Kolding

Kolding

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Dänemark Kolding
Wappen von Kolding
Kolding (Dänemark)
Kolding
Kolding
Basisdaten
Staat: Dänemark
Verwaltungsbezirk: Syddanmark
Kommune (seit 2007): Kolding
Koordinaten: 55° 29′ N, 9° 28′ O55.499.47Koordinaten: 55° 29′ N, 9° 28′ O
Einwohner: (2011[1]) 57.197
Postleitzahl: 6000
Partnerstädte: NorwegenNorwegen Drammen (seit 1946)

SchwedenSchweden Örebro (seit 1946)
FinnlandFinnland Lappeenranta (seit 1947)
DeutschlandDeutschland Delmenhorst (seit 1979)
IslandIsland Stykkishólmur (seit 1979)
SpanienSpanien Huéscar (seit 1982)
UngarnUngarn Szombathely (seit 1991)
JapanJapan Anjo (seit 1997)
LitauenLitauen Panevėžys (seit 2000)
GronlandGrönland Nanortalik (seit 2007)
ItalienItalien Pisa (seit 2007)

Website: www.kolding.dk
Schloss Koldinghus
Schloss Koldinghus

Kolding [ˈkɔleŋ] ist eine dänische Hafenstadt am Koldingfjord in der Region Syddanmark. Mit 57.197 Einwohnern am 1. Januar 2011[1] im Ballungsraum ist es die siebtgrößte Stadt Dänemarks[2] und Mitglied der „Union of the Baltic Cities.“ Darüber hinaus ist Kolding größte Stadt im Städtedreieck Trekantområdet und ein Knotenpunkt des Nord-Süd und Ost-West-Verkehrs durch Dänemark und Nordeuropa.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wie die meisten Fördestädte in Jütland und Schleswig entstand Kolding im 12. Jahrhundert als Handelsplatz mit geschütztem Zugang zur See. Als sich das Herzogtum Schleswig im 13. Jahrhundert vom Königreich Dänemark löste, bekam Kolding zusätzliche Bedeutung als Grenzort. Spätestens unter König Erik Klipping († 1286) wurde die Burg Koldinghus errichtet.

Obwohl Kolding zur Zeit des Reisekönigtums, das erst im 16. Jahrhundert mit der Etablierung von Kopenhagen als zentraler Residenz endete, und auch im 17. Jahrhundert häufig von den Königen aufgesucht wurde, stand die Stadt lange im Schatten bedeutenderer Nachbarstädte wie Haderslev und dem im 17. Jahrhundert gegründeten Fredericia. Durch die Grenzziehung von 1864, welche die Trennung des Herzogtums Schleswig von der dänischen Krone zur Folge hatte, wuchs die Bedeutung der Stadt. Als kurz darauf Esbjerg als Nordseehafen gegründet wurde und schnell an Bedeutung gewann, wurde Kolding ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Der Bau der Brücken über den Kleinen Belt gab der Stadt und den mit ihr oft als Dreieck bezeichneten Nachbarstädten Vejle und Fredericia einen weiteren Aufschwung, der durch den Bau der Brücke über den Großen Belt 1997 noch verstärkt wurde. Außer Kopenhagen hat keine Region heute eine so günstige Wirtschaftsprognose wie das Dreieck um Kolding.

Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2008 2010
Einwohner 55.769 56.729 57.285 59.558 61.573 63.583 87.781 89.071
Stichtag ist jeweils der 1. Januar. Die Zahl bezieht sich auf die gesamte Kommune.

Kolding war seit Ende des 13. Jahrhunderts und bis 1970 Stadt. Im letztgenannten Jahr wurde sie mit zahlreichen Umlandgemeinden zu einer Großkommune vereinigt, die 2007 weiter vergrößert wurde. Im Rahmen einer neuen Strukturreform schlossen sich am 1. Januar 2007 die Gemeinden Lunderskov, Vamdrup, Egtved (teilw.), Christiansfeld (teilw.), im ganzen oder teilweise mit Kolding (1970-2006: 238,64 km²) zusammen. Das heutige Gebiet umfasst 605 km² und zählt 89.210 Einwohner (Stand 1. Januar 2011).[1]

Wirtschaft und Verkehr

Die Stadt ist Standort der Metall- und Textilindustrie. In jüngster Zeit haben zahlreiche internationale Firmen ihren Hauptsitz für Dänemark nach Kolding gelegt. Gemeinsam mit Fredericia und Vejle bildet sie sowohl straßenverkehrs- als auch eisenbahntechnisch den Verkehrsknotenpunkt des westlichen Dänemark. Hier treffen sich die Nord-Süd-Autobahn E 45 und die Ost-West-Autobahn E 20 sowie die Eisenbahn-Hauptstrecken nach Esbjerg, Flensburg-Hamburg, Fredericia-Vejle-Aarhus und Odense-Kopenhagen. Kleinere Regionalbahnen wurden allerdings stillgelegt. Auch wenn der Koldinger Hafen (Kolding Havn) im Schatten von Fredericia steht, konnte er seine Bedeutung bewahren. So zählt er zu den zehn größten Güterhäfen Dänemarks und gilt als größter Holzimporthafen des Landes.[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Koldinghus, im Kern aus dem 13. Jahrhundert, 1808 ausgebrannt, bis 1990 teils modern (aber angepasst) rekonstruiert, mit kulturhistorischem Museum; die Lage hoch über der Stadt ist ebenfalls eindrucksvoll.
  • Kunstmuseum Trapholt für Kunstgewerbe und Gegenwartskunst.
  • Kristkirken, die Kirche liegt etwas außerhalb des Zentrum auf kleiner Anhöhe.
  • Nikolaikirche, im Kern frühgotisch, aber immer wieder umgebaut.
  • einzelne Bürgerhäuser des 17. Jahrhunderts; das historische Straßennetz ist zwar erhalten geblieben, doch wirkt die Bausubstanz aus den vergangenen 120 Jahren recht unharmonisch.
  • Geografischer Garten mit Gehölzen aus aller Welt und einem eindrucksvollen Kamelienhaus.

Sport

Stark vertreten ist der Handball. Sowohl die Herren als auch die Damen des Kolding IF, dem größten örtlichen Sportverein Koldings, spielen in der höchsten Dänischen Liga. Die Herren konnten mehrfach den dänischen Meistertitel gewinnen und spielen in der EHF Championsleague. Bekannt ist der Kolding IF auch für seinen seit 2005 jährlich außgerichteten Jugendhandballcup, der immer am Osterwochenende stattfindet und Mannschaften aus ganz Europa anzieht.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Søren Petersen (1894–1945), dänischer Schwergewichts-Boxer
  • Lars Bo (1924–1999), dänischer Künstler und Autor
  • Manfred Flügge (* 1946), deutscher Schriftsteller
  • Jan Mølby (* 1963), ehemaliger dänischer Fußballspieler und -trainer

Feuerwerksunfall in Seest

Zerstörte Häuser in Seest

Am 3. November 2004 explodierte N. P. Johnsens Feuerwerksfabrik in Seest, einem Vorort von Kolding.[4] Ein Feuerwehrmann starb, mehrere Personen wurden verletzt und ca. 2000 Menschen wurden evakuiert. Mehr als 300 Häuser wurden erheblich beschädigt.[5][6]

Einzelnachweise

  1. a b c Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BEF44: Folketal pr. 1. januar fordelt på byer (dänisch)
  2. Nyt fra Danmarks Statistik Nr. 415. Abgerufen am 19. April 2010 (dänisch, Tabelle 2).
  3. Kolding Havn: Brochure om havnen, abgerufen am 21. Mai 2011 (dänisch)
  4. kolding.dk: Fyrværkeribranden i Seest. Abgerufen am 13. März 2011.
  5. nyhederne-dyn.tv2.dk: Over 2.000 evakueret i eksplosion. 4. November 2004, abgerufen am 13. März 2011.
  6. nzz.ch: Ein Toter nach Explosion in dänischer Feuerwerksfabrik. 4. November 2004, abgerufen am 13. März 2011.

Weblinks

 Commons: Kolding – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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