- Bahnstrecke Bochum–Nordstern
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Bochum–Essen/Oberhausen
Märkische EmschertalbahnKursbuchstrecke (DB): 428 (Bochum–Herne-Rottbruch)
426 (Wanne Unser Fritz–Gelsenkirchen Zoo)
423 (Oberhausen-Osterfeld Süd–Oberhausen)Streckennummer: 2153 (Bochum–Nordstern)
2172 (Gelsenkirchen-Bismarck–Essen)
2253 (Essen-Katernberg–Oberhausen)Streckenlänge: 29 + 16 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h Bundesland: Nordrhein-Westfalen LegendeDie Bahnstrecke Bochum–Essen/Oberhausen wurde von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) gebaut, um auch das Gebiet nördlich ihrer zentralen Ruhrgebiets-Hauptstrecke für Zechen und Industrieanlagen erschließen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lange Zeit lag das Hauptaugenmerk der BME auf ihren Strecken im bergischen Land und entlang der Ruhr (Ruhrtalbahn), mit denen die dortigen Industrieanlagen und Kohlengruben angebunden waren.
Mit der Nordwanderung des Kohlebergbaus von der Ruhr zur Emscher rückte nunmehr auch das Gebiet zwischen beiden Flüssen in das Interesse der BME. Dieses Gebiet war bislang nur von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) und insbesondere von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) mit ihren weiter nördlich verlaufenden Ruhrgebietsstrecken erschlossen worden.
Bereits 1847 hatte sich die CME bei Bau ihrer Stammstrecke zwischen Duisburg und Dortmund grob am Verlauf der Emscher orientiert. Gut zwanzig Jahre später baute sie ihre Emschertalbahn parallel zu ihrer Stammstrecke und weitestgehend in unmittelbarer Nähe zur Emscher. Damit hatte die CME faktisch das Monopol in diesem Gebiet.
Etwa zur gleichen Zeit Anfang der 1870er Jahre errichtete die RhE ihre (rheinische) Ruhrgebietsstrecke, die zwischen Mülheim und Langendreer auch nördlich der (märkischen) Ruhrgebietsstrecke der BME verlief. Ende 1870er Jahre schickte sich dann mit der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft (KWE) ein weiteres Unternehmen an, eine Bahnstrecke im Emschertal zu bauen.
Um das lukrative Gebiet beiderseits der Emscher nicht vollends den drei Konkurrenten zu überlassen, begann die BME daraufhin ausgehend von den Bahnhöfen in Bochum, Essen und Oberhausen an ihrer Ruhrgebietstrecke mit dem Bau dreier Teilstrecken, die letztendlich eine durchgehende Verbindung von Herne-Rottbruch nach Oberhausen-Osterfeld Süd entlang der Emscher bildeten (daher auch „Märkische Emschertalbahn“ genannt).
Essen – Bochum – Herne
Bereits ab 1867 begann die BME ausgehend vom Bahnhof Bochum BME Richtung Norden (Zechen-)Anschlussgleise zu errichten. Am 16. November 1867 wurde das Gußstahlwerk angeschlossen, am 1. März 1869 erreichte sie Riemke (heute Bochum-Riemke), und am 28. Mai 1870 Herne, dies waren die vorerst nördlichsten Gleise der BME.
Am 1. November 1874 wurde dann die auf dem ersten Teilstück weitläufig parallel zur Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg errichtete Strecke mit durchgehender Kilometrierung von Essen BME über Wattenscheid BME und Bochum BME nach Herne BME offiziell für den Güterverkehr eröffnet, exakt zwei Monate später zum Jahreswechsel 1875 auch für den Personenverkehr.
Essen – Schalke
Aus dem ehemaligen Anschlussgleis der Zeche Königin Elisabeth entstand am 27. April 1874 ausgehend vom Bahnhof Essen BME (heute Essen Hbf) die zunächst nur für den Güterverkehr errichtete Strecke über Caternberg BME (heute Essen-Katernberg Nord) nach Schalke BME (heute Gelsenkirchen-Schalke Nord).
Wie auch zwischen Essen und Herne wurde der Personenverkehr von Essen nach Schalke zum 1. Januar 1875 aufgenommen.
Schalke – Herne-Rottbruch
Gut ein Jahr später erfolgte mit dem Abschnitt von Schalke BME über Bismarck (heute Bahnhof Gelsenkirchen-Bismarck) zur Kreuzungsstation Herne (heute Herne-Rottbruch) der Schluss zwischen den beiden Streckenästen, am 10. Januar 1876 fuhren die ersten Güterzüge über die gesamte Strecke.
Durchgehenden Personenverkehr hat es hingegen nie gegeben, lediglich der westliche Abschnitt zwischen Schalke und Bismarck wurde ab dem 21. Juni 1880 von Personenzügen befahren. Nachdem eine Woche zuvor die an die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft konzessionierte Bahnstrecke Gelsenkirchen-Bismarck–Winterswijk für den Personenverkehr eröffnet worden war, übernahm die BME die Betriebsführung und band die Züge durch nach Essen, weswegen diese in Bismarck „Kopf machen“ mussten.
Caternberg – Oberhausen
Die Verbindung von der Zeche Carl in Essen-Vogelheim zu ihrem Bahnhof Oberhausen BME (heute Oberhausen Hbf, damals noch Endbahnhof ihrer Bahnstrecke Witten/Dortmund–Oberhausen/Duisburg) hatte die BME bereits am 23. Mai 1879 abgenommen.
Am 29. September 1879 erfolgte die Einweihung des ersten kurzen Teilstücks von Caternberg BME nach Essen-Vogelheim, am 1. Juni 1880 folgte dann letzte Teilstück über Essen-Horl (ehemaliger Bahnhof, zuletzt Abzweigstelle, heute außer Betrieb) und Osterfeld BME (heute vollständig aufgegangen im Rangierbahnhof Oberhausen-Osterfeld Süd, ungefähre Lage auf Höhe der Märkischen Straße).
Heutige Situation
Da die Strecke abgesehen von den erwähnten Abschnitten nie eine größere Bedeutung für den Personenverkehr hatte, wurde sie nach der Verstaatlichung durch die Preußischen Staatseisenbahnen mit anderen Bahnstrecken der Region verknüpft und für den Güterverkehr optimiert.
Die Bahnstrecke Osterath–Dortmund Süd der RhE wurde in westlicher Richtung ab Bochum Präsident stillgelegt und statt dessen über die Strecke 2152 im Bahnhof Bochum-Riemke an die Strecke Bochum–Herne angebunden.
Der Güterverkehr folgt der historischen Trasse bis Gelsenkirchen-Schalke Nord, ab hier wird der Güterverkehr über eine Verbindungskurve zum Abzweig Nordstern an der „Emschertalbahn“ der CME geführt, über die es heute weiter nach Oberhausen-Osterfeld Süd geht. Die Märkische Strecke bis Oberhausen-Osterfeld Süd Swo ist weitestgehend stillgelegt, zwei Abschnitte fungieren nur noch als Anschlussgleise.
Angebot
Folgende Teilstrecken werden heute im Schienenpersonennahverkehr bedient:
Bochum Hbf – Herne-Rottbruch
Auf diesem Streckenabschnitt fährt die „Glückauf-Bahn“ genannte Regionalbahn RB 46, Betreiberin ist Abellio Rail NRW. Ab Herne-Rottbruch wird die Linie über eine Verbindungsstrecke (VzG-Nummer 2202) zur Köln-Mindener Emschertalbahn nach Wanne-Eickel Hauptbahnhof geführt.
Wanne Unser Fritz – Gelsenkirchen Zoo
Diesen zwei Kilometer langen Abschnitt nutzt die Regionalbahn RB 43 „Emschertal-Bahn“, aktuell betrieben von der NordWestBahn, um von der Köln-Mindener Emschertalbahn bzw. ab Wanne-Eickel Hbf der Verbindungsstrecke (VzG-Nummer 2204) in Gelsenkirchen-Bismarck auf die Bahnstrecke nach Dorsten zu gelangen.
Oberhausen-Osterfeld Süd – Oberhausen Hbf
Der letzten Streckenteil wird von der Regionalbahn RB 44 „Der Dorstener“ durch die Prignitzer Eisenbahn bedient, die von der im Bahnhof Oberhausen-Osterfeld Süd endenden „Hamm-Osterfelder Bahn“ durchgebunden wird.
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2153: Bochum Hbf ↔ Gelsenkirchen-Bismark (↔ Nordstern)
- Beschreibung der Strecke 2212: Herne-Rottbruch ↔ Herne Hbf
- Beschreibung der Strecke 2172: Gelsenkirchen-Bismarck ↔ Essen Hbf
- Beschreibung der Strecke 2253: Essen-Katernberg Nord ↔ Oberhausen Hbf
- Beschreibung der Strecke 2194: Bochum Hbf ↔ Bochum West
weitere Belege:
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