- Werner Issel
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Werner Issel (* 11. Juni 1884 in Buxtehude; † 16. November 1974 in Bad Sachsa) war ein deutscher Architekt, der sich vor allem dem Industrie- und Kraftwerksbau widmete.
Issel wird zu den bedeutendsten Architekten des Industriebaus im 20. Jahrhundert gezählt. Von 1906 bis 1966 hat er Industrie- und Kraftwerksbauten für sich rasant wandelnde technische Anforderungen entworfen. Er begann seine Berufslaufbahn 1906 bei der Bauabteilung der AEG in Berlin. Seit 1915 führte er mit Walter Klingenberg, dem Bruder des AEG-Kraftwerks-Ingenieurs Georg Klingenberg, ein Planungsbüro in Berlin, das er später allein leitete. In den 1920er und 1930er Jahren realisierte er zahlreiche Kraftwerksbauten. Nach 1945 verlegte er sein Planungsbüro zunächst nach Wiesbaden und später nach Bad Sachsa. Er plante weiter Kraftwerke und Industrieanlagen, vor allem Chemiefabriken.
Werk
(unvollständig)
- 1909–1910: Kraftwerk Heegermühle der Märkisches Elektrizitätswerk AG am Finowkanal bei Eberswalde, Wolfswinkeler Straße (1991 stillgelegt, unter Denkmalschutz, 2006 teilweise abgerissen)
- 1912: Braunkohle-Kraftwerk „Fortuna“ I für die Rheinische Elektrizitätswerke im Braunkohlenrevier AG (REW) bei Oberaußem (Rhein-Erft-Kreis) (1965 stillgelegt und abgerissen)
- 1912–1913: Straßenbahndepot Heiligensee, Berlin-Heiligensee
- 1914–1917: Steinkohle-Kraftwerk „Gersteinwerk“ der Elektrizitätswerk Westfalen AG (EWW), bei Werne an der Lippe
- 1915–1917: Großkraftwerk Golpa-Zschornewitz der Elektrowerke AG (EWAG) in Zschornewitz bei Golpa (Kreis Bitterfeld) (damals größtes Braunkohlekraftwerk der Welt, später mehrfach erweitert)
- 1922: Umspannwerk „Zille“ (später gen. „Gleichrichterwerk Charlottenburg“ oder Umspannwerk „Knie“) der BEWAG in Berlin-Charlottenburg, Zauritzweg 13–17 (teilweise erhalten und unter Denkmalschutz)
- 1922–1923: Wohnhaus für Georg Klingenberg in Berlin-Westend, Alemannenallee 6
- 1922–1924: Großkraftwerk Main-Weser in Borken (Hessen)
- 1923: Heizkraftwerk für die Chemische Fabrik Leopold Cassella & Co. in Frankfurt am Main, Hanauer Landstraße
- 1924(?): Kraftwerk der Mannesmannröhren-Werke AG in Düsseldorf-Rath
- 1925–1927: Großkraftwerk Rummelsburg für die BEWAG, seit 14. Mai 1927 genannt „Kraftwerk Klingenberg“, in Berlin-Lichtenberg, Köpenicker Chaussee
- 1926–1928: Kraftwerk für die Deutsche NILES Werke AG in Berlin-Oberschöneweide
- 1927–1928: Kraftwerk Schulau für die Elektricitätswerk Unterelbe AG in Schulau bei Wedel (Holstein) (mit Hans Poelzig)
- 1927–1928: Dieselkraftwerk in Cottbus, Spreeinsel, heute Kunstmuseum
- 1928: Umspannwerk Oberscheld
- 1930–1931: Erweiterung für das Kraftwerk Moabit in Berlin-Moabit
- 1953–1957: Braunkohle-Kraftwerk „Fortuna“ III bei Oberaußem (Erftkreis)
- 1954–1955: Heizkraftwerk München-Müllerstraße
sowie
- Kraftwerk Theresienstraße in München
Weblinks
- Werner Issel. In: archINFORM.
Literatur
- Anita Kuisle: Kraftwerk, Schule, Lazarett. Eine Geschichte des Gärtnerplatzviertels. Verlag Franz Schiermeier, München 2010, ISBN 978-3-981319088.
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