- Südwestfront (Rote Armee)
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Die Südwestfront (russisch Юго-Западный фронт) war ein Großverband der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs. Die Front wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 aus dem Kiewer Besonderen Militärbezirk gebildet und bestand zunächst bis zum 12. Juli 1942. Am 22. Oktober 1942 erfolgte die Neuformierung, und am 20. Oktober 1943 erhielt die Front die Bezeichnung 3. Ukrainische Front unter der sie bis Kriegsende weiter bestand.
Inhaltsverzeichnis
Erste Formation
Die Südwestfront hatte den Auftrag, einen 865 km langen Abschnitt der Westgrenze der Sowjetunion von Wlodawa am Pripjat bis Lipanky am Pruth an der Grenze zu Rumänien zu sichern. Zu diesem Zweck waren dem Frontkommando die 5., 6., 12. und 26. Armee sowie eine Vielzahl von kleineren Einheiten unterstellt. Die Front schloss mit dem rechten Flügel im Norden an die Westfront an, welche die Grenze bis zur litauischen SSR schützen sollte. Mit dem linken Flügel hatte sie Fühlung mit der Südfront, die bis nach Odessa reichte. Am 12. Juli 1942 wurde die Front zunächst aufgelöst und ihre Truppen auf die Stalingrader Front und die Südfront verteilt. Am 22. Oktober 1942 wurde sie jedoch aus Reserve-Armeen neugebildet und schließlich am 20. Oktober 1943 in 3. Ukrainische Front umbenannt.
Einsatz
Die Südwestfront stand der deutschen Heeresgruppe Süd gegenüber. Nach Kriegsausbruch erhielt sie die 16. und 19. Armee aus der Reserve der Stawka zugewiesen. In der Kesselschlacht bei Uman und der Schlacht um Kiew im August und September 1941 wurde die Front größtenteils eingekesselt und vernichtet. Zu dieser Zeit wurde die Südwestfront von Marschall Semjon Budjonny und seinem Politoffizier Nikita Chruschtschow befehligt.
Unmittelbar darauf wurde die Front mit neuen Kräften wieder errichtet. Zur Zeit der Schlacht um Moskau wurde sie von Marschall Timoschenko befehligt und umfasste die 40., 21., 38. und 6. Armee.3. Ukrainische Front
Die 3. Ukrainische Front stand unter dem Befehl von Marschall Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin. Anfang März 1945 bestanden ihre schon schwer dezimierten Armeen aus 400.000 Soldaten, 400 Panzern und 7.000 Geschützen und Granatwerfern. Die Front stand im August 1944 in der Operation Jassy-Kischinew der Heeresgruppe Süd der deutschen Wehrmacht gegenüber, drängte diese über Ungarn und das Burgenland zurück, bis sie zusammen mit der nördlich von ihr in der Slowakei vorrückenden 2. Ukrainischen Front im Zuge der Wiener Operation am 13. April 1945 Wien eroberte.
Bis zum 23. April eroberte sie den Wienerwald. Siehe dazu auch Kampf um Alland 1945.
Am 8. Mai 1945 traf sie in Erlauf in Niederösterreich auf die Truppen der USA.
Frontkommando
1. Formation
- Generaloberst Michail Petrowitsch Kirponos (Juni - September 1941; gefallen)
- Marschall der Sowjetunion Semjon Konstantinowitsch Timoschenko (September 1941 - Dezember 1941)
- Dezember 1941 - April 1942 Generalleutnant F. Kostenko
- Marschall der Sowjetunion S. K. Timoschenko (April - Juli 1942)
- Divisionskommissar Je. P. Rykow (Mitglied des Militärrats, Juni - August 1941)
- Sekretär des ZK der Ukrainischen KP M. A. Burmistenko (Mitglied des Militärrats, August - September 1941)
- Sekretär des ZK der Ukrainischen KP Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (Mitglied des Militärrats, September 1941 - Juli 1942)
- Divisionskommissar K. A. Gurow (Mitglied des Militärrats, Januar - Juli 1942)
- Generalleutnant Maxim Alexejewitsch Purkajew (Chef des Stabes, Juni - Juli 1941)
- Generalmajor W. I. Tupikow (Chef des Stabes, Juli - September 1941)
- Generalmajor A. P. Pokrowski (Chef des Stabes, September - Oktober 1941)
- Generalmajor P. I. Bodin (Chef des Stabes, Oktober 1941 - März 1942) (seit November 1941 Generalleutnant
- Generalleutnant Hovhannes Baghramjan (Chef des Stabes, April - Juni 1942)
- Generalleutnant P. I. Bodin (Chef des Stabes, Juni - Juli 1942)
2. Formation
- Generalleutnant Nikolai Fjodorowitsch Watutin (Oktober 1942 - März 1943) (seit Februar 1943 Armeegeneral)
- Generaloberst Rodion Jakowlewitsch Malinowski (März - Oktober 1943) (seit April 1943 Armeegeneral)
- Korpskommissar A. S. Scheltow (Mitglied des Militärrats, Oktober 1942 - Oktober 1943) (seit Dezember 1942 Generalleutnant)
- Generalmajor G. D. Stelmach (Chef des Stabes, Oktober - Dezember 1942)
- Generalmajor S. P. Iwanow (Chef des Stabes, Dezember 1942 - Mai 1943) (seit Januar 1943 Generalleutnant)
- Generalmajor F. K. Korschenwitsch (Chef des Stabes, Mai -Oktober) (seit September 1943 Generalleutnant
3. Ukrainische Front
- Armeegeneral Rodion Jakowlewitsch Malinowski (Oktober 1943 - Mai 1944)
- Armeegeneral Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin (Mai 1944 - Kriegsende) (seit September 1944 Marschall der Sowjetunion)
- Generalleutnant A. S. Scheltow (Mitglied des Militärrats, Oktober 1943 - Kriegsende) (seit September 1944 Generaloberst)
- Generalleutnant F. K. Korschenwitsch (Chef des Stabes, Oktober 1943 - Mai 1944)
- Generaloberst Sergei Semjonowitsch Birjusow (Chef des Stabes, Mai - Oktober 1944)
- Generalleutnant S. P. Iwanow (Chef des Stabes, Oktober 1944 - Kriegsende) (seit April 1945 Generaloberst)
Gliederung 3. Ukrainische Front
Datum Unterstellte Einheiten 1. April 1945 1. Bulgarische Armee, 57.Armee, 27.Armee, 26.Armee, 9. Garde Armee, 6. Garde Panzer Armee, 4. Garde Armee Siehe auch
Schematische Kriegsgliederung der Roten Armee am 22. Juni 1941
1. Baltische | 2. Baltische | 3. Baltische | Brjansker | Don | 1. Fernost | 2. Fernost | Kalininer | Karelische | Kaukasus | Krim | Kursker | Leningrader | Nord | Nordkaukasus | Nordwest | Oreler | Reserve | Stalingrader | Steppen | Süd | Südost | Südwest | Transbaikal | Transkaukasus | 1. Ukrainische | 2. Ukrainische | 3. Ukrainische | 4. Ukrainische | 1. Weißrussische | 2. Weißrussische | 3. Weißrussische | West | Wolchow | Woronescher | Zentral
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