Pucci To Its Empire", International Herald Tribune, 18. Februar 2000.
  19. „LVMH Acquires Controlling Stake in Benefit Cosmetic“, findarticles.com, 14. September 1999.
  20. „LVMH Acquires American Cosmetics Company Fresh“, findarticles.com, 25. September 2000.
  21. Die Geschichte von Hublot Geneve, 2008.
  22. References, riseofthewest.net.
  23. Best Global Brands: 2007 Rankings, interbrand.com.
 Commons: Moët Hennessy Louis Vuitton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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