- Xanthin
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Strukturformel Allgemeines Name Xanthin Andere Namen - 2,6-Dihydroxypurin
- 2,6(1H,3H)-Purindion
- 2,6(1H,3H)-Purindiol
Summenformel C5H4N4O2 CAS-Nummer 69-89-6 PubChem 1188 Kurzbeschreibung farbloser Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 152,11 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Löslichkeit sehr wenig wasserlöslich (69 mg·l−1 bei 16 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] Achtung
H- und P-Sätze H: 317-319 EUH: keine EUH-Sätze P: 280-305+351+338 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [4] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 40 S: 36/37 LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Xanthin ist eine natürlich vorkommende Substanz des Nukleotidstoffwechsels. Sie ist Zwischenprodukt beim Purin-Abbau und wird durch die Xanthinoxidase in Harnsäure umgewandelt. Darüber hinaus ist Xanthin die Leitsubstanz der Gruppe der Xanthine, zu denen die Purinalkaloide Coffein, Theobromin und Theophyllin aus Teeblättern, Kaffeebohnen, Kakao, Kolanüssen, Mate und Guarana gehören.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften und Vorkommen
Xanthin ist ein farbloser, kristalliner Feststoff, der sich gut in Ethanol und Essigester, dagegen sehr wenig (69 mg·l−1 bei 16 °C)[2] in Wasser löst.[5]
Xanthin ist ein Zwischenprodukt des Purinabbaus durch Hydroxylierung an den Positionen 2 und 6; das entstehende Dilactim tautomerisiert dabei vollständig zum Dilactam. Es entsteht z. B. im Wein in geringen Mengen durch die Selbstverdauung von Hefen. Auch in Kaffeebohnen, Kartoffeln, Teeblättern[5] und Mate, dem argentinischen Nationalgetränk, kommt es vor. Dort wird ihm aufgrund seiner besonderen Struktur eine anregende Wirkung nachgesagt. Im menschlichen Körper enthalten einige Organe wie Blut, Muskeln und Leber Xanthin, das auch über den Urin ausgeschieden wird.
Pathophysiologie
Xanthin-Steine sind relativ selten. Sie können bei einer Xanthinurie auftreten. Ursache der gar nicht so seltenen Xanthinurie ist ein genetisch bedingter Defekt der Xanthinoxidase. Da Xanthin aber medizinisch gesehen relativ gut wasserlöslich ist, treten nur bei etwa 40 % der Betroffenen Harnsteine auf. Eine Xanthinurie kann auch bei Behandlung mit Allopurinol auftreten. Allopurinol hemmt die Xanthinoxidase und wird als Medikament zur Senkung des Serum-Harnsäurespiegels (vor allem bei Gicht-Patienten) eingesetzt. Bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr kann im Harn eine für eine Steinbildung kritische Xanthin-Konzentration erreicht werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007.
- ↑ a b c Xanthin bei ChemIDplus.
- ↑ a b Datenblatt Xanthine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011.
- ↑ Datenblatt Xanthin bei AlfaAesar, abgerufen am 9. September 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Ammon, H. P. T. : Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch, Walter de Gruyter, 2004, ISBN 3-11-017487-1, S. 1623.
Weblinks
Xanthine (Purinalkaloide)Coffein | IBMX | Paraxanthin | Theobromin | Theophyllin | Xanthin
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