- Trianon de Porcelain
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Das Grand Trianon oder auch Große Trianon ist ein Lustschloss im Park des Schlosses von Versailles bei Paris in Frankreich, das König Ludwig XIV. nach den Plänen des Architekten François Mansart für seine Mätresse Frau Maintenon errichten ließ.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Grand Trianon
Anstelle des heutigen Parkschlosses befand sich bis ins 17. Jahrhundert ein kleines Dorf namens Trianon, welches Ludwig XIV. erstand, als er beabsichtige, den Schlosspark von Versailles zu erweitern. Zuerst wurde hier ein kleiner Pavillon errichtet, welcher lediglich für kurze Aufenthalte und kleine Mahlzeiten dienen sollte. Das Gebäude wurde üppig mit Fayencekacheln verziert und aus diesem Grund Trianon de Porcelaine genannt. Dieser Schmuck erwies sich als nicht winterfest und schon nach wenigen Jahren waren die Fliesen zu einem großen Teil gesprungen und das Schlösschen in keinem guten Zustand mehr.
Der König entschied, ein größeres Schloss zu errichten, welches ihm Abseits von Versailles als Ruheort dienen sollte und von 1687 – 1688 durch Jules Hardouin-Mansart erbaut wurde. Dieses Gebäude wurde mit edlen Marmorsorten gestaltet und Trianon de Marbre genannt; es behielt diesen Namen bis zum Bau des benachbarten Petit Trianon. Hierhin zog sich der König mit seiner Favoritin Madame de Maintenon zurück, hier konnte er sich vor der Etikette und dem Hofzeremoniell erholen. Anders als in Versailles, war der Besuch von Trianon nicht jedermann gestattet und eine Einladung des Königs war eine außerordentliche Ehre. Das Schloss war auch nach dem Tode Ludwigs XIV. - nach einer kurzen Zeit des Leerstands - einer der bevorzugten Aufenthaltsorte seiner Nachfolger. Lediglich durch den Bau des Petit Trianon verlor das große Vorbild an Bedeutung, der Hof scharte sich nun um Marie Antoinette, die als spätere Besitzerin des Kleinen Trianon dort eine ganze Epoche prägte.
Auch Napoléon bezog kurzzeitig einige Räume des Grand Trianon - welches er ursprünglich seiner Mutter zudachte - und ließ das Schloss und einige Räume für sich herrichten, nachdem das nun über hundert Jahre alte Gebäude marode geworden war.
1920 wurde hier der Friedensvertrag von Trianon unterzeichnet, ein Teil des Versailler Vertrags, welcher das Ende des Ersten Weltkrieges besiegeln sollte.
Architektur des Schlosses
Das Grand Trianon erstreckt sich als mehrflügeliger Bau nördlich des Großen Kanals. Den Mittelpunkt bildet das Peristyl, eine Säulenhalle, von der die einzelnen Gebäudeabschnitte wegführen. Die offene, den Blick in die Gärten freigebende Halle ist in dieser Gestalt auf direkte Veranlassung des Königs errichtet worden, der eine Durchsicht vom Ehrenhof in die Gärten verlangte und den Raum im Sommer als luftigen Speisesaal zu nutzten gedachte. Während des 19. Jahrhunderts war das Peristyl zeitweise mit großen Fenstertüren verschlossen, heute zeigt es sich wieder in seinem ursprünglichen Bild. Die Balustraden, die das flache Dach des Grand Trianon verbergen, waren bis zur französischen Revolution mit Statuen, Vasen und Trophäen dekoriert, dieser Schmuck wurde damals jedoch geplündert und nicht wiederhergestellt. Abgesehen vom Nordflügel, dem sog. Trianon sous Bois, ist das gesamte Gebäude einstöckig und vermittelt so durch die großen Rundbogenfenster einen Eindruck von Weite und Großzügigkeit. Der Flügel Trianon sous Bois ist mit der symmetrischen Gartenfassade des Grand Trianon durch einen langen Galeriebau verbunden und war unter anderem der bevorzugte Wohnort der Liselotte von der Pfalz.
Während der Zeit, die das Schloss bewohnt wurde, sind in der Ausstattung immer wieder Veränderungen vorgenommen worden, so zeigen sich einige Räume noch immer in ihrer barocken Dekoration, besonders die von Napoléon bewohnten Räume sind jedoch im Stile des Empire umgestaltet.
Seit der Regierungszeit Charles de Gaulles ist im Trianon sous Bois eine Wohnung für das französische Staatsoberhaupt eingerichtet. Das Schloss wird von der französischen Regierung auch heute noch für Empfänge und ähnliche Veranstaltungen genutzt, ist für Besucher aber geöffnet.
Der Garten des Trianon
Rund um das Schloss befinden sich die barocken Gartenanlagen, welche die Bedeutung des Trianon als Gartenschloss noch unterstreichen. Zur Zeit des Sonnenkönigs waren die Blumen in den Broderieparterres nicht direkt in die Erde gepflanzt, sondern es wurde ein System von tönernen Töpfen entwickelt, das es möglich machte, die Pflanzen in kurzer Zeit durch andere zu ersetzen. So konnte der Blumenschmuck innerhalb weniger Stunden vollständig ausgetauscht werden. Die Gartenanlagen gehen direkt in den Park des Petit Trianon über und bildet mit diesem einen eigenen Bereich innerhalb des Versailler Schlossparks.
Weblinks
48.8147222222222.1047222222222Koordinaten: 48° 48′ 53″ N, 2° 6′ 17″ O
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