- Tsing-tau
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Dieser Artikel behandelt die Stadt „Qingdao“ (dt. auch „Tsingtao/Tsingtau“). Zu weiteren Bedeutungen siehe Tsingtao (Begriffsklärung). - Stadtbezirk Shinan (市南區 / 市南区, Shìnán-qū „Südstadt“), 30 km², 490.000 Einw.;
- Stadtbezirk Shibei (市北區 / 市北区, Shìběi-qū „Nordstadt“), 29 km², 470.000 Einw.;
- Stadtbezirk Sifang (四方區 / 四方区, Sìfāng-qū), 35 km², 380.000 Einw.;
- Stadtbezirk Huangdao (黃島區 / 黄岛区, Huángdǎo-qū „Gelbe Insel“), 266 km², 280.000 Einw.;
- Stadtbezirk Laoshan (嶗山區 / 崂山区, Láoshān-qū), 389 km², 210.000 Einw.;
- Stadtbezirk Chengyang (城陽區 / 城阳区, Chéngyáng-qū), 553 km², 460.000 Einw.;
- Stadtbezirk Licang (李滄區 / 李沧区, Lǐcāng-qū), 98 km², 290.000 Einw.;
- Stadt Jiaozhou (膠州市 / 胶州市, Jiāozhōu-shì), 1.313 km², 770.000 Einw.;
- Stadt Jimo (即墨市, Jímò-shì), 1.780 km², 1,08 Mio. Einw.;
- Stadt Pingdu (平度市, Píngdù-shì), 3.166 km², 1,35 Mio. Einw.;
- Stadt Jiaonan (膠南市 / 胶南市, Jiāonán-shì), 1.845 km², 810.000 Einw.;
- Stadt Laixi (萊西市 / 莱西市, Láixī-shì), 1.522 km², 720.000 Einw.
- Shimonoseki (Japan, 1979)
- Long Beach (USA, 1985)
- Acapulco (Mexiko, 1985)
- Odessa (Ukraine, 1993)
- Daegu (Korea, 1993)
- Nes Tzijona (Israel, 1997)
- Velsen (Niederlande, 1998)
- Southampton (UK, 1998)
- Puerto Montt (Chile, 1999)
- Galway (Irland, 1999)
- Montevideo (Uruguay, 2004)
- Klaipeda (Litauen, 2004)
- Bilbao (Spanien, 2004)
- Nantes (Frankreich, 2005)
- Miami (USA, 2005)
- Brest (Frankreich, 2006)
- Sankt Petersburg (Russland, 2007)
- Gunther Plüschow (1886–1931), wurde im Ersten Weltkrieg als Flieger von Tsingtau bekannt.
- Richard Wilhelm (1873–1930), deutscher Sinologe und Theologe, arbeitete zwischen 1900 und 1920 als Pfarrer und Pädagoge in der Stadt
- Toshiro Mifune (jap. 三船 敏郎 Mifune Toshirō; 1920–1997), in Qingdao geborener japanischer Schauspieler
- Ma Jian (* 1953), in Qingdao geborener chinesischer Schriftsteller
- Huang Xiaoming (* 1977 in Qingdao), chinesischer Schauspieler und Sänger
- Bu Xiangzhi (* 1985), chinesischer Schachgroßmeister, errang 1999 als bis dahin jüngster Spieler der Schachgeschichte den Großmeistertitel
- Annette Biener: Das deutsche Pachtgebiet Tsingtau in der Provinz Schantung 1897-1914. Institutioneller Wandel durch Kolonialisierung. Bonn 2001. ISBN 3-924603-05-7
- Cord Eberspächer: Die deutsche Yangtse-Patrouille. Deutsche Kanonenbootpolitik im Zeitalter des Imperialismus 1900-1914, Bochum 2004. ISBN 3-89911-006-4
- Heiko Herold: Deutsche Kolonial- und Wirtschaftspolitik in China 1840 bis 1914. Unter besonderer Berücksichtigung der Marinekolonie Kiautschou. 2. Auflage. Köln 2006. ISBN 3-939424-00-5
- Hans-Martin Hinz, Christoph Lind (Hrsg.): Tsingtau - Ein Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Deutsches Historisches Museum, Berlin 1998. ISBN 3-86102-100-5
- Chun-Shik Kim: Deutscher Kulturimperialismus in China. Deutsches Kolonialschulwesen in Kiautschou(China) 1898-1914. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08570-X
- Christian Lautenbach (Hrsg.): Zwischen den Ären – Umwälzungen in Fernost. Augenzeugenberichte aus der chinesischen Revolution von 1911, vom Kampf um Tsingtau und von der Gefangenschaft in Japan. Vorwort v. Dr. Wan-Hsuan Yao-Weyrauch. Heuchelheim 2007. ISBN 978-3-938946-09-1
- Günter Leicht (Hrsg.): Das Tsingtau-Tagebuch des Rodheimers Rudolf Schlierbach. Vorwort v. Dr. Wan-Hsuan Yao-Weyrauch. Heuchelheim 2006. ISBN 3-938946-05-9
- Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der „Musterkolonie“ Kiautschou. Interaktionen zwischen China und Deutschland 1897-1914. München 2000. ISBN 3-486-56465-X
- „Das deutsche Hongkong“ von Jürgen Ritter / Spiegel online 19.05.2008
- Offizielle Seite der Stadt Qingdao (engl.)
- Ein alter Reisebericht
- Informative Ausstellung in Berlin 1998, von der Stadt Qingdao organisiert
- Die Verteidiger von Tsingtau und ihre Gefangenschaft in Japan (1914 bis 1920) von Hans-Joachim Schmidt
- Die Verteidigung Tsingtaus im I. Weltkrieg
- Biographien von Tsingtau-Deutschen und Texte/Bücher von Prof. Dr. W. Matzat, Bonn
- Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät Paderborn-Qingdao
- „Alte deutsche Bauwerke in Qingdao“ (PDF) Seite 5 - 7
- ↑ Reis im Bier, Spiegel online einestages, 27. Mai 2008
Basisdaten | |
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Großregion: | Ostchina |
Provinz: | Shandong |
Status: | Unterprovinzstadt |
Untergliederung: | 7 Stadtbezirke, 5 kreisfreie Städte |
Einwohner: | 2,6 Mio. (Innenstadt), 7,3 Mio. (2004) gesamt |
Fläche: | 1.102 km² (Innenstadt), 10.654 km² gesamt |
Qingdao (chin. 青島 / 青岛, Qīngdǎo?/i „Grüne Insel“, auf Deutsch auch Tsingtau), ist eine Hafenstadt in der Provinz Shandong im Osten der Volksrepublik China. Die Abkürzung ist 青, Qīng.
Vor Qingdao wurden die Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis |
Administrative Gliederung
Qingdao erreichte seine gegenwärtige Größe durch Eingemeindung der ehemaligen Kreise Jimo, Jiaozhou und Jiaonan im Jahre 1977 sowie Laixi und Pingdu im Jahre 1984. Auf Kreisebene setzt sich Qingdao heute aus sieben Stadtbezirken und fünf kreisfreien Städten zusammen. Diese sind:
Geschichte
Qingdao war seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ein deutscher Kolonial-Handelsstützpunkt. Bestrebungen, im ostasiatischen Raum einen Stützpunkt zu besitzen, lassen sich in Preußen bis in das Jahr 1859 zurückverfolgen, als dort erstmals ein Geschwader der preußischen Marine operierte. Handels- und Marinekreise waren seit der Öffnung Chinas in den Opiumkriegen daran interessiert, dem deutschen Chinahandel den notwendigen militärischen Rückhalt zu verschaffen, ohne den deutsche Kaufleute nur schwer hätten Fuß fassen können. Auch andere Staaten, darunter Großbritannien, Russland, und Frankreich schufen sich zwischen 1842 und 1899 Handelsstützpunkte in China.
1896 beschloss die Reichsregierung, den Erwerb eines Stützpunkts aktiv zu betreiben. Ein Übergriff auf deutsche Missionare, bei dem zwei von ihnen getötet wurden, bot den Anlass, ein Kreuzergeschwader der Kaiserlichen Marine unter Konteradmiral Otto von Diederichs zu entsenden und China ein Ultimatum zur Überlassung eines Pachtgebiets zu stellen. Angesichts der militärischen Übermacht gab China nach. Ein Pachtvertrag auf 99 Jahre wurde am 6. März 1898 unterzeichnet. (siehe: Kanonenbootpolitik)
Von 1897 bis 1914 stand Qingdao als Hauptstadt des „Deutschen Schutzgebiets Kiautschou“ unter deutscher Herrschaft. Aus dieser Zeit sind viele Bauten erhalten, so z. B. eine Brauerei, ein Bahnhof, eine protestantische Kirche sowie die Residenz des Gouverneurs. Der bauliche Bestand sowie das Leben der Einwohner wurden erstmals 1903-1906 fotographisch dokumentiert von Friedrich Behme. West-Shandong war eines der Schauplätze des Boxeraufstandes von 1900, in dem versucht wurde, die Kolonialherren aus China zu vertreiben. 1913 bestand die Stadtbevölkerung aus 53.312 Chinesen, 2.069 Europäern und Amerikanern, 2.400 Soldaten der Garnison, 205 Japanern und 25 anderen Asiaten.
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs, am 7. November 1914, wurde Qingdao nach drei Monaten Belagerung von Japan besetzt. 5.000 Deutsche leisteten Widerstand, der jedoch gegen die Übermacht von 30.000 Japanern nicht zu halten war. Das Ostasiengeschwader befand sich bei Kriegsbeginn in der Südsee. Daraufhin strömten japanische Kaufleute und Gewerbetreibende in die Stadt. Es entstand ein Japanerviertel, in dem 1920 bereits 17.597 Japaner lebten, die wie die Deutschen den Ehrgeiz hatten, eine Musterkolonie aufzubauen.
Die deutschen Verteidiger wurden nach Japan in Kriegsgefangenschaft verbracht. Sie lebten dort in mehreren Lagern und wurden teilweise erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Die bekanntesten Lager hießen Matsuyama und das Kriegsgefangenenlager Bandō.
Entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages blieb die Kolonie zunächst in japanischer Hand. Die Rückgabe an China erfolgte erst am 10. Dezember des Jahres 1922. In der Folgezeit führten die bürgerkriegsähnlichen Zustände der Kriegsherren-Epoche zu wirtschaftlicher Stagnation.
Unter nationalchinesischer Regierung und nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die USA Qingdao zeitweise als Flottenbasis. Dies fand 1949 ein Ende, nachdem die Stadt von den chinesischen Kommunisten eingenommen worden war.[1]
In der Nähe des Hafens befand sich 1986 ein U-Bootstützpunkt der Volksbefreiungsarmee.
Die Stadt heute
Aus Qingdao ist inzwischen eine typisch chinesische Millionenstadt geworden. Dem Bauboom mussten viele alte Kolonialbauten weichen. Bis in die 1990er-Jahre wurden viele von ihnen abgerissen, denn für manche galten sie als Schandmal der Kolonialgeschichte. Jedoch sind die bedeutendsten Gebäude von damals erhalten geblieben und von der Stadt geschützt.
Wirtschaft
Wirtschaftlich entwickelte sich Qingdao nach der Öffnung Chinas im Jahr 1978 sehr schnell. Als Tiefseehafen ist Qingdao bedeutend für die ölverarbeitende Industrie und den Güterverkehr der gesamten Halbinsel Shandong. Die Stadt besitzt den drittgrößten Hafen Chinas, und den neuntgrößten der Welt. Qingdao ist für die Produktion von Fischprodukten, Meeresfrüchten, Textilien (Jean Pierre, Hong Ling etc.), Haushaltselektronik (Haier, Hisense, Aocma etc.) und Reifen (Good Year, Shuangxin etc.) bekannt. Die koreanische Sejung Musical Instruments Co. Ltd. errichtete 2001 eine Großproduktion von Musikinstrumenten, die nicht nur Flügel und Klaviere, sondern jährlich auch über 500.000 akustische und elektrische Gitarren herstellt. Auch die ehemals deutsche Brauerei ist nun ein weltweit agierendes Unternehmen und hat inzwischen Brauereien in ganz China, Teilen Asiens und Nordamerikas aufgebaut. Ihr Bier wird unter dem Namen Tsingtao weltweit vertrieben. Des Weiteren befindet sich der regional bedeutende Flughafen Qingdao-Liuting in Qingdao.
Die Qingdao University of Science and Technology unterhält zusammen mit der Universität Paderborn die CDTF (Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät).
Tourismus
Qingdao ist einer der wenigen bedeutenden Badeorte in China. Die Deutschen gaben der Stadt den Beinamen Neapel am Gelben Meer. In der Nähe der Stadt befindet sich der Lao Shan mit dem daoistischen Tempel Taiqing gong, ein beliebter Ausflugsort. Von der deutschen Kolonialzeit sind noch die Gouverneursvilla, die evangelische Kirche, die katholische Kathedrale (vollendet erst 1934), der Pier Zhan Qiao, Teile des deutschen Bunkersystems (das man besichtigen kann) und einige andere deutsche Kolonialbauten erhalten. Allerdings wurde das einzigartige Panorama der Stadt durch Hochhausbauten teilweise zerstört.
Die nur 6 km vom Zentrum der Stadt gelegene Fushan-Bucht mit dem Internationalen Segelzentrum Qingdao war der Austragungsort der Segelwettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2008.
Partnerstädte
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Persönlichkeiten
Siehe auch
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Binzhou | Dezhou | Dongying | Heze | Jinan | Jining | Laiwu | Liaocheng | Linyi | Qingdao | Rizhao | Tai'an | Weifang | Weihai | Yantai | Zaozhuang | Zibo
36.086666666667120.34138888889Koordinaten: 36° 5′ N, 120° 20′ O
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