Wensickendorf

Wensickendorf
Wensickendorf
Koordinaten: 52° 45′ N, 13° 23′ O52.75527777777813.37638888888939Koordinaten: 52° 45′ 19″ N, 13° 22′ 35″ O
Höhe: 39–69 m ü. NN
Fläche: 22,18 km²
Einwohner: 1.062 (2008)
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 16515
Vorwahl: 033053

Wensickendorf ist ein im 14. Jahrhundert entstandenes Dorf und gehört seit seiner Eingemeindung 2003 als Ortsteil zur Stadt Oranienburg im Landkreis Oberhavel in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Wensickendorf befindet sich östlich der Kernstadt Oranienburg und bildet den letzten Ort im Landkreis Oberhavel vor dem Landkreis Barnim, zu dem das Nachbardorf Wandlitz im Osten bereits gehört. Südlich von Wensickendorf sind ausgedehnte Wälder, die Oranienburger Heide (mit dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lehnitz), typisch für die Umgebung, während nördlich von Wensickendorf eher landwirtschaftlich geprägte Flächen überwiegen. Wensickendorf ist ein langgezogenes Dorf, das sich in Ost-West-Richtung erstreckt und daneben einige Erweiterungen, hauptsächlich im Süden, besitzt. Die Fläche des Ortsteils beträgt 22,18 km², die besiedelte Fläche 19,0 km². Das Ortsgebiet liegt zwischen 39 und 69 Meter üNN.

Geschichte

Historischer Gasthof

Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1350. Im 15. und 16. Jahrhundert gehörte Wensickendorf dem Adelsgeschlecht Arnim und wurde Teil des Amtes Biesenthal, bis es 1651 zu Bötzow, dem späteren Oranienburg, zugehörig wurde. Die Ortschaft wuchs Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Entwicklung Berlins wie ein Großteil der brandenburgischen Gemeinden im Berliner Umland. Seit dem 26. Oktober 2003 ist Wensickendorf nach einer Gemeindegebietsreform ein Teil der Stadt Oranienburg. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ort 956 Einwohner.

Bevölkerungsentwicklung
1890 1910 1925 1933 1946 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2006
658 665 861 942 1208 792 809 830 834 853 915 935 956 963 988 1003[1]

Kirche

Kirche

Im Jahre 1438 wurde mitten auf dem Dorfanger die Dorfkirche aus Feldsteinen errichtet. Das Gebäude mit einem rechteckigen Grundriss ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet und schließt auf der Westseite mit einem gedrungenen aus Backsteinen gemauerten Turm mit Spitzhaube. Das mit einer flachen Decke versehene Kirchenschiff endet auf der Ostseite in einen hölzernen Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert, der wiederum mit der 1961 gebauten Kanzel verbunden ist.

Vor der Kirche befindet sich ein steinerner Obelisk zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkriegs.

Rathenow-Grab

Verkehrsanbindung

Wensickendorf liegt an der 1901 eröffneten Heidekrautbahn, die eine Verbindung aus den Regionen nördlich von Berlin in die Hauptstadt darstellt. Erbauer war die Niederbarnimer Eisenbahn-Gesellschaft (NEB). Die Heidekrautbahn und damit der Anschluss nach Berlin haben entscheidend zur Siedlungserweiterung des Ortes beigetragen. Im Jahr 1983 wurde die Strecke stillgelegt und das alte Bahnhofsgebäude geschlossen. Um 1990 wurde der Streckenbetrieb wieder aufgenommen, allerdings nicht mehr bis Liebenwalde, so dass Wensickendorf der Endpunkt der eigentlichen Heidekrautbahn auf dem westlichen Ast ist. Eine Zweigstrecke, die früher bis Fichtengrund an der Nordbahn führte, wird seit dem Jahr 2000 im Wochenendverkehr wieder bis Schmachtenhagen bedient. Im Dezember 2000 übernahm die Niederbarnimer Eisenbahn den Betrieb der Eisenbahnstrecke wieder von der Deutschen Bahn. Das nun mehr als 20 Jahre leerstehende typisierte Bahnhofsgebäude soll eine geeignete Nachnutzung erhalten. Dazu hat die Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) „Region Heidekrautbahn“ im Jahr 2009 eine Studie bei Knieper + Partner, Büro für Stadtplanung und Projektsteuerung aus Berlin erarbeiten lassen.[2] Praktische Schritte sind jedoch noch nicht erfolgt.

Durch Wensickendorf führt die Bundesstraße 273, die einen Anschluss nach Oranienburg herstellt und den Ortsteil mit der A 11 über Wandlitz verbindet. Nach Süden ist mit der Straße über Zühlsdorf eine Verbindung zum Berliner Autobahnaußenring gegeben, nach Norden führt eine Straße nach Liebenwalde und weiter nach Zehdenick.

Wirtschaft und Tourismus

In den früheren Jahrhunderten war der Ort ein typisches Bauerndorf mit angeschlossener Forstwirtschaft. Nach 1990 ist die Landwirtschaft rückläufig, dafür waren im Jahr 2006 99 Gewerbetriebe gemeldet, die im Wesentlichen Dienstleistungen erbringen.

Wensickendorf hat Anschluss an die Deutsche Tonstraße, die in Form der B 273 durch den Ort führt.

Weblinks

 Commons: Oranienburg-Wensickendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quelle für alle Angaben: Das Genealogische Orts-Verzeichnis auf genealogy.net/Wensickendorf
  2. Möglichkeiten der Nachnutzung ehemaliger Bahnhofsgebäude – am Beispiel des Bahnhofs Wensickendorf –; PDF-Dokument; abgerufen am 9. Februar 2010

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