Schloss Wil

Schloss Wil
Schloss Wil (Südansicht)

Das Schloss Wil (auch: Schloss Schlosswil) ist ein Schloss aus dem 13./16. Jahrhundert in der Gemeinde Schlosswil im Schweizer Kanton Bern. Das Schloss ist ein beliebtes Ausflugsziel und ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Herrschaft Wil gehörte ursprünglich den Freiherren von Wiler, die 1146 in Verbindung mit den Zähringern erwähnt werden. Später zersplitterten sich Herrschaftsrechte und Gebäudeanteile, bis 1514 Burkhard von Erlach die Teile wieder vereinigte. Im 17. Jahrhundert war das Gut im Besitze der Familie von Diesbach, ab 1719 der Familie Frisching. Mit dem Untergang der Stadt und Republik Bern 1798 gingen die Herrschaftsrechte der Patrizier verloren. Gütern und Ländereien wurden an Private verkauft, und nach 1800 diente der Turm während langer Zeit als Kornspeicher. 1812 kaufte der Staat Bern das Schloss und das Schlossgut und richtete hier den Sitz der Verwaltung des neu geschaffenen Amtsbezirks Konolfingen ein. 2011 wurde das Schloss im Zuge der kantonalen Verwaltungsreform an Matthias Steinmann verkauft. [1]

Bau- und Kunstgeschichte

Der Schlossgarten mit Allee.
Das Amtshaus (Zivilstandsamt).

Schloss Wil zeichnet sich aus durch die Lage auf dem Moränesporn an der Wasserscheide zwischen Emme und Aare, was der Anlage eine reich silhouettierende Wirkung gibt. Der 38 m hohe Hauptturm mit bis gegen 4 m dicken Mauern aus Findlingen, wohl der einzige erhaltene Überrest der mittelalterlichen Burg Wil, ist der mächtigste Megalithturm des 13. Jahrhunderts im Kanton. Dieser einstige Bergfried ist mit einem steilen Walmdach aus dem 16. Jahrhundert mit kurzem First überdeckt.

Nachdem die alte Burg 1546 abbrannte, wurde unter Niklaus von Wattenwyl das neue Schloss errichtet, so namentlich die den Turm auf vier Seiten einfassenden Wohntrakte mit dem südlichen Arkadenhof. 1780 wurde die Hauptfassade barockisiert. Eine umfassende Restauration wurde in den Jahren 1936 und 1937 vorgenommen.

Um 1725 wurde ein reicher französischer Garten angelegt, wovon noch Terrassenmauern, Wegsysteme, ein Weiher, eine kleine Allee und ein Baumrondell auf der Westseite, vor allem aber die 500 m lange Hauptallee mit abschliessendem Baumsaal – die längste im Kanton Bern – erhalten sind. Die beiden Gartenpavillons sind Reste ehemaliger Ecktürmchen der mittelalterlichen Ringmauer.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Professor Steinmann kauft das Schloss Wyl nun doch, Artikel der Berner Zeitung vom 1. Juli 2011
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