- Hadersdorf-Kammern
-
Hadersdorf-Kammern Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Krems-Land Kfz-Kennzeichen: KR Fläche: 4,8 km² Koordinaten: 48° 27′ N, 15° 43′ O48.45583333333315.720555555556202Koordinaten: 48° 27′ 21″ N, 15° 43′ 14″ O Höhe: 202 m ü. A. Einwohner: 2.005 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 418 Einwohner je km² Postleitzahl: 3493 Vorwahl: 02735 Gemeindekennziffer: 3 13 15 NUTS-Region AT124 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Landsknechtplatz 1
3493 Hadersdorf-KammernWebsite: Politik Bürgermeister: Liselotte Golda (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Hadersdorf-Kammern im Bezirk Krems-Land (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Hadersdorf-Kammern ist eine Marktgemeinde mit 2005 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Hadersdorf-Kammern liegt im Südosten des Waldviertels in Niederösterreich. Der Kamp tritt hier aus dem engen Kamptal in das Tullnerfeld.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 4,8 Quadratkilometer. 5,03 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind die Ortsteile Hadersdorf am Kamp und Kammern.
Geschichte
Urkundlich wird der Ort bereits 1136 erwähnt als ”Werd, que nunc dicitur Hedreitsdorf”. („Wird“ weist darauf hin, daß der Ort auf einer Insel inmitten der Kampauen lag.) In einer Urkunde (1136) wird der Ort als ”Haderichsdorff” genannt. Er trägt seinen Namen von der Haderichen, den Herren von Nöstach-Schwarzenberg, deren Stiftung des Klosters Klein-Mariazell im Wienerwald Markgraf Leopold III. weiterführte.
Der heutige Ortsteil Kammern gelangte 1760 durch eine Schenkung an das Stift Zwettl zu Hadersdorf. [1]
1888/89 wurde im Zuge der Errichtung der Kamptalbahn ein Gräberfeld einer prähistorischen Siedlung entdeckt. Etwa 600 Gefäße und Bronzebeigaben befinden sich in der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien.
Hadersdorf-Kammern in der Zeit des Nationalsozialismus
Am 7. April 1945 wurden 61 politische Häftlinge durch eine SS-Einheit, unter Beihilfe Hadersdorfer NSDAP-Führer, beim Massaker von Hadersdorf ermordet. Sie waren Opfer der so genannten Kremser Hasenjagd, einem blutigen Gemetzel, initiiert von NS-Treuen, nachdem der Leiter der Männerstrafanstalt Stein, Franz Kodré, unter dem Eindruck des bevorstehenden Kriegsendes, Häftlinge entlassen hatte.[2]
Einwohnerentwicklung
Volkszählung Einwohner 2001 1.976 1991 1.861 1981 1.608 1971 1.395 Politik
Bürgermeisterin der Marktgemeinde ist Lieselotte Golda, Amtsleiter ist Franz Knappel.
Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 6, andere keine Sitze.
Wappen
In Unkenntnis der wahren Bedeutung des Ortsnamens gab im Jahre 1514 Kaiser Maximilian I. dem Markte sein bis heute gültiges Wappen, das zwei miteinander hadernde (kämpfende) Landsknechte zeigt. Zwei unterschiedliche Darstellungen des Wappens (spitze Form in blau-gelb sowie runde Form in grün-gelb) sind in Umlauf.
Kultur
Museen
In der Gemeinde gibt es ein Weinbaumuseum und ein Heimatmuseum. Letzteres ist wegenHochwasserschäden seit 2002 geschlossen.
Eat Art & Ab Art
2009 erwarb der schweizer Künstler Daniel Spoerri in Hadersdorf am Kamp zwei am Hauptplatz gelegene Häuser. Das alte Kino (Hauptplatz 16) wurde zum Esslokal Eat Art, das aus dem 13. Jahrhundert stammende ehemalige Kloster (Hauptplatz 23) zum Kunststaulager und Ausstellungshaus umgestaltet. Spoerri gab ihm den Namen Ab Art. Im Jahr 2010 errichtete Spoerri eine Stiftung bei dem das Land Niederösterreich der Letztbegünstigter bestimmt ist. Das Ziel der Stiftung ist zeitgenössische Kunst und Kultur an Schüler und Jugendliche zu vermitteln. Dabei schenkte er dem Land Niederösterreich 39 seiner Werke im Wert von 3,5 Millionen Euro.
Sehenswürdigkeiten
Siehe Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hadersdorf-Kammern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 82, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 73. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 977. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 51,01 Prozent.
Regionale Zusammenarbeit
Die Marktgemeinde Hadersdorf-Kammern ist Mitglied der Kleinregion Kamptal Süd.
Persönlichkeiten
- Erich Joham (* 1949), Friseur
- Johann Gottfried Malleck (1733–1798), Orgelbauer
- Hermann Reisinger (1900–1967), NSDAP-Politiker
- Ernst Schmidt jr. (1938–1988), Filmregisseur
- Bernd Toms (* 1947), ÖVP-Politiker
Literatur
- Alexander Horacek, Katharina Moser: Zur Erschießung von 61 Menschen in Hadersdorf am Kamp am 7. April 1945. Seminararbeit zum Forschungsseminar aus österreichischer Geschichte: „Nationalsozialistische Massenverbrechen zu Kriegsende 1945 in Österreich“, Wien 1994.
- Franz Pammer: Hadersdorf. Eine Landgemeinde im Wandel der Zeit. 1900-1995. Diss. Univ. Wien, 1998.
- Jakob Pich: Aus der Vergangenheit des Marktes Hadersdorf am Kamp. Horn, 1947.
Weblinks
Commons: Hadersdorf-Kammern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Marktgemeinde Hadersdorf-Kammern
- Gemeindedaten von Hadersdorf-Kammern. In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Marktgemeinde Hadersdorf-Kammern Geschichte der Marktes
- ↑ Alexander Horacek, Katharina Moser: Zur Erschießung von 61 Menschen in Hadersdorf am Kamp am 7. April 1945. Seminararbeit zum Forschungsseminar aus österreichischer Geschichte: „Nationalsozialistische Massenverbrechen zu Kriegsende 1945 in Österreich“, Wien 1994
Städte und Gemeinden im Bezirk Krems-LandAggsbach | Albrechtsberg an der Großen Krems | Bergern im Dunkelsteinerwald | Droß | Dürnstein | Furth bei Göttweig | Gedersdorf | Gföhl | Grafenegg | Hadersdorf-Kammern | Jaidhof | Krumau am Kamp | Langenlois | Lengenfeld | Lichtenau im Waldviertel | Maria Laach am Jauerling | Mautern an der Donau | Mühldorf | Paudorf | Rastenfeld | Rohrendorf bei Krems | Rossatz-Arnsdorf | Schönberg am Kamp | Senftenberg | Spitz | St. Leonhard am Hornerwald | Straß im Straßertale | Stratzing | Weinzierl am Walde | Weißenkirchen in der Wachau
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hadersdorf-Kammern — Blason de Hadersdorf Kammern … Wikipédia en Français
Hadersdorf-Kammern — Infobox Town AT name=Hadersdorf Kammern name local= image coa = state = Lower Austria regbzk = district = Krems Land population =1976 population as of = 2001 population ref = pop dens = area = 4.6 elevation = 202 lat deg=48 lat min=27 lat hem=N… … Wikipedia
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hadersdorf-Kammern — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hadersdorf Kammern enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Hadersdorf Kammern, wobei die Objekte teilweise per Bescheid und teilweise durch den § 2a des… … Deutsch Wikipedia
Hadersdorf — ist der Name folgender Orte in Deutschland: Hadersdorf, Ortsteil der Marktgemeinde Nandlstadt, Bayern in Österreich: Hadersdorf am Kamp, Katastralgemeinde der Marktgemeinde Hadersdorf Kammern, Niederösterreich Hadersdorf, Katastralgemeinde der… … Deutsch Wikipedia
Kammern — ist der Name folgender Orte: der Gemeinde Kammern im Liesingtal in der Steiermark der Katastralgemeinde Kammern von Hadersdorf Kammern in Niederösterreich Kammern (Bad Kötzting), Ortsteil der Gemeinde Bad Kötzting, Landkreis Cham, Bayern Kammern… … Deutsch Wikipedia
Hadersdorf am Kamp — Wappen Karte … Deutsch Wikipedia
Liste der Pfarren im Dekanat Hadersdorf — Das Dekanat Hadersdorf ist ein Dekanat im Vikariat Unter dem Manhartsberg der römisch katholischen Erzdiözese Wien. Es umfasst 17 Pfarren im Weinviertel im nördlichen Niederösterreich mit ca. 14.500 Katholiken Pfarren mit Kirchengebäuden und… … Deutsch Wikipedia
Bezirk Krems-Land — Lage … Deutsch Wikipedia
Хадерсдорф-ам-Камп — Ярмарка Хадерсдорф Каммерн Hadersdorf Kammern Страна АвстрияАвстрия … Википедия
Liste der Gemeinden in Niederösterreich/Nördlich der Donau — Das österreichische Bundesland Niederösterreich gliedert sich in 573 politisch selbständige Gemeinden. Legende: Gemeindename in normaler Schrift: es gibt zusätzlich eine Katastralgemeinde mit gleichem Namen. Gemeindename in kursiver Schrift: es… … Deutsch Wikipedia