- Weißenohe
-
Wappen Deutschlandkarte 49.63083333333311.255277777778358Koordinaten: 49° 38′ N, 11° 15′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Forchheim Verwaltungs-
gemeinschaft:Gräfenberg Höhe: 358 m ü. NN Fläche: 4,71 km² Einwohner: 1.096 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km² Postleitzahl: 91367 Vorwahl: 09192 Kfz-Kennzeichen: FO Gemeindeschlüssel: 09 4 74 173 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfhauser Straße 9
91367 WeißenoheWebpräsenz: Bürgermeister: Rudolf Braun Lage der Gemeinde Weißenohe im Landkreis Forchheim Weißenohe ist eine Gemeinde im Landkreis Forchheim (Regierungsbezirk Oberfranken) und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg. Zu Weißenohe gehört der Ortsteil Dorfhaus. Nachbarorte sind Sollenberg, Lilling und Igensdorf. Weißenohe grenzt an die Gemeinden Gräfenberg, Simmelsdorf, Schnaittach und Igensdorf.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 2 und an der Gräfenbergbahn (Regionalbahn R21), die zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg gehört.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Weißenohe hat fünf amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Dorfhaus
- Mönchsberg
- Sonnenberg
- Weinberg
- Weißenohe
Geschichte
Die Reste der barocken Klosteranlage im Ortskern von Weißenohe sind schon von weitem zu sehen. Die erst vor kurzem renovierte Klosterkirche St. Bonifatius überragt den Ort mit ihrem 45 Meter hohen Turm. Das Kloster kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Aufgrund seiner geographischen Lage – Weißenohe und sein Kloster gehörten fast während ihres ganzen 750-jährigen Bestehens zur Oberen Pfalz – ragte es geradezu wie ein Fremdkörper in das Gebiet der Freien Reichsstadt Nürnberg. Es war zeitweise sogar vollständig von der Oberpfalz getrennt. Nürnberg ließ deshalb nichts unversucht, um seine meist ungerechtfertigten Ansprüche über Jahrhunderte hinweg geltend zu machen. Auch der Bischof von Bamberg versuchte immer wieder Einfluss zu gewinnen. Im Jahre 1692 wurde mit dem Bau der heutigen Klosterkirche begonnen. Die Pläne stammen von Wolfgang Dientzenhofer (1648–1706), einem Mitglied der berühmten oberbayerischen Baumeisterfamilie. Am Bonifatiustag im Jahre 1707 wurde die Kirche feierlich durch den Bamberger Weihbischof Johann Werner Schnatz geweiht. Kloster Weißenohe und dessen geschlossene Hofmark wurden 1803 durch das Kurfürstentum Bayern säkularisiert. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Das Ortsbild wird vom ehemaligen Benediktinerkloster beherrscht, von dem im Wesentlichen die barocke Kirche St. Bonifatius, die von Wolfgang Dientzenhofer entworfen und ab 1690 ausgeführt wurde und der sich südlich anschließende Trakt, der ehemalige Abteiflügel, erhalten sind. Dieser Westflügel von 1725–1727 geht wohl auf Johann Dientzenhofer zurück. Zwei der vier Klosterflügel wurden im Zuge der Säkularisation in Bayern abgerissen und die Steine der alten Mauern teilweise in Häusern des Ortes verbaut. In den Gebäuden am Hof ist die seit der Säkularisation 1803 privat geführte Klosterbrauerei Weißenohe tätig, die seit 1827 der Familie Winkler gehört.
Regionales Aufsehen erregte Weißenohe durch den breiten Protest gegen den Versuch der rechtsgerichteten NPD, die barocke Klosteranlage zu erwerben und als Schulungsgebäude auszubauen.[3]
Bauwerke
Sehenswert ist das Tal der Lillach mit seinen Sinterterrassen. Am Bahnhof befindet sich ein 2009 begonnener Evolutionsweg, der derzeit vom Künstler Dieter Erhard weitergeführt wird.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen 2008 und 2002 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1996 Rudolf Braun, Zweiter Bürgermeister ist seit 2008 Raimund Schwarz.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Gespalten von Gold und Rot, vorne eine aufrechte schwarze Hirschstange, die oben mit einer roten heraldischen Lilie besteckt ist, hinten ein silberner Kirschenzweig mit zwei Blüten und zwei Blättern.
Wirtschaft
- Von Bedeutung ist die Klosterbrauerei Weißenohe. Seit 2008 hat sich ein Kompetenzzentrum Energie angesiedelt. Einmal im Jahr wird der Solartag in Weißenohe ausgerichtet.
Literatur
- Tilmann Breuer: Stadt und Landkreis Forchheim. Kurzinventar, München: Dt. Kunstverl. 1961 (= Bayerische Kunstdenkmale; 12), S. 208-214.
- Hans Räbel: Die Restitution der ehemaligen Benediktiner-Adelsabtei Weißenohe im Zusammenhang mit der Wiedererrichtung der übrigen oberpfälzischen Klöster (1669). Forchheim, 1905
- Hans Räbel: Das ehemalige Benediktiner-Adelsstift Weißenohe in der Zeit vom Landshuter Erbfolgekrieg bis zur Wiedererrichtung (1504-1669), nebst einem Anhang über die Vorgeschichte des Klosters. In: Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg (BHVB) 66, 1908, S. I-XXI, 1-586
- Ursula Pechloff: Weißenohe, St. Bonifatius. Ehemalige Benediktiner-Klosterkirche. Hrsg.: Kath. Pfarramt Weißenohe. Fotografien, Aufnahmen Gregor Peda. Passau: Kunstverlag Peda, 1998, 22 S., ISBN 3-89643-081-5 (Peda-Kunstführer; Nr. 425)
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111102/221903&attr=OBJ&val=1217
- ↑ NN Online Nürnberger Nachrichten 200 Neonazis - und ein oberfränkisches Dorf begehrt auf. 7. Juni 2008
Weblinks
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