Weißenkirchen im Attergau

Weißenkirchen im Attergau
Weißenkirchen im Attergau
Wappen von Weißenkirchen im Attergau
Weißenkirchen im Attergau (Österreich)
Weißenkirchen im Attergau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Vöcklabruck
Kfz-Kennzeichen: VB
Fläche: 26,69 km²
Koordinaten: 47° 57′ N, 13° 25′ O47.94777777777813.416666666667650Koordinaten: 47° 56′ 52″ N, 13° 25′ 0″ O
Höhe: 650 m ü. A.
Einwohner: 920 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 34,47 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4890
Vorwahl: 07684
Gemeindekennziffer: 4 17 48
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Weißenkirchen i.A. 13
4890 Frankenmarkt
Website: www.weissenkirchen.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Meinhart (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(13 Mitglieder)
9 ÖVP, 2 SPÖ, 2 FPÖ
Lage der Gemeinde Weißenkirchen im Attergau im Bezirk Vöcklabruck
Ampflwang im Hausruckwald Attersee am Attersee Attnang-Puchheim Atzbach Aurach am Hongar Berg im Attergau Desselbrunn Fornach Frankenburg am Hausruck Frankenmarkt Gampern Innerschwand am Mondsee Lenzing Manning Mondsee Neukirchen an der Vöckla Niederthalheim Nußdorf am Attersee Oberhofen am Irrsee Oberndorf bei Schwanenstadt Oberwang Ottnang am Hausruck Pfaffing Pilsbach Pitzenberg Pöndorf Puchkirchen am Trattberg Pühret Redleiten Redlham Regau Rüstorf Rutzenham Schlatt Schörfling am Attersee Schwanenstadt Seewalchen am Attersee Sankt Georgen im Attergau Sankt Lorenz Steinbach am Attersee Straß im Attergau Tiefgraben Timelkam Ungenach Unterach am Attersee Vöcklabruck Vöcklamarkt Weißenkirchen im Attergau Weyregg am Attersee Wolfsegg am Hausruck Zell am Moos Zell am Pettenfirst OberösterreichLage der Gemeinde Weißenkirchen im Attergau im Bezirk  Vöcklabruck (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Weißenkirchen im Attergau ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Vöcklabruck im Hausruckviertel mit 920 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011). Der zuständige Gerichtsbezirk ist Frankenmarkt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Weißenkirchen im Attergau liegt auf 652 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 6,4 km, von West nach Ost 6,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 26,7 km². 53,9 % der Fläche sind bewaldet, 41,9% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde sind: Brandstatt, Egg, Freudenthal, Geßlingen, Giga, Hölleiten, Haitigen, Pabigen, Röth, Reittern, Schwaigern, Stadln, Steinwand, Truchtlingen, Tuttingen, Vöcklatal, Weißenkirchen im Attergau, Wieneröth, Ziegelstadl.

Wappen

Blasonierung: Durch eine silberne Wellenleiste, darin eine schwarze Glasmacherpfeife, schräglinks geteilt; oben in Grün eine silberne Margeritenblüte mit goldenem Butzen, unten in Rot ein silbernes, schräglinks gelegtes Hufeisen. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Grün

Geschichte

Das Gebiet um Weißenkirchen wurde im 6. Jahrhundert von den Baiern besiedelt. Sie rodeten die Wälder und machten das Land fruchtbar. Mehrere echte "-ing"-Namen (Witzmaning, Hipping) in der Gegend nördlich von Weißenkirchen belegen, dass das Gemeindegebiet schon im Frühmittelalter besiedelt wurde. Weitere Ortsnamen (Röth, Reittern) weisen darauf hin, dass im Hochmittelalter (11./12. Jh.) der Siedlungsraum durch Rodungen erweitert wurde.

Ursprünglich hieß der Ort St. Margarethen am Walde. Erst im 15. Jahrhundert begegnen wir der heutigen Ortsbezeichnung Weißenkirchen, die darauf hinweist, dass man eine frühere Holzkirche durch einen Steinbau ersetzte.

Einer Sage nach sollte die Kirche ursprünglich auf einem anderen Platz in Tuttingen erbaut werden. Nachdem das Baumaterial aber zu wiederholtem Male auf wundersame Weise von dort auf die Bergeshöhe gebracht worden war, baute man die Kirche an der heutigen Stelle auf.

In der Barockzeit, als das Wallfahrtswesen im Zuge der Gegenreformation einen neuen Aufschwung erlebte, kam es auch in Weißenkirchen zu einer Wallfahrt zum hl. Leonhard, dem zweiten Kirchenpatron. 1711 wird zum Beispiel in einer Kirchenrechnung der Pfarre St. Georgen erwähnt, man habe zur Abwendung einer Viehseuche eine Prozession nach St. Margarethen abgehalten. Der sogenannte Leonhardi-Ritt entstand in dieser Zeit, wurde aber im Zuge des Wallfahrtsverbotes durch Joseph II. (1765-1790) eingestellt und erst 1924 wieder erneuert.

1777 wurde Weißenkirchen mit der Loslösung von der Mutterpfarre St. Georgen eine eigene Pfarre. Die politische Gemeinde Weißenkirchen entstand 1851 und besteht aus den Katastralgemeinden Weißenkirchen und Freudenthal.

Von großer Bedeutung für die Erforschung der Geschichte des Attergaues ist der in Weißenkirchen geborene Prälat Dr. Josef Lohninger (1866-1926). Unter dem Pseudonym "Attergovius" veröffentlichte er 1913 "Die Pfarrkirche St. Georgen im Attergau. Blätter zur Geschichte des Atergaues". Nach einer Tätigkeit als Seelsorger in Unterach wurde er 1902 zum Rektor des Deutschen Nationalinstitutes Santa Maria dell'Anima in Rom ernannt. Seinen Lebensabend verbrachte er wiederum in Weißenkirchen, wo er sich in der Nähe seines Geburtshauses ein Landhaus nach dem Muster einer römischen Landvilla errichten ließ (Atriumshaus).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche zur hl. Margaretha

Die „Kath. Pfarrkirche hl. Margaretha und Friedhof“ (Standort47.94977777777813.417472222222) wurde als einziges Objekt der Gemeinde Weißenkirchen im Attergau vom Bundesdenkmalamt unter Schutz gestellt.[1]

Der erste urkundliche Nachweis eine Kirchenbaues stammt aus einem Ablassbrief für die Pfarre St. Georgen im Attergau (1299), wobei die Kirche ursprünglich nach ihrer Schutzheiligen "St. Margaretha im Wald" bezeichnet wurde.

Die Pfarrkirche ist ein beeindruckender spätgotischer Bau von Stephan Wultinger. Der überraschend große Chor (Altarraum) 1512 vollendet, das zweischiffige Langhaus mit einer gerauteten Mittelsäule 1514; man beachte die unterschiedliche Konzeption und Raumwirkung dieser beiden Bauteile. Der neugotische Hochaltar stammt von dem Atterseer Bildhauer Josef Hochrainer (1890), dazu passen die beiden neugotischen Sitzbänke im Altarraum. Erwähnenswert sind auch die bildlichen Darstellungen auf der barocken Kanzel: vorne das Bild eines Sämannes in der alten bäuerlichen Tracht des Attergaues, seitwärts der wunderbare Fischfang, altarseitig die Erscheinung des (hier jugendlich und bartlos gezeichneten) Auferstandenen vor den Jüngern in einer Landschaft, wie man sie hier im Attergau vor Augen hat. Beachtenswert ist das schöne gotische Eingangsportal (im oberen Teil durch den Vorbau teilweise vermauert). Die Westseite des Turmes - die Wetterseite - wurde aufgrund der exponierten Lage der Kirche mit Eternittafeln verkleidet.

Freudenthaler Glas

Die Glashütte Freudenthal im waldreichen Talschluss des Sprenzlbaches bestand von 1716 errichtet bis 1942. Der letzte Besitzer war Theodor Freiherr von Stimpfl-Abele. Im Laufe der Zeit wurde eine breite Palette von Produkten erzeugt, und in die meisten Länder der Donaumonarchie abgesetzt. Nach einem Brand und anschließendem Neuaufbau wurden nur noch Medizin- und Apothekengläser hergestellt. Nach Absatzschwierigkeiten in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und dem Einsturz des Fabrikdaches im strengen Winter 1942 wurde die Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr aufgenommen.

Im Sommer 1999 wurde in der Gemeinde das Museum "Freudenthaler Glas" eröffnet, welches Exponate aus der ehemaligen Produktion zeigt.

Politik

Bürgermeister ist Josef Meinhart von der ÖVP.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 921 Einwohner, 2001 dann 964 Einwohner.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Oberösterreich - unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz (Stand 22. Juni 2010) (pdf)

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