Heidekrautbahn

Heidekrautbahn
Heidekrautbahn
Bahnhof Karow, heute Endbahnhof der Heidekrautbahn
Bahnhof Karow, heute Endbahnhof der Heidekrautbahn
Kursbuchstrecke (DB): 209.27
Streckennummer: 6500 (Berlin-Karow–Schmachtenhagen)
6501 (Berlin-Wilhelmsruh–Basdorf)
6502 (Basdorf–Groß Schönebeck)
6503 (Wensickendorf–Liebenwalde)
Streckenlänge: 60,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
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24,1 Groß Schönebeck
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20,9 Klandorf
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Oder-Havel-Kanal
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16,8 Ruhlsdorf-Zerpenschleuse
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(ehem. Bf)
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12,3 Lottschesee
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9,4 Klosterfelde
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5,5 Wandlitzsee (ehem. Bf)
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4,0 Wandlitz
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1,8 Sonderzug-Bahnsteig Walter Ulbrichts[1]
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36,3 00,0 Liebenwalde
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34,9 00,0 Sandberge
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Oder-Havel-Kanal
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32,4 00,0 Kreuzbruch
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26,4 00,0 Zehlendorf (b Oranienburg)
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von Oranienburg
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68,3 00,0 00,0 Schmachtenhagen
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BSicon .svgBSicon BHF.svgBSicon STR.svg
63,9 23,0 00,0 Wensickendorf
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61,2 20,3 00,0 Zühlsdorf
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Bahnhof, Station
58,3


 17,4 
0,0
58,3


Basdorf
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BSicon .svgBSicon ABZlf.svgBSicon STRlg.svg
13,7 54,8 Abzw Schönwalde (Barnim)
BSicon .svgBSicon eBHF.svgBSicon STR.svg
13,2 00,0 Schönwalde (Barnim)
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54,4 Schönwalde (Barnim)
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52,4 Schönerlinde
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51,1 Schönerlinde
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Landesgrenze BrandenburgBerlin
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46,5 Infrastrukturgrenze NEB/DBAG
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von Bernau
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45,5 Berlin-Karow
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nach Berlin-Blankenburg
   
10,4 00,0 Mühlenbeck
Planfreie Kreuzung – unten
BAR
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Tegeler Fließ
   
8,1 00,0 Schildow-Mönchmühle
   
6,9 00,0 Schildow
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Tegeler Fließ
   
Landesgrenze BrandenburgBerlin
   
4,6 00,0 Berlin-Blankenfelde
   
Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde
   
von der Industriebahn
   
2,6 00,0 Berlin-Rosenthal
   
2,0 00,0 Märkisches Viertel
   
heutiges Streckenende (Museumsbahn)
   
Nordgraben
   
1,0 00,0 Werkbf Bergmann Borsig
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Preußische Nordbahn von Oranienburg
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0,0 00,0 Berlin-Wilhelmsruh
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Preußische Nordbahn nach Berlin

Die Heidekrautbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die aus dem Norden Berlins über Basdorf in die heutigen Landkreise Barnim und Oberhavel in Brandenburg führt.

Die umgangssprachlich gebräuchliche Bezeichnung Heidekrautbahn beruht darauf, dass viele Berliner die Bahn zu Ausflügen in die Schorfheide nutzten und der Endpunkt der Strecke, die Ortschaft Groß Schönebeck, als Tor zur Schorfheide gilt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Vom heutigen südlichen Endpunkt der Heidekrautbahn in Berlin-Karow, wo Anschluss zur Berliner S-Bahn besteht, führt die Strecke nach Basdorf, ihrem Betriebsmittelpunkt. Hier verzweigt sie in zwei nordwärts führende Äste, welche jeweils im Stundentakt bedient werden. Dadurch ergibt sich zwischen Basdorf und Berlin-Karow ein 30-Minuten-Takt.[2]

Der westliche Ast mit den Stationen Zühlsdorf (in Betrieb), Wensickendorf (in Betrieb), Zehlendorf (probeweise von 16. April bis 31. Dezember 2007 in Betrieb), Kreuzbruch und Sandberge führte ursprünglich nach Liebenwalde und ist seit dem 1. Dezember 1997 nur noch bis Wensickendorf in Betrieb. Bis Wensickendorf fährt stündlich ein Zug, bis Ende 2007 gab es einzelne Züge mit Nachlauf bis Zehlendorf. An Wochenenden verkehren die Züge in Richtung Wensickendorf eine Station weiter bis nach Schmachtenhagen, einem Haltepunkt, der nicht an der eigentlichen Heidekrautbahn liegt, sondern an der unmittelbar hinter Wensickendorf abzweigenden Strecke nach Fichtengrund (nördlich von Oranienburg).

In Richtung Nordosten führt die Strecke nach Groß Schönebeck über die Bahnhöfe Wandlitz, Wandlitzsee, Klosterfelde, Lottschesee, Ruhlsdorf-Zerpenschleuse und Klandorf.

Geschichte

Bahnhof Wilhelmsruh im Jahr 1903

Bis zum Zweiten Weltkrieg

Gebaut wurde die Heidekrautbahn 1901 von der Reinickendorf-Liebenwalder-Groß Schönebecker Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft, die von den angrenzenden Gemeinden in Berlin und dem Barnim gegründet wurde. Der ursprüngliche Berliner Ausgangspunkt war ein eigener Bahnhof neben dem heutigen S-Bahnhof Wilhelmsruh. Die Bahn führte von dort eingleisig über die Stationen Rosenthal, Blankenfelde, Schildow, Schildow-Mönchmühle, Mühlenbeck und Schönwalde nach Basdorf und von dort weiter bis Liebenwalde. Ein weiterer Ast führte von Basdorf nach Groß Schönebeck in der Schorfheide.

Am 21. März 1939 wurde ein neues Empfangsgebäude der Heidekrautbahn fertiggestellt. Kurz vor Kriegsende 1945 musste der Bahnverkehr sowohl der S-Bahn als auch der Heidekrautbahn wegen zunehmender Angriffe und Zerstörungen eingestellt werden.

DDR

Schon im Juni 1945 verkehrten die ersten Züge der Heidekrautbahn wieder, wenn auch zunächst nur einmal wöchentlich. In der Nachkriegszeit befand sich der Bahnhof Wilhelmsruh der Heidekrautbahn auf Ost-Berliner Gebiet, während der S-Bahnhof auf Reinickendorfer Territorium, also auf West-Berliner Gebiet, lag. In den 1950er-Jahren wurde südlich der Lessingstraße am Industriewerk Bergmann-Borsig noch ein Werkbahnhof als Haltepunkt für den Berufsverkehr errichtet. Von 1950 bis 1952 bestand ein durchgehender Zugverkehr vom Stettiner Bahnhof/Nordbahnhof über Gesundbrunnen, das Anschlussgleis Schönholz-Wilhelmsruh (Klbf.) bis nach Basdorf.

Von 1961 bis 1983 befand sich der Endbahnhof in Blankenfelde.

Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 lag der zwischen den Berliner Bezirken Pankow und Reinickendorf befindliche Streckenteil im Grenzstreifen auf Ost-Berliner Gebiet. Der Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Wilhelmsruh und Blankenfelde wurde daher für den Reisezugverkehr stillgelegt. Für die Güterversorgung über das Anschlussgleis der Fabrik Bergmann-Borsig (heute Gewerbegebiet PankowPark von ABB bzw. Alstom Power Service) in Wilhelmsruh war die Strecke während der Teilung Berlins durchgängig in Betrieb. Dieses Anschlussgleis wird noch heute von der im PankowPark angesiedelten Firma Stadler Rail genutzt, um über den südlichen Ast der Heidekrautbahn fertige Triebwagen über Basdorf zu transportieren. Der eigene Kopfbahnhof der Heidekrautbahn in Wilhelmsruh, unmittelbar im Grenzgebiet gelegen, wurde stillgelegt und abgerissen. Das gleiche gilt für das südliche Überführungsgleis zum Güterbahnhof Schönholz auf der Nordbahn und die Anbindungskurve zur Industriebahn unweit des ehemaligen Bahnhofs Rosenthal.

Mitte der 1960er Jahre wurde bei Streckenkilometer 1,8 des von Basdorf nach Groß Schönebeck führenden Streckenastes ein Bahnsteig errichtet. Dieser diente dazu, dass Walter Ulbricht in unmittelbarer Nähe der DDR-Politprominenz-Siedlung Wandlitz eine Aus- und Zustiegsmöglichkeit zu seinen Sonderzügen erhielt. Der Zug wurde im Bahnhof Basdorf bereitgestellt und zum Ein- und Aussteigen an den Bahnsteig geschoben.[3]

Die Personenzüge verkehren seit 1961 vom Bahnhof Basdorf aus auf einer bereits 1950 gebauten Umfahrungsstrecke, die den Güteraußenring erweiterte, über die neu eingerichteten Stationen Schönerlinde und Schönwalde Hp zunächst nach Berlin-Blankenburg, später zum S-Bahnhof Berlin-Karow. Dort halten Heidekrautbahn und S-Bahn am gleichen Bahnsteig und Gleis, eine Besonderheit, die im Berliner S-Bahnnetz selten ist. Zwischen Berlin-Blankenfelde und Basdorf verblieb noch ein geringer Personenverkehr (zuletzt vier bis fünf Zugpaare werktags), der am 28. Mai 1983 eingestellt wurde.

Nach der Wiedervereinigung

Zwischen 1999 und 2002 wurde die Strecke zwischen Berlin-Karow und Groß Schönebeck sowie die zugehörigen Bahnhöfe und Haltepunkte mit einem Aufwand von insgesamt 17 Millionen Euro saniert und die Streckengeschwindigkeit von 50 auf 80 km/h erhöht.[4] Andererseits wurde am 1. Dezember 1997 der Personen- und Güterverkehr zwischen Wensickendorf und Liebenwalde eingestellt, vor allem wegen maroder Brückenbauwerke, unter anderem über den Oder-Havel-Kanal. Das verbliebene Teilstück von Basdorf nach Wensickendorf soll ab 2010 saniert und ebenfalls auf eine Streckengeschwindigkeit von 80 km/h gebracht werden. Dazu wurden der NEB im Juli 2010 1,7 Millionen Euro Fördermittel aus dem EU-Strukturfonds EFRE bereitgestellt. Die Sanierung dieses Abschnitts soll insgesamt 2,3 Millionen Euro kosten.[5]

Eigentümer der Heidekrautbahn ist heute die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) mit Sitz in Berlin, die bis 1950 auch die Betriebsführung innehatte.[2] Danach wurde der Betrieb von der Deutschen Reichsbahn geführt, ab 1994 Deutsche Bahn AG. Von dieser wurde im Dezember 2005 die Betriebsführung wieder durch die NEB übernommen. Die NEB, der seit 1925 auch die Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde gehört, wurde weder durch die sowjetische Besatzungsmacht noch durch die DDR enteignet. Ihr Sitz befand sich während der Teilung Berlins in der Fontanestraße in Pankow, der im Westteil der Stadt befindliche Grundbesitz wurde von der dortigen Betriebsstätte im Haus der Deutschen Ausgleichsbank treuhänderisch verwaltet.[2]

Chronik der Betriebsführung

  • ab 1901: Regierungs-Baumeister a. D. August Steinfeld
  • ab 1911: Becker & Co.
  • ab 1. April 1913: Reinickendorf-Liebenwalder-Groß Schönebecker Eisenbahn-AG
  • ab 8. Januar 1927: Niederbarnimer Eisenbahn-AG (infolge Umbenennung)
  • ab 1. Juli 1950: Deutsche Reichsbahn (damit unentgeltliche Streckenübernahme durch DR)
  • ab 1994: Deutsche Bahn AG, DB Regio
  • 1. September 1998: Stammstrecke wird vollständig der NEB wieder übergeben
  • 1. Juli 2000: die NEB erwirbt die Umfahrungsstrecke Karow–Schönwalde von der Deutschen Bahn AG
  • 31. Dezember 2001: die NEB erwirbt den zur Umgehungsbahn gehörigen Streckenabschnitt Wensickendorf–Schmachtenhagen
  • ab Dezember 2005: Niederbarnimer Eisenbahn Betriebsgesellschaft GmbH (100-prozentige Tochter der NEB AG)

Betrieb

Tagesverkehr

Talent-Triebzug der NEB auf der alten Finowkanal-Brücke bei Zerpenschleuse

Die Strecke ist in den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) integriert, der den Betrieb der Strecke 2004 erstmals ausschrieb. Da die Deutsche Bahn AG (DB) die Betriebsdurchführung weiterhin in ihrer Hand behalten wollte, versuchte sie mit einer extra gegründeten Gesellschaft DB Heidekrautbahn nach Vorbild des konzerneigenen Konzepts RegioNetz die Ausschreibung zu gewinnen.[6] Letztendlich gewann jedoch die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB) die Heidekrautbahn zurück und betreibt diese seit Dezember 2005 wieder in Eigenregie. Dazu wurde eine eigene Betriebsgesellschaft, die Niederbarnimer Eisenbahn-Betriebsgesellschaft GmbH, gegründet. Heute werden Triebwagen des Typs Talent eingesetzt.[2]

Der VBB plante anlässlich des Fahrplanwechsels im Dezember 2006 den Abschnitt Wensickendorf-Basdorf abzubestellen, die Einstellung des Betriebes konnte jedoch verhindert werden. Vom 16. April bis 31. Dezember 2007 wurde wieder ein probeweiser Zugverkehr an Werktagen bis Zehlendorf durchgeführt.

Die Zugkreuzungen finden in Basdorf halbstündlich statt, auf den beiden Außenästen ergeben sich so die Symmetrieminuten :11 und :41. Diese Symmetriezeit weicht von den in Deutschland bei Taktfahrplänen üblichen Minuten :29/:59 erheblich ab. Dadurch können bei über den Nahverkehr hinausgehende Reisen unterschiedlich lange Umsteigezeiten mit einer Differenz von über 20 Minuten zwischen beiden Richtungen entstehen.

Museumsverkehr

Seit dem 1. September 1990 führt der 1978 gegründete Verein Berliner Eisenbahnfreunde e. V. auf dem für den Personenverkehr ungenutzten südlichen Streckenabschnitt der Heidekrautbahn Museumsfahrten durch. Der Betrieb erfolgt teilweise mit Dampflokomotiven, Schienenbus und anderen historischen Fahrzeugen ab dem provisorischen Haltepunkt Märkisches Viertel am Wilhelmsruher Damm, der unweit des ehemaligen Bahnhofs Berlin-Rosenthal gelegen ist. Besonders gern führen die ehrenamtlichen Lokführer, Heizer und Schaffner von den Bahninteressenten gut angenommene Traditionsfahrten mit einer aus dem österreichischen Kohleabbaugebiet Ampflwang erworbenen Hanomag-Dampflokomotive durch.[7] Die Freunde der Eisenbahn hatten bereits in den 1980er-Jahren auf dem stillgelegten Ast der Industriebahn in Lübars/Tegel den Museumsfahrbetrieb eröffnet. Auf dem Gelände des zentralen Bahnbetriebswerkes Basdorf befindet sich heute der Hauptsitz des Vereins, der hier seit 1996 das Museum der Heidekrautbahn betreibt. Prachtstücke der Ausstellung sind ein Waggon von 1875, ein aus Lottomitteln gespendeter Schienenbus VT 95 der Deutschen Bundesbahn, Diesellokomotiven, ein in Rekonstruktion befindlicher Salonwagen. Das kleine Museum hat nur im Sommer geöffnet, da seine Hallen nicht beheizt sind.[7]

Bis zum Jahr 2003 veranstalteten die Berliner Eisenbahnfreunde auch den Wochenendverkehr zum Bauernmarkt Schmachtenhagen vom Märkischen Viertel aus. Danach wurde der Zugbetrieb ab Karow von der DB und später von der NEB selbst in den regulären Fahrplan übernommen. Zusätzliche Sonderfahrten nach Schmachtenhagen vom Märkischen Viertel aus wurden bis November 2005 von den Eisenbahnfreunden vorgenommen. Diese hatten durch ihr Engagement die Wiederbelebung des Streckenasts nach Wensickendorf und seine Verlängerung nach Schmachtenhagen angeregt und den Betrieb eröffnet. Die Strecke Wensickendorf-Schmachtenhagen ist die einzige Regionalbahnstrecke in Brandenburg, die nach 1990 neu in Betrieb ging.

Planung

Die NEB plant, den 1961 und 1983 stillgelegten Personenverkehr auf der Strecke Gesundbrunnen–Wilhelmsruh–Basdorf wiederaufzunehmen. Dann würde auch das Märkische Viertel einen Schienenanschluss zur Innenstadt im 30-Minuten-Takt in der Nähe haben - mit einer Fahrzeit von etwa fünf Minuten bis Gesundbrunnen. Das ist allerdings abhängig von der Beteiligung der Länder Brandenburg und Berlin und der Bestellung des Personennahverkehrs ab Bahnhof Berlin Gesundbrunnen. Laut dem Ergebnis einer im Juli 2010 bekannt gewordenen Wirtschaftlichkeistuntersuchung würde der Nutzen das 2,44-fache der Kosten betragen. Gleichzeitig wird eine Steigerung der täglichen Fahrgastzahlen zwischen Basdorf und Berlin von 3.000 auf 5.000 erwartet.[8] Am 12. August 2011 wurde von der NEB am S-Bahnhof Wilhelmsruh eine Gedenkstele eingeweiht, die über die Geschichte und die Zukunft der Heidekrautbahn informiert.

Literatur

Weblinks

 Commons: Heidekrautbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Klaus Bossig: DDR-Führung auf Reisen. Schienen-, Straßen-, Luft- und Wasserfahrzeuge für Staatsreisen der DDR-Führung. Freiburg 2010. ISBN 978-388255-734-3, S. 165.
  2. a b c d Betreiber Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)
  3. Klaus Bossig: DDR-Führung auf Reisen. Schienen-, Straßen-, Luft- und Wasserfahrzeuge für Staatsreisen der DDR-Führung. Freiburg 2010. ISBN 978-388255-734-3, S. 165.
  4. Seite über die Infrastruktur der Niederbarnimer Eisenbahn. Abgerufen am 13. Juli 2010
  5. Heidekrautbahn wird ausgebaut; 7. Juli 2010. DPA, abgerufen am 25. Juli 2010.
  6. Meldung Brandenburg: DB gründete neue Regio-Tochter in: eurailpress.com, 20. November 2003
  7. a b Lockender Duft von Kohle und Dampf in: Wandlitz, Bürger- und Besucherinformation, 2008/2009, 10. Ausgabe, S. 30–32
  8. Artikel der Berliner Zeitung vom 20. Juli 2010; abgerufen am 20. Juli 2010.

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