The Color Purple

The Color Purple
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Filmdaten
Deutscher Titel: Die Farbe Lila
Originaltitel: The Color Purple
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1985
Länge: ca. 148 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Alice Walker, Menno Meyjes
Produktion: Steven Spielberg, Frank Marshall, Quincy Jones
Musik: Quincy Jones
Kamera: Allen Daviau
Schnitt: Michael Kahn
Besetzung

Die Farbe Lila (orig.: The Color Purple) ist ein US-amerikanisches Drama von Steven Spielberg aus dem Jahr 1985. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman der US-amerikanischen Autorin Alice Walker, der 1982 erschien und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

1909 in den Südstaaten: Die vierzehnjährige Celie ist von ihrem Vater zum 2. Mal schwanger. Wie auch schon bei ihrem ersten Kind, einem Sohn namens Adam, verkauft ihr Vater das Neugeborene. Zudem muss Celie den Missbrauch geheim halten, da ihre todkranke Mutter von alldem nichts erfahren soll.

Einziger Halt in dieser schweren Zeit ist Celies jüngere Schwester Nettie. Nach dem Tod der Mutter heiratet ihr Vater erneut. Bei dieser Hochzeit ist auch der Farmer Albert Johnson anwesend, ihm ist Nettie schon einige Mal aufgefallen und schließlich hält er um Netties Hand an. Stattdessen überredet Netties Vater ihn jedoch, Celie zu heiraten. Er willigt ein, da er nach der Ermordung seiner Frau eine neue Mutter für seine drei Kinder braucht. Leider sieht er in Celie nur eine Arbeitskraft, die er nach Belieben schikanieren und demütigen kann.

Als der Vater sich nun auch an Nettie heranmacht, flieht sie zu Celie. Weil aber auch Johnson ein Auge auf sie geworfen hat, rechnet sie damit, bald weiterziehen zu müssen. Um dennoch mit ihrer Schwester in Verbindung bleiben zu können, bringt sie ihr Lesen bei und verspricht, Briefe zu schreiben. Es kommt, wie sie es vorausgesehen hat: Nachdem Nettie einen Vergewaltigungsversuch ihres Schwagers abgewehrt hat, jagt dieser sie vom Hof.

1916. Johnsons Sohn Harpo will Sofia heiraten, die bereits schwanger ist. Der Vater verweigert seine Einwilligung, und Harpo fügt sich, aber die resolute junge Frau setzt sich durch. Während der Trauung hält sie ihren Säugling im Arm. Bald stellt Harpo fest, dass er nicht gegen seine Frau ankommt. Celie rät ihm, sie zu schlagen, um sich Respekt zu verschaffen. Aber das endet mit einem blauen Auge Harpos.

Johnson macht Celie das Leben zur Hölle und bringt eines Tages auch noch seine kranke Geliebte ins Haus: die Bluessängerin Shug Averey. Er will sie gesund pflegen und kocht selbst für sie. Aber sie wirft seine verbrannten Spiegeleier an die Wand und isst erst wieder, als Celie für sie kocht. Die beiden Frauen freunden sich an. Shug reißt Celie aus ihrer Lethargie und weckt allmählich deren Selbstbewusstsein. Celie lernt, dass man sich auch wehren muss.

Sommer 1922. Harpo eröffnet eine Jazzkneipe, in der Shug Averey auftritt. Ihr Vater ist der Reverend, der in der Kirche gegen das neue "Babylon" in der Nachbarschaft predigt. Er hält seine Tochter für verkommen und will nichts mehr von ihr wissen.

Als Shug Averey mit einer Band nach Chicago gehen will, packt auch Celie die Koffer, aber sie wagt es dann doch nicht, ihren Mann zu verlassen.

Millie, die Frau des Bürgermeisters, begegnet Sofia und ihren Kindern auf der Straße, küsst begeistert die Kleinen und fragt Sofia, ob sie als Hausmädchen für sie arbeiten wolle. "Zur Hölle nein!", schnaubt diese gekränkt. Der Streit, in den auch der Bürgermeister sich einmischt, eskaliert zur Prügelei. Daraufhin wird Sofia acht Jahre lang eingesperrt.

Herbst 1930. Nach ihrer Freilassung bleibt Sofia nichts anderes übrig, als Millies Hausmädchen zu werden. Mit ihrer Hilfe lernt die ungeschickte Frau des Bürgermeisters das Autofahren.

1936: Shug Averey kommt mit ihrem Ehemann aus Chicago zurück. Als sie zufällig in Johnsons Briefkasten schaut, entdeckt sie einen Brief für Celie. Er kommt von Nettie, die in Afrika lebt und ihrer Schwester berichtet, dass Celies Kinder Adam und Olivia von einem Missionar und seiner Ehefrau adoptiert wurden und gemeinsam aufwachsen. Offenbar hat sie ihr Versprechen eingelöst und in all den Jahren immer wieder an ihre Schwester geschrieben. Johnson muss die Briefe abgefangen haben. Unter einem losen Fußbodenbrett finden Celie und Shug ein Versteck, in dem er sie aufbewahrte.

Da lodert Celies Hass gegen ihren Peiniger auf. Als sie ihn das nächste Mal rasieren muss, denkt sie daran, ihm die Kehle durchzuschneiden. Shug reißt sie zurück.

Bei einem Familienessen wirft Celie ihrem Schwiegervater aufgebracht vor, seinen Sohn falsch erzogen zu haben. Sie verlässt ihren Mann und seine Kinder und begleitet Shug und deren Mann nach Memphis.

Herbst 1937. Johnsons Felder sind vernachlässigt, im völlig verdreckten Farmhaus laufen die Hühner und Ziegen herum.

Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Celie, dass er gar nicht ihr leiblicher Vater war. Mit der Erbschaft kann sie sich ein neues Leben aufbauen. Als die Gemeinde in der Kirche ein Spiritual anstimmt, fällt Shug im nahen Jazzlokal mit ein und wandert mit ihren Fans hinüber zur Kirche, wo sie ihren Vater umarmt: „Siehst du, Daddy, auch Sünder haben eine Seele.“

Nettie kommt mit Olivia und Adam aus Afrika zu Besuch, und Celie kann zum ersten Mal ihre Kinder, die sie Mama nennen, in ihre Arme schließen. Albert Johnson geht in einiger Entfernung mit seinem Pferd vorbei.

Kritik

Lexikon des Internationalen Films: Ein gefühlsbetontes, handwerklich hochklassiges Kinomelodram, das die Probleme der Rassen- und Frauendiskriminierung vorwiegend auf der emotionalen Ebene abhandelt. Schauspielerisch bemerkenswert, in der stark schematischen Charakterzeichnung vor allem der farbigen Männer dagegen eher klischeehaft und fragwürdig.

Hintergrund

Die in Tagebuchform geschriebene Romanvorlage schildert das Leben einer unterdrückt aufwachsenden Farbigen namens Celie, der es schließlich mit Hilfe der Jazzsängerin Shug gelingt, sich von ihrem gewalttätigen Ehegatten zu emanzipieren. Die Themen der Vorlage, zu denen lesbische Liebe, Inzest und patriarchale Gewalt gehören, brachte Spielberg erstmals auch einem Mainstream-Publikum nahe. Der Film war kommerziell durchaus erfolgreich, sorgte jedoch für heftige Kontroversen. Vor allem männliche Farbige warfen Spielberg Rassismus vor, obwohl die Vorlage der Feministin Walker weitaus kompromissloser und direkter war als der Film.

Andere warfen Spielberg vor, der in den Südstaaten der 20er Jahre spielende Film ließe die Farbigen zu wohlhabend aussehen (und nicht als wie üblich ärmlich gekleidete Opfer der Weißen). Dabei hatte Alice Walker persönlich die historisch korrekte Umsetzung des Films überwacht. Ebenfalls kritisiert wurde hingegen Spielbergs Ansatz, das Liebesverhältnis zwischen Shug und Celie gegenüber der Vorlage herunterzuspielen.

Der Film erhielt zwar elf Oscar-Nominierungen, darunter für Whoopi Goldberg, Spielberg jedoch erhielt keine Oscar-Nominierung, und der Film ging in allen Kategorien leer aus.

Literatur

  • Alice Walker: Die Farbe Lila. Roman (Originaltitel: The Color Purple). Deutsch von Helga Pfetsch. (Neuausgabe.) Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2000, 212 S., ISBN 3-499-22790-8

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