Donnersbach

Donnersbach
Donnersbach
Wappen von Donnersbach
Donnersbach (Österreich)
Donnersbach
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Liezen
Kfz-Kennzeichen: LI
Fläche: 63,37 km²
Koordinaten: 47° 28′ N, 14° 8′ O47.46472222222214.126111111111713Koordinaten: 47° 27′ 53″ N, 14° 7′ 34″ O
Höhe: 713 m ü. A.
Einwohner: 1.138 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 17,96 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8953
Vorwahl: 03683
Gemeindekennziffer: 6 12 08
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Donnersbach 14
8953 Donnersbach
Website: www.donnersbach.at
Politik
Bürgermeister: Karl Lackner (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)
11 ÖVP, 2 FPÖ, 2 SPÖ
Lage der Gemeinde Donnersbach im Bezirk Liezen
Admont Aigen im Ennstal Altenmarkt bei Sankt Gallen Ardning Donnersbach Donnersbachwald Gaishorn am See Gams bei Hieflau Hall bei Admont Irdning Johnsbach Landl Lassing Liezen Oppenberg Palfau Pürgg-Trautenfels Rottenmann Sankt Gallen Selzthal Stainach Tauplitz Treglwang Trieben Weißenbach an der Enns Weißenbach bei Liezen Weng im Gesäuse Wildalpen Wörschach Steiermark Bezirk LiezenLage der Gemeinde Donnersbach im Bezirk Liezen (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Donnersbach ist eine Gemeinde mit 1138 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im österreichischen Bundesland Steiermark im Bezirk Liezen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Donnersbach, in einem südlichen Seitental der Enns gelegen, ist Teil der Niederen Tauern.

Nachbargemeinden sind Aigen im Ennstal, Oppenberg, Donnersbachwald, Öblarn, Niederöblarn und Irdning.

Geschichte

Die Besiedlung des Donnersbachtales erfolgte bereits durch die Römer (Donnersbacher Römerstein). Über die Herkunft des Ortsnamens gibt Rudolf Wernbacher eine mögliche Erklärung: „… Wuotanesouwa, Donaresouwa, Donnersbachau. Eine dem alten Germanengotte »Wotan, Donar« geheiligte Au“.

Vom 17. bis 19. Jahrhundert wurde in Donnersbach Bergbau, vor allem von Gold, Silber, Zink, Blei, betrieben. 1666 wurde ein Hammerwerk gegründet. 1774 fand die Gründung einer Schule statt, deren Gebäude erst 1784 folgte. Zwischen 1870 und 1951 erfolgten die Gründung bzw. Errichtung von Post, Musikkapelle, Feuerwehren Donnersbach und Erlsberg, Raiffeisenkasse, Schwimmbad, Fremdenverkehrsverein und des 1.Skiliftes auf der Planneralm.

1344 wurde alles Gut, Lehen, Gericht, Vogtei, und Wald von Hartneid von Kchranichberg, an den Fürsten Herzog Albrecht II.[1] in Österreich verkauft. Herzog Albrecht II. interessierte sich auf einmal für Donnersbach und ließ alles aufkaufen, was dort zu haben war. 1346 übergab Albrecht alles erworbene, dem Kloster Gaming in Niederösterreich. So entstand die Herrschaft Donnersbach, die einen Wehrbau besaß, der später zum Schloss Donnersbach ausgebaut wurde. Dieser Wehrbau wurde der Mittelpunkt der Verwaltung und des Gerichtes. Bis ins 13. Jahrhundert bildete das Ennstal einen einheitlichen Gerichtsbezirk – der Sitz war in Wolkenstein. 1346 wurde durch den Freibrief von Herzog Albrechts Donnersbach von Wolkenstein abgetrennt. Für das Landesgericht Donnersbach stand der Galgen in der Poscha auf der linken Bachseite. 1530 wurde die Herrschaft Donnersbach an Achatz Schrott, Edler und Ritter zu Kindberg verkauft, um die Steuer aufzubringen. Im Jahre 1764 kaufte Graf Maria Corbinian von Saurau die schwer verschuldete Herrschaft. 1770 gehörte zu Herrschaft Donnersbach 599 männliche und 614 weibliche Seelen. 1783 dann kaufte Karl Graf von Stainach das Territorium. 1799 wurde die gesamte Herrschaft an die Innerberger Hauptgewerkschaft veräußert.

Im Jahre 1848, dem Jahr der Bauernbefreiung, wurde das Untertänigkeitsverhältnis zwischen Bauern und Herrschaft aufgehoben. Die Innerberger Hauptgewerkschaft konnte keine Abgaben mehr einheben. Allerdings behielt sie den Privatbesitz und manche Rechte, um die noch lange gestritten wurde.

Das ehemalige Bad

Wie durch den Donnersbacher Römerstein bezeugt, muss es schon in römischer Zeit eine heilkräftige Quelle in Donnersbach gegeben haben.

Mehrere alte Aufzeichnungen erwähnen ein „Wildbad“, das dem Schlosse Donnersbach gerade gegenüber am Abhange des Erlsberges in unmittelbarer Nähe der sogenannten „Kreuzerkeusche“ gelegen war, beschreiben die Eigenschaften der schwefelhaltigen Quelle und berichten, dass zuletzt durch eine Hochwasserkatastrophe die Badehütte weggerissen und nicht mehr aufgebaut worden sei.

Tatsächlich zeigt Georg Matthäus Vischers „Topographia Ducatus Stiriae“ von 1681 auf Blatt 56 in der Abbildung des Schlosses Donnersbach links unten jenseits der Brücke am Fuße des Erlsberges ein kleines Haus mit der Überschrift „Das Baad“. Im Hintergrund ist die – damals noch bestehende – Ägydikirche (siehe Ruine Ägydikirche) auf dem Ilgenberg zu sehen.

Auch über ehemalige Kurgäste besitzen wir Nachrichten:

Abt Valentin von Admont besuchte das Bad in den Jahren 1555 bis 1567 zur Linderung seines Kopfleidens.

Die Äbtissin Florentina Putterer aus Göss (1576 bis 1602) reiste in dieses Bad. An ihren Familiennamen erinnern noch das Puttererschloss und der Putterer See (heute „Putterer See“ in Aigen im Ennstal).

Im Jahre 1618 verweilte dort zur Kur Hans Wilhelm von Saurau, Hans Friedrich von Stainach und die Herren von Racknitz und Zinzendorf und schließlich 1682 der Admonter Profess P. Romanus Vukovic.

Nach handschriftlicher, im Gemeindeamt Donnersbach vorhandener Aufzeichnung des Direktors Karl Reiterer (seinerzeit Oberlehrer in Donnersbachwald) – mit Hinweis auf einen Bericht des Pfarrers F. Preis aus dem Jahre 1810 – sollen um das Jahr 1799 die zusammenhängenden Gemeinden Erlsberg und Ilgenberg von einem schweren Wolkenbruch heimgesucht worden sein, der offenbar auch die Ursache der Zerstörung des Wildbades gewesen sein dürfte.

Berta Runge beobachtete, dass 50 Schritte davon entfernt ein Terrainstreifen an der Lehne des sogenannten „inneren“ Erlsberg während der Wintermonate fast schneefrei („aper“) bleibe, eine Erscheinung, die offenbar dazu beitrug, nach den urkundlich nachgewiesenen und später verschütteten Therme wieder zu bohren, allerdings bisher ergebnislos.

Das Wappen

Aus einem roten Feld züngeln Blitz (= Donner) in ein blaues Feld (= Bach, Wasser), daher der Name Donnersbach

Tourismus & Wirtschaft

Donnersbach ist touristisch geprägt durch das höchstgelegene Skidorf der Steiermark, die Planneralm. Im Sommer bieten sich Wanderungen, darunter durch den Klammsteig und auf die Berge der Wölzer Tauern, an. Ein Fitnesspfad und das Sportzentrum runden das Angebot ab.

Die Wirtschaft ist geprägt durch touristische Einrichtungen und Kleingewerbebetriebe.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss und Schlosskirche

Schloss Donnersbach, Ansicht aus Georg Matthäus Vischer: Topographia Ducatus Stiriae, 1681, Blatt 56
Schlosskirche Donnersbach

Das Schlossgebäude, dessen Erbauungszeit etwa in das Jahr 1560 fällt, dürfte einst als Jagdschlösschen dem Herzog Albrecht und seinen Nachfolgern gedient haben. In einem Bericht von ca. 1620 meldet Susanne von Saurau, dass das Schloss Donnersbach von ihrem Großvater erbaut wurde.

Vorher bestand ein Wehrbau; seine heutige Gestalt, ohne Kirche, erhielt das Schloss 1589.

1714 erschütterte ein schweres Erdbeben das Schloss

1786 erfolgt der Einbau der Kirche

1847 erhielt das Schloss und der Schlosstorbogen mit seinem zweistöckigen Gang und der Pfarrhof den gleichen Verputz. 1964 bisher letzte Restaurierung

Auf einem steilen Weg gelangt man zum schweren Tor des Schlosseinganges. Darauf sieht man den Doppeladler und das Saurausche Wappen mit dem Bären. Im Innenhof befindet sich ein Abguss des im Fußboden des Schlosses gefundenen Donnersbacher Römersteines.

Ruine Ägydikirche

Ruine Ägydikirche

Das Donnersbachtal gehörte 1230 zur Pfarre Irdning. Erstmals wird die dem Hl. Ägydius (Patron der Kaufleute) geweihte Kirche 1357 erwähnt. Erbaut – im romanischen Stil – wurde sie sicher schon früher, wahrscheinlich im 13. Jahrhundert. Die Fläche betrug ca. 150 m², die Ausrichtung der Kirche war von West nach Ost. Auf den Längsseiten befanden sich je drei Fenster, auf der Dachmitte ein Türmchen.

Klammsteig Donnerbach

Klammsteig Donnersbach

Erstmalige Errichtung des Klammsteiges 1936 durch Ausbau des schon seit Jahrhunderten vorhandenen Triftsteiges.

Nachdem der Steig später verfiel, erwarb sich der Gastwirt Siegfried Leitner bei der neuerlichen Errichtung im Jahre 1982 große Verdienste. Er betreut auch seither die im Jahre 1991 zum Naturdenkmal erklärte Donnersbacher Klamm.

Die Trift

Die „Trift“ war eine nicht ungefährliche Arbeit, brach einmal der Rechen, war das ganze Tal überflutet.

Nach und nach entdeckte man aber neben der Arbeit die Schönheit dieser wilden Talschlucht und öffnete den nun ausgebauten Triftsteig im Jahre 1936 für Besucher. Durch den Bau der Straße nach Donnersbachwald und Autoverkehr war das Trifthandwerk unwirtschaftlich geworden. Die letzte Trift fand 1961 statt und 1962 wurde der Rechen abgetragen. Doch der Triftsteig wurde als Klammsteig wieder errichtet und immer wieder verbessert.

  • Herrenhaus der Forstverwaltung: 1751
  • Müllnerhäusl: 1604
  • Hammerhäuser: 17. Jahrhundert

Donnersbach – das Blumendorf

Blumen db.jpg

Donnersbach wurde im Jahr 2005 zum 'Schönsten Blumendorf der Steiermark' gewählt. Neben den aufwändigen und schön gestalteten Blumenarrangements ist es auch den zahlreichen Kinder- und Jugendprojekten zu verdanken, die Donnersbach zum Sieg in dieser Kategorie verhalfen.

2006 wurde Donnersbach zum 'Schönsten Blumendorf Österreichs' gekürt. Die Auszeichnung 2006 war Motivation zur Bewerbung zum Europadorf 2007. Für diesen Titel sind nicht nur großes Engagement im Blumenschmuck notwendig, hierfür werden auch die dorfeigene Entwicklung der letzten Jahre sowie zahlreiche Projekte herangezogen.

2007 erhielt Donnersbach den Entente Florale-Preis in Gold in der Kategorie „Dorf“.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Donnersbacher Gewerbekirtag: jedes Jahr am dritten Samstag im Oktober.
  • Planneralm Bergpreis für Puch Autos, Motorräder und Oldtimer: traditionell wird am Donnersbacher Gewerbekirtag Kirtag auch der Planneralm Bergpreis für Puch Autos, Motorräder und Oldtimer ausgetragen.

Literatur

  • Joseph Carl Kindermann: Repertorium der steyermärkischen Geschichte, Geographie, Topographie, Statistik und Naturhistorie. Franz Xav. Miller, Graz 1789.
  • Rudolf Wernbacher: Geschichte des Bezirkes Irdning und seiner Schlösser. Walik, Gröbming 1905.
  • Jakob Wichner: Beiträge zu einer Geschichte des Heilwesens, der Volksmedicin, der Bäder und Heilquellen in Steiermark bis incl. Jahr 1700. In: Mitteilungen des Historischen Vereins für Steiermark (MittHVSteiermark) 33, 1885, S. 3–123.
  • Hans Czimeg: Geschichte von Donnersbach. Selbstverlag der Gemeinde, Donnersbach 1980.

Einzelnachweise

  1. Albrecht II.. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.

Weblinks


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