- Walsdorf (Idstein)
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Walsdorf Stadt IdsteinKoordinaten: 50° 16′ N, 8° 17′ O50.2707638888898.2807416666667231Koordinaten: 50° 16′ 15″ N, 8° 16′ 51″ O Höhe: 231–253 m ü. NN Einwohner: 1.535 (30. Juni 2007) Eingemeindung: 1. Juli 1971 Postleitzahl: 65510 Vorwahl: 06434 (gehört telefonisch zu Bad Camberg) Walsdorf ist ein Stadtteil von Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Walsdorf liegt im Taunus, einem deutschen Mittelgebirge, und ist der nördlichste Stadtteil der Stadt Idstein. Er grenzt an Würges, den südlichsten Stadtteil der Stadt Bad Camberg.
Östlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 8, westlich die Bundesautobahn 3. Durch den Ort führen die Landesstraße 3026 und der hessische Radfernweg R8.
Von Süd nach Nord fließt durch Walsdorf der Knallbach, ca. 100 Meter östlich der Bebauungsgrenze fließt der Emsbach, in welchen der Knallbach noch vor Erreichen von Würges mündet.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 774 als Schenkung an das Kloster Lorsch.
1156 gründete Gottfried von Beselich in Walsdorf ein Benediktiner-Kloster für Mönche, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in ein Nonnenkloster umgewandelt wurde und bis zu seiner Plünderung durch spanische Truppen im Jahre 1634 bestand.
Um 1200 ging die Herrschaft über Walsdorf an die Nassauer als Vögte von Limburg. 1355 fiel Walsdorf bei der Teilung des Walramschen Besitzes an die Grafschaft Nassau-Idstein.
Im 14. Jahrhundert erhielt Walsdorf durch Graf Adolf I. von Nassau-Idstein stadtähnliche Rechte. Die Siedlung wurde vom Tal auf einen Hügel verlegt und durch eine Stadtmauer mit Türmen umgeben. Die beiden Stadttore aus dieser Befestigungsanlage wurden erst 1822 abgebrochen.
Die erste Kirche wurde 1396 als Marienkapelle erwähnt. Am Anfang des 16. Jahrhunderts entstand die spätgotische Pfarrkirche, die allerdings zusammen mit dem Ort 1644 von bayerischen Truppen niedergebrannt wurde. Die heutige evangelische Kirche ist daher ein Wiederaufbau aus den Jahren 1652 bis 1663.
Auch nach dem dreißigjährigen Krieg wurde der Ort noch mehrmals durch Großbrände zerstört. 1692 vernichtet ein Großbrand nahezu das ganze Dorf. Beim Neuaufbau wurden der ehemalige Klosterbezirk einbezogen und die heutige Straßenführung im alten Dorf angelegt. Nach dem letzten Brand von 1831 errichtete man die Scheunen weiter außen auf der ehemaligen Stadtmauer, wodurch die heutige charakteristische Ortsansicht aus einer geschlossenen Front von Fachwerkhäusern entstand.
1730 wird das erste Haus außerhalb der Stadtmauer errichtet.
Historische Bauten
Neben der Kirche mit Decken- und Wandmalereien aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind heute Reste der ehemaligen Stadtmauer, aber vor allem der 24 Meter hohe Hutturm aus dem 14. Jahrhundert sowie zwei weitere Türme erhalten. Vom Kloster gibt es keine Überreste mehr.
Die geschlossene Scheunenfront aus dem 19. Jahrhundert stellt sich dem Besucher aus Richtung der östlich verlaufenden Bundesstraße 8 als auffälligstes Merkmal des Ortes dar. Zum Teil sind die Scheunen heute zu Wohnhäusern umgebaut.
Politik
Ortsvorsteher ist Gerd Ziemer, CDU (Stand Mai 2010).
Sonstiges
- Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Buslinie 226 der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft sicher.
- Im Ort gibt es zwei Kindergärten und ein Dorfgemeinschaftshaus.
- Von 1907 bis 1951 belieferte die Walkmühle, heute ein beliebtes Ausflugsziel, den Ort mit 110 V Gleichstrom.
Weblinks
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