Staustufe Griesheim

Staustufe Griesheim

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Staustufe Griesheim
Frankfurt Griesheim Schleuse.JPG
Lage
Staustufe Griesheim (Hessen)
Staustufe Griesheim
Koordinaten 50° 5′ 20″ N, 8° 35′ 57″ O50.0888888888898.5991666666667Koordinaten: 50° 5′ 20″ N, 8° 35′ 57″ O
Land: DeutschlandDeutschland Deutschland
HessenHessen Hessen
Ort: Frankfurt am Main
Gewässer: Main
Gewässerkilometer: km 28,69
Kraftwerk
Bauzeit: 1929-1932
Technik
Engpassleistung: 4,9 Megawatt
Regelarbeitsvermögen: 35 Millionen kWh
Turbinen: 3 Kaplan-Turbinen
Sonstiges

Die Staustufe Griesheim im Stadtgebiet von Frankfurt am Main bei Mainkilometer 28,69 ist eine Staustufe mit Schleuse. Die Anlage liegt zwischen Griesheim und Goldstein. Der Main hat hier eine mittlere Wasserführung von 200 m³/s, die bei einem hundertjährlichen Hochwasser auf mehr als das Zehnfache anwachsen können.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Die Staustufe Griesheim ist ein Walzenwehr mit einer Wehrbreite von dreimal 40 Metern und einer Fallhöhe von 4,49 Metern bei Normalstau. Die Staustufe ist mit einer Fischtreppe ausgestattet.

Die Wasserkraft des Mains wird an der Staustufe Griesheim durch drei Kaplan-Turbinen zur Stromerzeugung in einem Laufwasserkraftwerk genutzt. Es ist auf eine Leistung von 4.900 Kilowatt ausgelegt, die zur Deckung der Grundlast dienen. Die Anlagen im Generatorenhaus auf der Goldsteiner Seite der Schleuse können jährlich ungefähr 35 Millionen Kilowattstunden ins Netz einspeisen. Die Steuerwarte des Kraftwerks kontrolliert gleichzeitig die Turbinen und Generatoren der Staustufe in Eddersheim.

Kraftwerk

Schleuse und Wasserschifffahrt

Kontrollturm und Schleusenkammer

Der Main ist in die europäische Wasserstraßenklasse Vb eingestuft und für Schiffe bzw. Schubverbände mit einer Länge von 185 Metern und einer Breite von 11,45 Metern befahrbar. Die Fahrrinne ist ganzjährig mindestens 2,90 Meter tief.

Die Staustufe besitzt zwei Schleusenkammern sowie eine Bootsschleuse:

  • die Südkammer mit einer nutzbaren Länge 344,38 Metern und einer nutzbaren Breite von 15,04 Metern. Der Wasserdurchsatz pro Schleusung beträgt 23.700 m³;
  • die Nordkammer mit 344,05 Metern Länge 12,02 Metern Breite. Der Wasserdurchsatz beträgt hier pro Schleusung 18.800 m³;
  • die Bootsschleuse ist 21,93 Meter lang und 3,50 Meter breit.

Vor den Schleusenkammern ist je ein gut 500 Meter langer oberer- und unterer Vorkanal angelegt, in dem Schiffe auf die Durchschleusung warten können. Die Anlage, durch die täglich etwa 60 Schiffe fahren, ist dauerhaft besetzt und in Betrieb.

Steg

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BWf1

Staustufe Griesheim
Nutzung Fußgängersteg
Querung von Main
Ort Griesheim
Goldstein
(Mainkilometer 28,69)
Konstruktion Stahlsteg
Gesamtlänge ca. 300 m
Breite 3 m
Bauzeit 1929-1932

Fußgänger können die Staustufe auf einem drei Meter breiten Steg überqueren, der in halber Höhe der Wehrpfeiler den Main überspannt.

Geschichte

Schleusenkammer und unterer Vorkanal

Der Unterlauf des Mains zwischen der Mündung und Frankfurt wurde 1882 bis 1885 kanalisiert. In Mainz-Kostheim, Flörsheim, Okriftel, Höchst und Niederrad entstanden fünf Nadelwehre mit einfachen Schleusenkammern, um die mittlere Fahrwassertiefe auf 2,20 Meter anzuheben. In den 1920er Jahren konnten sie das gestiegene Verkehrsaufkommen auf dem Main nicht mehr bewältigen. Daher wurden ab 1927 die Nadelwehre durch drei leistungsfähigere Walzenwehre in Kostheim, Eddersheim und Griesheim mit größeren Schleusenanlagen ersetzt.

Die Griesheimer Staustufe entstand zwischen 1929 und 1932 in den kubischen Formen des Bauhausstils, sie wurde im September 1932 eingeweiht. Von Anfang an wurde sie mit für die damalige Zeit modernster Technik ausgestattet. Eine elektrische Lichtanlage ermöglichte bei Bedarf den Nachtbetrieb, sämtliche Schleusentore bekamen einen elektrischen Antrieb. Das in die Staustufe eingebaute Kraftwerk lieferte ca. 25 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich, die ins Frankfurter Netz eingespeist wurden. Auf Goldsteiner Seite entstand auch ein Wohnhaus für die Schleusenbediensteten.

In den letzten Kriegstagen 1945 wurde die Staustufe von Pionieren der Wehrmacht gesprengt und in den Jahren 1949/50 komplett wieder aufgebaut. In den Jahren 1967, 1984 und 2006 wurden über die regelmäßigen Wartungsarbeiten hinausgehende Renovierungs- und Reparaturarbeiten an der Staustufe vorgenommen.

Literatur

  • Wolfram Gorr: Frankfurter Brücken. Schleusen, Fähren, Tunnels und Brücken des Mains. Frankfurter Societät, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7973-0393-9

Weblinks

 Commons: Staustufe Griesheim – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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