- Wolfgang Kießling
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Wolfgang Kießling (* 26. November 1929 in Beierfeld; † 1. März 1999) war ein deutscher Historiker, Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wolfgang Kießling wurde 1948 Neulehrer und blieb bis 1960 in diesem Beruf. 1954 bestand er die Prüfung zum Diplom-Fachlehrer für Geschichte am Deutschen Pädagogischen Zentralinstitut in Berlin. 1960 wurde Kießling wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Marxismus und Leninismus (IML) beim ZK der SED. Bis 1964 arbeitete er beim dortigen Sektor Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung, 1964 wurde er Redakteur, 1974 stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Die Promotion erfolgte 1967 bei Walter Wimmer und Heinz Geggel mit einer Arbeit zum Thema Das Werden und Wachsen der Bewegung „Freies Deutschland“ in Mexiko und des Lateinamerikanischen Komitees der Freien Deutschen unter Führung der Parteiorganisation der KPD in Mexiko (1941 - 1943), die Promotion B bei Werner Mittenzwei, Klaus Jarmatz und Helma Richter im Juli 1979 zum Thema Exil in Lateinamerika. Kunst und Literatur im antifaschistischen Exil 1933-1944. Seit September 1982 lehrte Kießling als ordentlicher Professor für die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung am IML. Nach der Wende wurde die Einrichtung in Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung umbenannt und Kießling wissenschaftlicher Mitarbeiter. Von 1981 bis 1989 stand er der Freundschaftsgesellschaft DDR-Mexiko als Präsident vor.
Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Studien beschäftigt sich mit dem Exil deutscher Antifaschisten in Lateinamerika. Nach dem Wegfall der Beschränkungen der DDR beschäftigte er sich vorrangig mit bis dahin verschwiegenen Episoden aus der Welt der Nachrichtendienste.
Als Hochschullehrer war er an der Universität Leipzig tätig.
Ehrungen
- 1979 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
- 1982 Nationalpreis der DDR in II. Klasse
- 1989 Stern der Völkerfreundschaft in Silber
Schriften (Auswahl)
- Alemania Libre in Mexiko. (Diss) Akademieverlag der DDR: Berlin
- Exil in Lateinamerika. Verlag Philipp Reclam: Leipzig 1980
- Ernst Schneller. Lebensbild eines Revolutionärs. Dietz Verlag: Berlin
- Brücken nach Mexiko. - Tradition einer Freundschaft. Dietz Verlag: Berlin 1989 ISBN 978-3-320-01301-1
- Leistner ist Mielke. Schatten einer gefälschten Biographie. Aufbau Taschenbuch, Berlin 1998, ISBN 3-7466-8036-0
- Spurlos verschwunden? Tod ohne Leiche. Der Fall des Reichsbahnchefs Willi Kreikemeyer, 11-teilige Artikelserie, erschienen in den Wochenendausgaben der Jungen Welt vom 22./23. Juni bis 31. August/1. September 1996
- Absturz in den kalten Krieg. Rudolf und Leo Zuckermanns Leben...; hefte zur ddr-geschichte 57; Berlin
- Partner im Narrenparadies. Der Freundeskreis um Noel Field und Paul Merker; Berlin 1994
Literatur
- „Helle Panke“ zur Förderung von Politik, Bildung und Kultur (Hrsg.): Verfemt – verfolgt – verschwiegen. Im Konflikt mit der Macht. Schicksale in der frühen DDR. Kolloquium in Memoriam Wolfgang Kießling. „Helle Panke“, Berlin 2000 (Pankower Vorträge. H. 26, ZDB-ID 2104606-2).
- Lothar Mertens: Das Lexikon der DDR-Historiker. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 339f.
Weblinks
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