William Friedrich von Hammerstein

William Friedrich von Hammerstein
Das Wappen der Freiherren von Hammerstein

William Friedrich von Hammerstein aus dem Hause Equord (* 3. März 1785 in Hildesheim; † 13. Februar 1861 in Brünn) war ein österreichischer General der Kavallerie. William war der Bruder von Hans Georg von Hammerstein-Equord. Aus der Familie der Freiherren von Hammerstein entstammten schon zuvor hohe Generäle und Regimentsinhaber in preußischen[1] und kurhannoverschen Diensten (siehe Reiter-Rgt. v. Hammerstein, 1759).

Inhaltsverzeichnis

Frühe militärische Laufbahn bis 1806

William Freiherr von Hammerstein-Equord trat zunächst als Fähnrich im Infanterieregiment Garde in die kurhannoversche Armee ein. Nach deren Auflösung infolge der Konvention von Artlenburg im Juli 1803, trat er in die preußische Kavallerie ein und machte beim Dragoner-Regiment Nr. 14 unter Karl Georg Friedrich von Wobeser[2] die Schlacht von Jena mit. Er fiel Blücher auf, als er bei einer Attacke gegen französische Dragoner den feindlichen Oberst vom Pferd hieb.

Militärische Laufbahn in der Westfälischen Armee bis 1813

1. westfälisches Husaren-Regiment, Offizier und Husar in grüner Uniform um 1812 (nach Knoetel). Das Regiment wurde direkt von General William von Hammerstein geführt.

Durch die Kapitulation von Prenzlau geriet er in Kriegsgefangenschaft. Nachdem seine Heimat an das neugeschaffene Königreich Westfalen abgetreten war, wurde er dort als Premierleutnant angestellt und rasch befördert. Den westfälischen Kriegsminister Graf Morio begleitete er als Adjutant nach Neapel.

Er focht im Feldzug 1808–09 in Spanien und erhielt von Napoleon den Orden der Ehrenlegion. 1812 war er Kommandeur der westfälischen leichten Kavalleriebrigade, bestehend aus dem ersten und zweiten Husarenregiment. Hammerstein begleitete den König Jérôme Bonaparte als Ehrenstallmeister nach Russland und nahm zudem selbst aktiv an Kampfhandlungen teil, wie etwa am 19. August 1812 in der Schlacht bei Walutina Gora/Lubino:

„Der tapfere General v. Hammerstein hatte sich allen Attacken angeschlossen und auch jetzt, wo wir wieder vorrückten, und dem Feind ganz nahe waren, karakolierte er vor der Brigade herum, um irgendeinen feindlichen Waghals herauszufordern. Es kam auch ein solcher, ein Offizier auf einem herrlichen Pferd: er führte eine Kosakenpike, wie sie das erste Glied aller russischen Husaren-Regimenter hatte, mit sich, ritt einige Volten um den General herum und feuerte sein Pistol auf ihn ab, was aber wirkungslos blieb. Hammerstein, auf einem großen türkischen Schimmel, sein breites Schlachtschwert in der Hand, hatte ruhig diesen Schuß abgewartet; nun aber stürzte er auf seinen Gegner los und spaltete ihm Tschako und Kopf bis auf die Schulter, so daß er, während Hammerstein sich seines Pferds bemächtigte, wie ein Sack zur Erde fiel.“[3]

Nach der Schlacht von Borodino, in der seine Kavalleriebrigade Teil des VII. Armeecorps (Kommandeur: Divisionsgeneral Junot) war, kehrte Hammerstein mit König Jérôme Bonaparte, als dieser die Armee verließ, nach Kassel zurück. Zum Kommandeur des ersten Kürassierregiments ernannt, ging er ein weiteres Mal nach Russland, traf die Reste des Regiments in Wilna und führte dieselben zurück in die Heimatgarnison nach Aschersleben. Binnen kurzer Zeit reorganisierte er hier im Frühjahr 1813 das erste und zweite westfälische Husarenregiment, ging mit denselben zur Armee nach Sachsen und verdiente sich, Mortiers Avantgarde zugeteilt, bei Moritzburg, Hoyerswerda, Luckau u. a. O. dessen höchstes Lob.

Übertritt in die Österreichische Armee

Nach Ablauf des Waffenstillstands vom 4. Juni 1813 zu Plässwitz am 10. August 1813 und Österreichs Kriegserklärung an Frankreich am 12. August 1813 erhielt Hammerstein in Görlitz den Befehl, nach Reichenberg zu marschieren. Er nutzte diese Gelegenheit, sich der Erhebung Deutschlands anzuschließen und mit seinem ersten Husarenregiment und dem zweiten des Major von Penz in der Nacht zum 23. August von Reichenberg aus zu den Österreichern in Liebenau überzugehen. Er wurde mit dieser, ehemals westfälischen, leichten Kavallerie-Brigade in die Österreichisch-Deutsche Legion des Generalmajors von Bentheim eingegliedert und über badisches Territorium nach Überquerung des Rheins zwischen Basel und Schaffhausen durch die neutrale Schweiz nach Frankreich dirigiert, wo er sich am 20. März 1814 beim Angriff auf Lyon gegen französische Kürassiere auszeichnete. Als die Legion nach dem Friedensschluss aufgelöst wurde, wurde er Kommandant des Galizischen Ulanen-Regiments „Graf Merveldt“, welches er 1815 nochmal nach Frankreich führte. Auch 1819 war Hammerstein Regimentskommandant dieser Ulaneneinheit und bekleidete den Rang eines Oberst.[4]

1833 trat er als Feldmarschall-Leutnant und Divisionär von Großwardein für eine Weile in den Ruhestand und unternahm große Reisen.

1837 wurde er als Divisionär wieder angestellt. Ab 1840 bis 1861[5] wurde er zudem als General der Kavallerie Regimentsinhaber des Galizischen Ulanen-Regiments Nr. 2 und erhielt im Winter 1841/42 das Kommando des zweiten Armeekorps in Padua.

Die Ernennung zum kommandierenden General in Galizien 1846 brachte ihn in schwierige Verhältnisse. Als die Polen versuchten, die Wirren von 1848 für sich auszunutzen, trat Hammerstein ihren Umsturzbestrebungen entschieden entgegen und bombardierte sogar im November 1848 die Stadt Lemberg.

Nachdem er den Dienst quittiert hatte, lebte er in Wien oder auf seiner Herrschaft Albrechtsberg an der Donau und starb in Brünn am 13. Februar 1861.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise


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