St. Leonhard am Forst

St. Leonhard am Forst
St. Leonhard am Forst
Wappen von St. Leonhard am Forst
St. Leonhard am Forst (Österreich)
St. Leonhard am Forst
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Melk
Kfz-Kennzeichen: ME
Fläche: 43,44 km²
Koordinaten: 48° 9′ N, 15° 17′ O48.14166666666715.283333333333249Koordinaten: 48° 8′ 30″ N, 15° 17′ 0″ O
Höhe: 249 m ü. A.
Einwohner: 3.034 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km²
Postleitzahl: 3243
Vorwahl: 02756
Gemeindekennziffer: 3 15 39
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptplatz 1
3243 St. Leonhard am Forst
Website: www.leonhard1.at
Politik
Bürgermeister: Hans-Jürgen Resel (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(23 Mitglieder)
15 ÖVP, 3 SPÖ, 2 BLS, 3 FPÖ
Lage der Marktgemeinde St. Leonhard am Forst im Bezirk Melk
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Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Sankt Leonhard am Forst ist eine Marktgemeinde mit 3034 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Sankt Leonhard am Forst liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 43,44 Quadratkilometer. 27,27 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Grimmegg, Ritzengrub und Aichbach. Weitere Orte sind Altenhofen, Apfaltersbach, Au, Brandstatt bei Au, Brandstatt bei Oed, Dangelsbach, Diesendorf, Eisguggen, Eselsteiggraben, Fachelberg, Gassen, Geigenberg, Grillenreith, Großweichselbach, Grub bei Harbach, Hörgerstall, Haindorf, Harbach, Haslach, Hochstraß, Hohenreith, Hub an der Mank, Kerndl, Kleinweichselbach, Kühberg, Lachau, Lehenleiten, Lunzen, Neusiedl, Oed bei Haslach, Pöllendorf, Pühra, Reith bei Vornholz, Reith bei Weichselbach, Rinn, Ritzenberg, , Sandeben, Schönbuch, Schweining, Seimetzbach, St. Leonhard am Forst, Steghof, Steinbach, Straß, Thal, Urbach, Vornholz, Wegscheid, Ziegelstadl.

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Im Gemeindegebiet wurden römische Grabsteine, ein Meilenstein, ein römischer Löwenkopf sowie ein Adler aus Stein (vielleicht Teil eines Gabmales) gefunden, die beiden letzteren eingemauert am Bauernhof "(untere) Hub". Die Namen der im Gemeindegebiet zusammenfließenden Flüsse Mank und Melk dürften slawischen Ursprunges sein. In fränkischer Zeit gehörte das Gebiet sicherlich zum "fiscus" von Melk, der wahrscheinlich im 9. Jahrhundert teilweise an das Erzbistum Salzburg fiel. Im 12. Jahrhundert gehörte St. Leonhard am Forst zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Peilstein, deren Vorfahren hier wohl als Vögte von Salzburg Besitz erwarben. Sie waren stammesgleich mit den Grafen von Burghausen und Schala(modern: Schallaburg). 1160 wurde von den Grafen von Peilstein mit Zustimmung des Bischofs Konrad von Passau die Pfarre St.Leonhard am Forst gestiftet. Nach dem Aussterben der Peilsteiner zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurden die Herzöge von Österreich Inhaber der Herrschaft Peilstein und des Patronates über die Pfarre St.Leonhard am Forst. Schon im 13. Jahrhundert galt St. Leonhard am Forst als "Markt" (forum). Die Burg Peilstein stand nordöstlich von St. Leonhard auf einem Hügel oberhalb des Mankflusses (KG Thal), gegenüber dem erst im 19./20. so genannten "Sängerstein". Die Burg war schon um 15. Jahrhundert Ruine. Herrschaftssitz wurde das im Markt erbaute Marktschloss, das - wie die ganze "Grafschaft" Peilstein - St.Leonhard am Forst seit dem 15. Jahrhundert verschiedenen Besitzern, durch längere Zeit einem Zweig der österreichischen Linie der Grafen von Auersperg gehörte. Im 19. Jahrhundert erwarb der habsburgische Familienfonds die Herrschaft, die im Zuge der Staatsgüterveräußerungen an Private kam, das Schloss selbst (samt Schlosspark und Gärtnerei) wurde um 1930 von der Gemeinde St. Lonhard am Forst erworben und dient heute als Amtssitz der Gemeinde, Sitz des Gendarmeriepostens sowie kulturellen Zwecken. Neben dieser Grund- und Gerichtsherrschaft "Grafschaft Peilstein - St.Leonhard" hatten auch andere Herrschaften Besitz im Gemeindegebiet, etwa Schallaburg, die Karthausen Mauerbach und Gaming, die Stifte Lilienfeld und Melk sowie die Inhaber kleiner, ritterlicher Sitze wie Weichselbach, Zwerbach, Zinsenhof usw. Eine Reihe von Gewerben ist im 16. Jahrhundert nachweisbar, sie dienten der Nahversorgung der bäuerlichen Umwohner. Für das Gebiet des Marktgerichtes ist aus dem 15. Jahrhundert ein Weistum ("Banntaiding") erhalten, mit verschiedenen Strafbestimmungen. Ausdruck der Marktgerichtsbarkeit innerhalb eines genau abgegrenzten Rechtsbezirkes ist der auf dem Hauptplatz erhaltene Pranger (eine Schandsäule). Die ökonomische Zentralität des Marktortes überschritt selten das Pfarrgebiet, auch die ersten Finanzinstitute (Raiffeisen-Vorschussverein um 1900)blieben in diesem Rahmen. Nach dem späten Anschluss an die schmalspurige Lokalbahn Obergrafendorf-Wieselburg (heute aufgelassen)wurde ein Lagerhaus der Landwirtschaftlichen Genossenschaft St. Leonhard am Fost-Wieselburg errichtet. Die zahlreichen Straßenverbindungen über Ruprechtshofen nach Wieselburg sowie nach Melk, Mank und Loosdorf ( bzw. St.Pölten) erhielten erst in den 1960er Jahren eine staubfreie Oberfläche.

Religionen

Von vorchristlichen Kulten zeugen die an der Pfarrkirche eingemauerten römischen Grabsteine. Mit der Eroberung durch die Franken (um 800) bzw. der Wiedereroberung der Gebiete östlich der Enns (Mark Ostarrîchi) durch Otto den Großen nach 955 n. Chr. setzte sich das Christentum in seiner lateinischen Version durch. Die Pfarrgründung wurde urkundlich 1160 bestätigt. Danach entstand eine romanische Pfarrkirche, deren Kern im Langhaus des rezenten gotischen Baues aus dem 14. und 15. Jahrhundert enthalten ist. Vor dem romanischen Vierecksbau wurde ein langer und hoher Ost-Chor (mit heute barocken Hauptaltar, um 1720) vorgebaut, nördlich den Chor begleitend eine hohe und helle Marienkapelle. Kappelenanbauten an das im Spätmittelalter eingewölbte Langhaus vermitteln für diesen Teil den Charakter einer gotischen Staffelkirche. Bemerkenswert das große Westwerk mit eingebauten Kapellen (Loretto-Kapelle mit Grablege eines Grafen Auersperg) und Orgelchor. Die Pfarre war ursprünglich sehr groß, sie reichte über Scheibbs hinaus nach Süden bis in die nördlichen Kalkalpen (Jessnitztal). Schon um 1200 erfolgte eine Teilung, jetzt wurde auch der Nachbarort Ruprechsthofen als Sitz einer Pfarre bezeichnet. Im 14. Jahrhundert wurde die Pfarre St. Leonhard am Forst der neu gegründeten Karthause Mauerbach übergeben und inkorporiert, die Pfarre Ruprechshofen hingegen der Karthause Gaming. Zahlreiche Pfarrer und Kapläne sind namentlich bekannt, auch die Zeit der barocken Neugestaltung der Ausstattung (2. Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts) ist gut belegt. Die Einwohner sind nach wie vor in der ganz überwiegenden Mehrzahl katholische Christen.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 3.025 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 3.043 Einwohner, 1981 2967 und im Jahr 1971 2.986 Einwohner.

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Hans-Jürgen Resel, Amtsleiter Franz Prankl. Der Vizebürgermeisterposten wird von Ewald Beigelbeck belegt. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 23 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 15, SPÖ 3, FPÖ 3, Bürgerliste 2, andere keine Sitze.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 108, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 193. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1323. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,95 Prozent.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: St. Leonhard am Forst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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