Wilhelm von Thümen

Wilhelm von Thümen

Wilhelm Hermann Heinrich von Thümen (* 25. Juli 1792 in Heilsberg; † 3. April 1856 in Mainz) war ein königlich preußischer Generalleutnant, Stadtkommandant von Berlin und Bundeskommissar.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er entstammte einem alten märkischen Adelsgeschlecht, das im Jahr 1281 erstmals erwähnt wird, und war der Sohn des königlich preußischen Generalleutnants August von Thümen (1757-1826), Träger des Pour le Mérite, und der Karoline Fischer (1762-1856).

Thümen besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Seit 1813 leistete er seinen Dienst als Offizier in der preußischen Armee und begann im April 1813 als Portepeefähnrich beim 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam. Im Jahr 1846 stand er als Generalmajor im Einsatz gegen den Aufruhr in Posen.

Während der Märzrevolution 1848 war er Kommandeur der 5. Infanterie-Brigade und als Nachfolger von Infanterie-General Wilhelm von Ditfurth Stadtkommandant von Berlin.[1][2][3]

Vom 2. Februar 1851 bis zum 1. März 1852 war er preußischer Bundeskommissar und befehligte in dieser Funktion gemeinsam mit seinem österreichischen Kollegen, dem Generalmajor Graf Alexander von Mensdorff-Pouilly (1813-1871), im Jahr 1850 die preußisch-österreichischen Interventionstruppen des Bundes im Schleswig-Holsteinischen Krieg (1848–1851).[4][5]

Thümen war Gutsherr auf den beiden väterlichen Gütern Caputh und Neu-Langerwisch, beide im heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Außerdem war er Ehrenritter des Johanniterordens.

Er heiratete am 13. April 1822 in Berlin Philippine von Zschock (* 21. September 1801 in Berlin; † 28. April 1872 auf Schloss Caputh), die Tochter des königlich preußischen Geheimen Rechnungsrats Johann Gottlieb von Zschock und der Pauline Gürpen. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor: die Töchter Pauline Hermine Luise Marie (*1823) und Marie (*1824) und die Söhne Heinrich Hermann (1826-1883), kaiserlich russischer Oberst, und Hans August (1829-1908), Gutsherr und Erbe der beiden väterlichen Güter.

Siehe auch

Thümen (Adelsgeschlecht)

Einzelnachweise

  1. Karl Ludwig von Prittwitz: Berlin 1848. Das Erinnerungswerk des Generalleutnants Karl Ludwig von Prittwitz und andere Quellen zur Berliner Märzrevolution und zur Geschichte Preußens um die Mitte des 19. Jahrhunderts, Seite 107ff., in: Gerd Heinrich (Hrsg.): Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Verlag Walter de Gruyter, 1985, ISBN 3110083264 bzw. ISBN 9783110083262.
  2. Jodocus Donatus Hubertus Temme, Michael Hettinger: Augenzeugenberichte der deutschen Revolution 1848/49. Ein preussischer Richter als Vorkämpfer der Demokratie, Seite 320, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1996, ISBN 3534127560 bzw. ISBN 9783534127566 (Auszug)
  3. Bekanntmachung vom 10. November 1848, Druckerei Decker, Berlin 1848
  4. Jürgen Angelow: Von Wien nach Königgrätz. Die Sicherheitspolitik des Deutschen Bundes im europäischen Gleichgewicht (1815-1866), Seite 147, Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1996, ISBN 348656143X bzw. ISBN 9783486561432 (Digitalisat)
  5. Liste deutscher Staatsmänner bis 1918 (engl.)

Literatur

  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XIII, Seite 484, Band 60 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975.
  • Priesdorff, Kurt v. (Hg.): Soldatisches Führertum, Hamburg 1938, Bd. 6, Nr. 1798, S. 172-174.

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