Uran/Tabellen und Grafiken

Uran/Tabellen und Grafiken
10 Staaten haben einen Anteil von 95 % an der weltweiten Urangewinnung

Hier werden Tabellen und Grafiken mit genauen Angaben zum Thema Uran dargestellt.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die weltweit wichtigsten Förderländer von Uranerz waren 2007 Kanada (9.476 Tonnen), Australien (8.611 Tonnen) und Kasachstan (6.637 Tonnen). In Europa fördern derzeit nur die Ukraine und Tschechien Uran, allerdings gibt es in mehreren europäischen Ländern Erkundungsarbeiten. Die Uranbergwerke in Russland befinden sich im asiatischen Teil des Landes. Die förderfähigen Reserven wurden von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Jahre 2006 auf weltweit 1,947 Millionen Tonnen geschätzt. Davon entfielen 36,0 Prozent auf Australien, 14,7 Prozent auf Kanada und 14,3 Prozent auf Kasachstan. Bei gleich bleibender Förderung (39.429 Tonnen im Jahre 2006) könnte noch für etwa 49 Jahre Uranerz gewonnen werden.

Bei einem jährlichen Verbrauch von mehr als 60.000 Tonnen Uran besteht seit 1990 eine Lücke zwischen Förderung und Verbrauch. Diese Lücke wurde aus früher angelegten zivilen und militärischen Lagerbeständen gedeckt, die schrittweise abgebaut werden. Die Großverbraucher USA, Frankreich, Japan, Deutschland und Südkorea haben nur eine geringe Eigenförderung (USA) oder sind vollständig auf Importe angewiesen. Eine Folge davon ist der Anstieg des weltweiten Spotmarktpreises von unter 26 US-Dollar pro Kilogramm Uran 1997 auf ein Allzeithoch von 353,60 US-Dollar pro Kilogramm Uran im Juni 2007. Bis Ende Dezember 2007 sank der Preis auf 234 US-Dollar pro Kilogramm Uran, 2008 auf 130 US-Dollar pro Kilogramm Uran.[1]

In Deutschland fand nach dem Zweiten Weltkrieg ein extensiver Uranabbau im Rahmen der SDAG Wismut statt. Dabei befanden sich größere Lagerstätten hauptsächlich im Erzgebirge und in Ostthüringen. Von 1946 bis zur Auflösung der SDAG Wismut Ende Dezember 1990 förderten hier etwa 500.000 Kumpel rund 230.000 Tonnen Uran, wobei der Höchststand der Produktion in den 1960er Jahren mit 7.000 Tonnen pro Jahr erreicht wurde.[2] Kleinere Uranvorkommen, besonders im Schwarzwald, Bayerischen Wald, und Fichtelgebirge wurden nie im großen Stil genutzt. Heute wird nur noch im Rahmen der Stilllegung, Sanierung und Rekultivierung von Urangewinnungs- und Uranaufbereitungsbetrieben der ehemaligen SDAG Wismut in einem Betrieb mit 330 Beschäftigten in Königstein (Sächsische Schweiz), inmitten des Landschaftsschutzgebietes, Uran gewonnen. Im bundeseigenen Unternehmen wurden zwischen 2002 und 2006 insgesamt 639 Tonnen Uran produziert, davon 50 Tonnen im Jahre 2006.

Förderung nach Ländern

Weltförderung und Entwicklung der sechs größten Uranförderländer 1995-2006

Alle Angaben in der folgenden Tabelle sind in Tonnen.[3]

Rang Land 1990 1995 2000 2005 2006 2007
1. Kanada 8.729 10.473 10.683 11.628 9.862 9.476
2. Australien 3.530 3.712 7.579 9.516 7.593 8.611
3. Kasachstan - 1.630 1.870 4.357 5.279 6.637
4. Russland - 2.120 2.760 3.431 3.262 3.413
5. Niger 2.839 2.974 2.914 3.093 3.434 3.153
6. Namibia 3.211 2.016 2.715 3.147 3.067 2.879
7. Usbekistan - 1.644 2.028 2.300 2.260 2.320
8. USA 3.420 2.324 1.522 1.039 1.672 1.654
9. Ukraine - 1.000 1.005 800 800 846
10. China 800 500 700 730 750 712
11. Südafrika 2.460 1.421 798 674 534 539
12. Tschechien - 600 507 408 359 306
13. Brasilien 5 106 11 110 190 299
14. Indien 230 155 207 230 177 270
15. Rumänien 210 120 86 90 90 77
16. Pakistan 30 23 23 45 45 45
17. Deutschland 2.972 35 28 77 50 38
18. Frankreich 2.841 1.016 296 7 5 4
Argentinien 9 65 0 0 0 0
Belgien 39 25 0 0 0 0
Bulgarien 405 0 0 0 0 0
Gabun 709 652 0 0 0 0
Jugoslawien 53 0 0 - - -
Mongolei 89 20 0 0 0 0
Portugal 111 18 14 0 0 0
Spanien 213 255 255 0 0 0
Ungarn 490 210 10 4 0 0

Quelle: World Nuclear Association

Förderung nach Unternehmen

Aufgeführt ist das Land, in dem sich der Hauptsitz des Unternehmens befindet, die geförderte Menge und der Anteil des Konzerns an der weltweiten Produktion.[3]

Rang Unternehmen Land Menge 2007
(in t Uran)
Anteil in %
1. Cameco Kanada 7.770 19
2. Rio Tinto Group Großbritannien/Australien 7.172 17
3. Areva Frankreich 6.046 15
4. Kazatomprom Kasachstan 4.795 12
5. ARMZ Russland 3.413 8
6. BHP Billiton Australien/Großbritannien 3.388 8
7. Navoi Mining Usbekistan 2.320 6
8. Uranium One Kanada 784 2
9. Heathgate Australien 673 2

Quelle: World Nuclear Association

Förderung nach Bergwerken

Aufgeführt ist das Land, in dem sich das Bergwerk befindet, die geförderte Menge und der Anteil des Bergwerkes an der weltweiten Produktion.[3]

Rang Mine Land Fördermethode Menge 2007
(in t Uran)
Anteil in %
1. McArthur River Kanada Untertage 7.199 17
2. Ranger Australien Tagebau 4.589 11
3. Olympic Dam Australien Untertage
(Nebenprodukt)
3.388 8
4. Krasnokamensk Russland Untertage 3.037 7
5. Rössing Namibia Tagebau 2.583 6
6. Arlit Niger Tagebau 1.750 4
7. Rabbit Lake Kanada Untertage 1.544 4
8. Akouta Niger Untertage 1.403 3
9. Akdala Kasachstan In-Situ-Laugung 1.000 2
10. Zafarabad Usbekistan In-Situ-Laugung 900 2
11. McClean Lake Kanada Tagebau 734 2
12. Beverley Australien In-Situ-Laugung 634 1,5

Quelle: World Nuclear Association

Weltförderung

Die folgende Tabelle zeigt die Weltförderung von Uran in Tonnen (t).

Jahr Prod.
(in t)
1991 43.342
1992 35.801
1993 31.296
1994 32.129
1995 33.300
Jahr Prod.
(in t)
1996 35.784
1997 35.692
1998 33.728
1999 31.065
2000 34.734
Jahr Prod.
(in t)
2001 36.366
2002 36.063
2003 35.613
2004 40.251
2005 41.702
Jahr Prod.
(in t)
2006 39.429
2007 41.279

Quelle: World Nuclear Association

Reserven nach Ländern

Aufgeführt sind die Länder mit den größten Uranreserven (in Tonnen) und deren Anteil an den Weltreserven (in Prozent). Unter Reserven versteht man die zu gegenwärtigen Preisen und mit heutigen Fördertechnologien gewinnbare Menge an Rohstoffen.[4]

Rang Land Reserven 2007
(in t)
Anteil in %
1. Australien 709.000 40,1
2. Kanada 270.100 15,3
3. Kasachstan 235.500 13,3
4. Brasilien 139.600 7,9
5. Südafrika 114.900 6,5
6. Namibia 56.000 3,2
7. Usbekistan 55.200 3,1
8. Russland 47.500 2,7
9. Jordanien 44.000 2,5
10. China 31.800 1,8
Welt 1.766.400 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Ressourcen nach Ländern

Aufgeführt sind die Länder mit den größten Uranressourcen in Kilotonnen (kt) und deren Anteil an den Weltressourcen (in Prozent). Als Ressourcen wird die nachgewiesene Menge der Rohstoffe definiert, die derzeit technisch und/oder wirtschaftlich nicht gewonnen werden kann sowie die nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche, zukünftig gewinnbare Menge einer Rohstoff-Lagerstätte.[4]

Rang Land Ressourcen 2007
(in kt)
Anteil in %
1. USA 2.952 18,5
2. Südafrika 1.658 10,4
3. Kasachstan 1.617 10,1
4. Russland 1.536 9,6
5. Mongolei 1.452 9,1
6. Kanada 1.273 8,0
7. Australien 1.243 7,8
8. Brasilien 1.078 6,7
9. Ukraine 477 3,0
10. Usbekistan 331 2,1
20. Deutschland 81 0,5
Welt 15.984 100,0

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Verbrauch nach Ländern

Aufgeführt sind die Länder mit dem größten Verbrauch an Natururan in Tonnen und deren Anteil am weltweiten Verbrauch (in Prozent).[5]

Rang Land Verbrauch 2008
(in t Natururan)
Anteil in %
1. USA 18.918 29,3
2. Frankreich 10.527 16,3
3. Japan 7.569 11,7
4. Russland 3.365 5,2
5. Deutschland 3.332 5,2
6. Südkorea 3.109 4,8
7. Großbritannien 2.199 3,4
8. Ukraine 1.974 3,1
9. Kanada 1.665 2,6
10. Schweden 1.418 2,2
Welt 64.615 100,0

Quelle: World Nuclear Association

Uranpreis

Monatlicher Uranpreis in US-$/lb U3O8 (nicht inflationsbereinigt) 1968-2007
Monatlicher Uranpreis 1998-2007

Die folgende Tabelle zeigt die Jahreshöchst-, Jahrestiefst- und Jahresdurchschnittspreise für Uranoxid (U3O8) des TradeTech Uranium Spot Price Indicator in US-Dollar je Pfund (454 Gramm). Uranmarktpreise veröffentlichen TradeTech und sein Vorgänger NUEXCO seit der Gründung des kommerziellen Kernbrennstoffmarktes 1968.[6][7]

Jahr Höchstpreis Tiefstpreis Durchschnitt
1980 40,00 27,00 31,79
1981 25,00 23,50 24,19
1982 23,00 17,00 19,90
1983 24,00 21,50 24,92
1984 20,50 15,25 17,27
1985 16,00 11,70 14,35
1986 17,25 16,65 17,01
1987 17,00 16,65 16,82
1988 16,45 12,00 14,71
1989 11,60 9,00 10,06
1990 11,60 8,50 9,74
1991 9,50 7,25 8,45
1992 10,50 7,55 8,56
1993 10,35 9,80 10,08
1994 10,40 9,05 9,42
1995 11,90 10,78 11,67
1996 16,50 12,20 15,60
1997 14,49 10,25 12,10
1998 12,04 8,49 10,39
1999 10,85 9,01 10,02
2000 9,55 7,13 8,29
2001 9,50 7,10 8,62
2002 9,95 9,59 9,83
2003 13,35 10,10 11,24
2004 20,50 14,80 18,05
2005 35,53 20,54 27,93
2006 66,57 36,75 47,68
2007 136,22 72,00 99,24
2008 55,00 45,00 50,00
2009 52,00 44,00 --

Quelle: TradeTech

Literatur

  • Fischer-Weltalmanach. Zahlen-Daten-Fakten. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1960 ff.

Einzelnachweise

  1. BGR: Energiestudie 2007: Kernbrennstoffe
  2. Friedrich Ebert Stiftung: Von der Pechblende zum Atomsprengstoff. Der Uranbergbau in Sachsen und Thüringen
  3. a b c World Nuclear Association: World Uranium Mining
  4. a b BGR: Energiestudie 2007
  5. World Nuclear Association: World Nuclear Power Reactors and Uranium Requirements
  6. DTI South Africa: Uranium, u3o8 restricted price
  7. Index Mundi: Uranium Monthly Price

Weblinks


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