Bahnstrecke Dresden–Straßgräbchen-Bernsdorf

Bahnstrecke Dresden–Straßgräbchen-Bernsdorf
Dresden-Klotzsche–Straßgräbchen-Bernsdorf
Kursbuchstrecke (DB): 226
Streckennummer (DB): 6606; sä. KStr
Streckenlänge: 39,676 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 17 
Minimaler Radius: 200 m
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
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von Dresden-Neustadt
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-0,482 Dresden-Klotzsche 192 m
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0,000 Klotzsche (Schmalspurbahn bis 1897)
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nach Dresden Flughafen
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nach Görlitz
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2,765 Weixdorf 190 m
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3,045 Weixdorf Bad 192 m
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4,383 Weixdorf früher Lausa (ehem. Bf) 182 m
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6,508 Hermsdorf (Dresden) (ehem. Bf) 165 m
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Bundesautobahn 4
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8,018 Ottendorf-Okrilla Süd 177 m
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9,450 Ottendorf-Okrilla Hp 174 m
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10,546 Ottendorf-Okrilla Nord 179 m
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17,454 Laußnitz (ehem. Bf) 185 m
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19,473 Königsbrück 185 m
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Pulsnitzviadukt
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20,899 Königsbrück Ost 180 m
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22,589 Weißbach (b Königsbrück) (ehem. Bf) 191 m
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25,129 Schmorkau (b Königsbrück) 154 m
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29,414 Schwepnitz 149 m
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33,950 Bulleritz-Großgrabe 143 m
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von Kamenz (Sachs)
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39,194 Straßgräbchen-Bernsdorf (Oberlausitz) 146 m
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nach Lübbenau
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nach Hoyerswerda

Die Bahnstrecke Dresden–Straßgräbchen-Bernsdorf ist eine Nebenbahn in Sachsen. Sie zweigt in Dresden-Klotzsche von der Hauptbahn Dresden–Görlitz ab und führt über Königsbrück nach Straßgräbchen-Bernsdorf. Seit dem 5. November 2000 ist der Abschnitt Königsbrück–Straßgräbchen-Bernsdorf stillgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schmalspurbahn

Ihren Ursprung hat die heutige normalspurige Bahnstrecke von Dresden nach Königsbrück und weiter nach Straßgräbchen-Bernsdorf in einer Schmalspurbahn von Klotzsche nach Königsbrück. Der Bau der Strecke wurde am 17. Januar 1882 vom Sächsischen Landtag beschlossen und vom 23. Oktober 1883[1] an durchgeführt. Am 16. Oktober 1884[1] folgte die festliche Einweihung und am Tag darauf die Inbetriebnahme. Sie verlief von Klotzsche bis Lausa auf dem heutigen Gleiskörper der Dresdner Straßenbahnlinie 7 neben der Königsbrücker Landstraße. Bemerkenswert sind die auf der Strecke durchgeführten Versuche mit einem Containersystem, den sogenannte „Umsetzkästen“. Dabei konnten mittels Kran komplette Wagenkästen von Normal- auf Schmalspur umgeladen werden.

Normalspurbahn

Baureihe 642 am Bahnhof Ottendorf-Okrilla Nord

Von 1885 bis 1894 stieg der Güterverkehr auf der Strecke von 16.400 Tonnen auf 44.800 Tonnen im Jahr an. Daneben sorgten der in den Jahren 1892 und 1893 errichtete Infanterie-Schießplatz sowie die 1895 eingerichtete Garnison der reitenden Artillerie in Königsbrück für zusätzlichen Verkehr. Daher beschloss der sächsische Landtag im Jahr 1896 die Strecke auf Normalspur umzubauen und bis Schwepnitz zu verlängern. Im August 1896 begannen bei laufendem Schmalspurbetrieb der Umbau und am 1. April 1897[1] erfolgte der Betriebswechsel auf Normalspur. Im Rahmen der Arbeiten erfolgte auch eine Erweiterung der Bahnhöfe Lausa (heute Weixdorf) und Moritzdorf mit längeren Kreuzungsgleisen und des Bahnhofs Königsbrück mit ausgedehnten Verladeanlagen für Militärtransporte. Im Jahr 1910 folgten zwei weitere Gleise für militärische Zwecke im Bahnhof Königsbrück nachdem 1906 der Truppenübungsplatz Königsbrück angelegt worden war.

An der Verlängerung der Strecke wurde ab 1. Oktober 1898[1] gebaut und ein Jahr später am 1. Oktober 1899[1] ging sie in Betrieb, nachdem die Strecke am Tag zuvor eingeweiht worden war. Die Querung des Pulsnitztals erforderte die Errichtung eines Viadukts. Die genietete Stahlkonstruktion ist 212 Meter lang sowie 14 Meter hoch und verläuft in einem Gleisbogen.

Im Ersten Weltkrieg nutzte das Militär die Bahnstrecke sehr intensiv, unter anderem für Kriegsgefangenentransporte und Lazarettzüge. Daher begann 1915 der zweigleisige Ausbau der Strecke von Klotzsche bis Weixdorf, der im Jahr 1921 abgeschlossen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zweite Gleis als Reparationsleistung für die Sowjetunion abgebaut.

Blick von der B-97-Brücke zwischen Schwepnitz und Großgrabe auf die abgebaute Strecke.

Vom 2. Juni 1933[1] an erfolgte die Verlängerung der Strecke bis zum Bahnhof Straßgräbchen-Bernsdorf. Diese Streckenverlängerung wurde am 17. Dezember 1934[1] eingeweiht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stellten neben dem Berufs- und Ausflugsverkehr vor allem Truppen- und Militärtransporte für die in Königsbrück stationierten Truppen der Roten Armee einen wesentlichen Teil des Verkehrs.

Am 24. Mai 1998 wurde der Reisezugverkehr zwischen Königsbrück und Straßgräbchen-Bernsdorf eingestellt, am 27. September des gleichen Jahres folgte die Einstellung des Güterverkehrs. Bis zum 5. November 2000 wurde Schwepnitz von Straßgräbchen-Bernsdorf aus noch im Güterverkehr bedient. Die Stilllegung dieses Abschnitts erfolgte am 1. August 2001, der Gleisabbau in den Jahren 2004 und 2005.

Seit dem 12. Dezember 2010 erbringt die Städtebahn Sachsen alle Verkehrsleistungen im öffentlichen Personennahverkehr. Es verkehrt die Linie SB33 Dresden-Neustadt – Königsbrück im Stundentakt.

Siehe auch

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
  • Heiko Hantschel: Die Nebenbahn Klotzsche - Königsbrück - Straßgräbchen-Bernsdorf. Verlag Kenning, Nordhorn 2000, ISBN 3-933613-15-9 (Nebenbahndokumentation 58).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Königsbrücker Eisenbahn, U. Steckel (Königsbrücker Ortchronist).

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