- Zentraler Sanitätsdienst
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Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr Aufstellung 1. Okt. 2000 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Typ Militärischer Organisationsbereich Grobgliederung Sanitätsführungskommando
- Sanitätskommando I-IV
- Kdo SES
Stärke Aktive Soldaten:
23.342 (Stand März 2009)[1]
Beorderte Reservisten: 13.900 (Soll)[2]
Leitung Inspekteur des Sanitätsdienstes GenOStArzt Dr. med. Kurt-Bernhard Nakath Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist im Zuge der Bundeswehrreform seit 2000 in einen eigenen militärischen Organisationsbereich überführt worden. Ausgenommen sind hiervon lediglich kleine Bereiche wie etwa der Bordsanitätsdienst der Marine, der fliegerärztliche Dienst, sowie der Sanitätsdienst des Heeres und die sanitätsdienstlichen Institute von Luftwaffe und Marine.
Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr stellt keine eigene Teilstreitkraft dar, sondern nimmt als militärischer Organisationsbereich (milOrgBer) querschnittliche Aufgaben für Heer, Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis wahr. Die Besonderheit des milOrgBer (genauso wie der Streitkräftebasis) ist das Fehlen einer eigenen Uniform und eigener Dienstgradabzeichen. Die Soldaten der ZSanDstBw tragen daher weiterhin die Uniformen der Teilstreitkräfte, aus denen ihre Einheiten ausgegliedert und in den Zentralen Sanitätsdienst überführt wurden. Um dieser Situation in Dienstvorschriften (z. B. die Trageweise luftwaffenspezifischer Uniformteile) gerecht werden zu können, wurde der Begriff des „Uniformträgers Heer/Luftwaffe/Marine“ (HUT/LUT/MUT) geschaffen.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag des Sanitätsdienstes
Zentraler Auftrag des Sanitätsdienstes ist es, die Gesundheit der Soldaten zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. Dieses gilt insbesondere für Auslandeinsätze, in denen gesundheitliche Gefahren drohen, denen Soldaten im Inland nicht ausgesetzt sind. Dabei gilt die Maxime, den Soldaten im Falle einer Erkrankung, eines Unfalles oder einer Verwundung im Auslandseinsatz eine medizinische Versorgung zuteil werden zu lassen, die im Ergebnis dem fachlichen Standard in Deutschland entspricht.
Dieser Anspruch gilt für das gesamte Spektrum medizinischer Versorgungsleistungen. Der Sanitätsdienst stellt mit seinen Kräften und Mitteln auch die medizinische Versorgung und Begutachtung der Soldatinnen und Soldaten im Inland sicher.
Aufgaben des Sanitätsdienstes
- Hochwertige medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten im Frieden und im Einsatz. Im Einsatz gewährleisten einer sanitätsdienstlichen Versorgung, die überall und jederzeit deutscher Ergebnisqualität entspricht
- Rückführung verletzter oder erkrankter Soldaten aus dem Einsatz oder bei Übungen (STRATAIRMEDEVAC)
- medizinische Aus- und Fortbildung des gesamten Sanitätspersonals
- Hilfeleistung für zivile Einsatzdienste, z. B. bei Katastrophen oder speziellen Einsatzfällen
- Mitwirkung im öffentlichen Rettungsdienst (z. B. durch die Stellung von Notärzten und Rettungsassistenten für die Rettungshubschrauber der Bundeswehr bzw. ziviler Betreiber)
- humanitäre Auslandshilfe im Auftrag der Bundesregierung
- Herstellung, Lagerung und Verteilung von Medikamenten und medizinischem Hilfsmaterial
- Forschung im Bereich der Wehrmedizin
- Laboruntersuchungen zur Erfüllung der öffentlich-rechtlichen Aufgaben
- Mitarbeit bei der Tauglichkeitsprüfung (Musterung, spezielle Eignungsprüfungen) und betriebsärztlichen Betreuung
Uniform, Abzeichen, Dienstgrade
Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr (ZSanDstBw) hat keine eigene Uniform. Angehörige des ZSanDstBw tragen Heeres-, Luftwaffen- oder Marineuniform. Am Diensthemd aller Uniformträger erkennt man die Zugehörigkeit zum ZSanDstBw an einem runden Anstecker mit Äskulapstab auf Eisernem Kreuz, der auf der rechten Seite des Hemdkragens angebracht wird. Für Uniformträger des Heeres und der Luftwaffe ist er silber, für die der Marine und für Generale ist er goldfarben.
Die Dienstgradbezeichnungen im ZSanDstBw entsprechen denen von Heer, Luftwaffe und Marine. Nur die Ärzte/Apotheker/Veterinäre (SanOffz Arzt/Apo/Vet) haben eigene Dienstgradbezeichnungen, nicht jedoch die Offiziere im Sanitätsdienst (SanDstOffz).
Heer und Luftwaffe
Humanmedizin Zahnmedizin Pharmazie Veterinärmedizin (nur im Heer) Entsprechung im Truppendienst Stabsarzt Stabsarzt Stabsapotheker Stabsveterinär Hauptmann Oberstabsarzt Oberstabsarzt Oberstabsapotheker Oberstabsveterinär Major Oberfeldarzt Oberfeldarzt Oberfeldapotheker Oberfeldveterinär Oberstleutnant Oberstarzt Oberstarzt Oberstapotheker Oberstveterinär Oberst Generalarzt Generalarzt Generalapotheker -- Brigadegeneral Generalstabsarzt -- -- -- Generalmajor Generaloberstabsarzt -- -- -- Generalleutnant Marine
Humanmedizin Zahnmedizin Pharmazie Entsprechung im Truppendienst Stabsarzt Stabsarzt Stabsapotheker Kapitänleutnant Oberstabsarzt Oberstabsarzt Oberstabsapotheker Korvettenkapitän Flottillenarzt Flottillenarzt Flottillenapotheker Fregattenkapitän Flottenarzt Flottenarzt Flottenapotheker Kapitän zur See Admiralarzt Admiralarzt Admiralapotheker Flottillenadmiral Admiralstabsarzt -- -- Konteradmiral Admiraloberstabsarzt -- -- Vizeadmiral Gliederung
Der neue Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr bedurfte einer neuen Führungsstruktur. Den Heer, Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis vergleichbaren Aufträgen und Aufgaben entsprechend wurde für diesen Organisationsbereich ebenfalls das Zweisäulenmodell mit einem Führungskommando (Sanitätsführungskommando) und einem Fachamt (Sanitätsamt) gewählt. Der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. med. Kurt-Bernhard Nakath, führt den Führungsstab des Sanitätsdienstes (Fü San) im Bundesministerium der Verteidigung. Diesem untersteht das Sanitätsamt der Bundeswehr (SanABw) und das Sanitätsführungskommando (SanFüKdo).
Siehe auch: Bundeswehrkrankenhaus, Sanitätsdienst Heer, Sanitätsschule der Luftwaffe, Katastrophenschutz
Einzelnachweise
Weblinks
Militärische Organisationsbereiche: Streitkräftebasis | Zentraler Sanitätsdienst
Zivile Organisationsbereiche: Territoriale Wehrverwaltung | Rüstungsbereich | Rechtspflege | Militärseelsorge
- Sanitätskommando I-IV
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