Baadur Dschobawa

Baadur Dschobawa
Baadur Jobava.jpg
Baadur Dschobawa, 2007
Schreibweisen ბაადურ ჯობავა (georg.)
Land GeorgienGeorgien Georgien
Geboren 26. November 1983
Gali
Titel Großmeister (2001)
Aktuelle Elo-Zahl 2678 (November 2011)
Beste Elo-Zahl 2715 (Mai 2010)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Baadur Dschobawa (georgisch ბაადურ ჯობავა; * 26. November 1983 in Gali, Abchasien) ist ein georgischer Schachmeister. Im Jahr 2000 wurde er Internationaler Meister, seit 2001 trägt er den Titel Großmeister. Beim Weltschachverband FIDE und dem Deutschen Schachbund wird er unter der Schreibweise Baadur Jobava geführt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wuchs in Gali in der Autonomen Republik Abchasien in Georgien auf. Die Familie war schachbegeistert. Als er vier Jahre alt war, lernte er das Spiel von seinem Vater, einem Meisterkandidaten. Zu Beginn des abchasischen Bürgerkriegs 1992, zog die Familie nach Charkiw in die Ukraine. Der jüngere Bruder Beglar (* 1985) war georgischer U12-Meister und trägt den Titel Internationaler Meister.

Erfolge

Die U16-Schacholympiade 1999 in Artek gewann er mit der georgischen Nationalmannschaft und erzielte mit 7 Punkten aus 9 Spielen das zweitbeste Ergebnis aller Spieler am ersten Brett. 2001 gewann er als 17-jähriger das Staufer Open in Schwäbisch Gmünd. 2003 gewann er das Dubai Open und mit 1,5 Punkten Vorsprung in Tiflis die georgische Einzelmeisterschaft. Bei der Schacholympiade 2004 in Calvià gewann er zwei Goldmedaillen: für sein Ergebnis von 8,5 aus 10 am vierten Brett der georgischen Nationalmannschaft und für seine Elo-Performance von 2842. Im Oktober 2005 gewann er den 2. Samba Cup in Skanderborg. Im Februar 2006 gewann er ein wenig überraschend das gut besetzte Aeroflot Open in Moskau. Bei der Schacholympiade im Mai 2006 in Turin spielte er zum ersten Mal für Georgien am ersten Brett. Im Juli 2006 gewann er ein Open in Taiyuan. Im März 2007 wurde er in Tiflis zum zweitenmal georgischer Einzelmeister. Bei der Europameisterschaft 2009 in Budva wurde er Dritter.

Beim M-Tel Masters im Mai 2006 in Sofia sekundierte er Wesselin Topalow. Beim Weltmeisterschaftskampf gegen Wladimir Kramnik entschied sich Topalow für Iwan Tscheparinow.

In der Saison 2004/05 spielte er für Baden-Oos in der Schachbundesliga. In der georgischen 1. Liga spielte er für Tiflis, in der spanischen für Intel-Tiendas UPI, in der armenischen für Mika Jerewan, in der griechischen für Kidon Chania, in der ägyptischen für Sharkia Dokhan und in der kroatischen für den ŠK Zagreb, mit dem er 2007 kroatischer Mannschaftsmeister wurde. In der Ukraine wurde er 2010 mit A Dan Dzo & PGMB Mannschaftsmeister. Den Asian Club Cup 2008/09 in al-Ain gewann er mit dem Al-Ain Chess Club aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Mit seiner bisher höchsten Elo-Zahl von 2715 im Mai 2010 führte er die georgische Elo-Rangliste an und lag auf dem 26. Platz der FIDE-Weltrangliste.

Spielstil

Baadur Dschobawa gilt als opferfreudiger Spieler, der seine Kombinationen gut vorbereitet hat. Ein Beispiel mag eine Partie vom 27. Oktober 2004 gegen Alexander Grischtschuk aus Runde 12 der Schacholympiade in Calvià geben. Während Grischtschuk viel Zeit brauchte, vergingen bei Dschobawa für die insgesamt 26 weißen Züge der Partie nur wenige Minuten.


Baadur Dschobawa -
Alexander Grischtschuk
Solid white.svg a b c d e f g h Solid white.svg
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
a b c d e f g h
Stellung nach 22. ... Se5-c4





23. Sf5-g7! Tf7xg7
24. Le4xh7 f6-f5
25. Dh4-h5 Le7-h4
26. Lh7xf5†

Grischtschuk gab auf, da ihn die Abwendung des Schachmatts einen Turm kosten würde.

Weblinks


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