- Zentrallazarett der Bundeswehr
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Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Krankenhaus-Information Name Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Gründungsdatum 2. Juli 1957 Träger Sanitätsdienst der Bundeswehr Mitarbeiter 1450 (2007) Chefarzt Generalarzt Dr. Georg Mager Leiter
KrankenhausverwaltungErich Wilm Leiter Pflegedienst Thomas Andrée Leitender Apotheker Oberstapotheker Dr. rer. nat. Schlesinger Adresse Kontaktadresse Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
Rübenacher Straße 170
56072 KoblenzWebseite Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Das Bundeswehrzentralkrankenhaus (BwZKrhs) in Koblenz ist das größte spezialisierte Krankenhaus der Bundeswehr. Aufgabe der 1957 gegründeten und immer noch als „Das Lazarett“ bezeichneten Einrichtung ist die medizinische Versorgung von verletzten oder bei Auslandseinsätzen verwundeten Soldaten der deutschen Streitkräfte, sowohl ambulant als auch stationär.
Mit der Öffnung für Zivilpatienten erfolgte 1970 die Umbenennung in „Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz“. Seit 1987 ist es akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das Krankenhaus der Maximalversorgung verfügt über 19 verschiedene Fachabteilungen und 13 angegliederte Ambulanzen und kooperiert mit dem Land Rheinland-Pfalz auf dem Gebiet der Herz- und Gefäßchirurgie, der Zulassung für BG-Verfahren und andere Spezialisierungen. Es verfügt über 506 Betten, davon sind 125 für zivile Patienten reserviert und beschäftigt 1450 Mitarbeiter, 260 Ärzte und Apotheker. Im Jahr werden rund 20000 stationäre Patienten betreut und 220000 ambulante Behandlungen durchgeführt, davon sind rund 65 Prozent zivile Patienten.[1]
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Akutversorgung von Notfallpatienten durch das Rettungszentrum in Verbindung mit der zentralen Notaufnahme. Das Rettungszentrum leistet einen Beitrag zur notärztlichen Versorgung im Großraum Koblenz durch den Betrieb des Rettungshubschraubers „Christoph 23“, eines eigenen Notarzteinsatzfahrzeugs und eines Intensivtransportwagens. Der strategische Lufttransport von Intensivpatienten mit dem MedEvac Lazarett-Airbus rundet das Einsatzspektrum ab. Den Posten des Chefarztes bekleidet seit August 2008 Generalarzt Georg Mager.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ein erstes großes Lazarett für verwundete Soldaten wurde 1805 auf Erlass von Kaiser Napoleon I. unter dem Namen „Hospice spécialement destiné au traitement des blesses et des maladies curables“ in Koblenz eingerichtet. Aus ihm entwickelte sich das heutige Klinikum Kemperhof. Nach der Übergabe von Koblenz an Preußen errichteten diese das „Königlich-preußische Garnisonlazarett zu Coblenz“ in der Stadt. 1918 wurde es von der US-Armee beschlagnahmt und aufgelöst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erbaute die französische Armee in den Jahren 1952 bis 1955 ein Lazarett unter dem Namen „André-Curtillat-Lazaret“ in Koblenz-Metternich. Mit Gründung der Bundeswehr 1955 zogen erste deutsche Soldaten im „Truppenlager Andernach“, der heutigen Krahnenberg-Kaserne, ein. Die Bundeswehr übernahm am 2. Juli 1957 das Lazarett feierlich von den Franzosen und machte es in der Zeit danach zur größten medizinischen Einrichtung der deutschen Streitkräfte.
Am 1. Oktober 1970 erfolgte die Umbenennung von „Zentrallazarett der Bundeswehr“ in „Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz“, um auch zivilen Patienten den Zugang zu ermöglichen. Seit dem 30. April 1987 ist das Bundeswehrzentralkrankenhaus akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Am 23. April 1999 wurde die seit dem 29. Januar 1973 bestehende Luftrettung durch den ADAC übernommen. 2003 wurde die Interdisziplinäre Notaufnahme eingeführt. Am 10. Februar 2006 bekam das Bundeswehrzentralkrankenhaus die Bezeichnung „Notfallmedizinisches Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz“ verliehen.
Seit der Deutschen Wiedervereinigung 1990 nimmt die Bundeswehr an vielen Auslandseinsätzen teil. Die dort verwundeten Soldaten werden mithilfe des MedEvac Lazarett-Airbus zum Flughafen Köln/Bonn geflogen, von wo aus sie zur weiteren medizinischen Behandlung in das Bundeswehrzentralkrankenhaus nach Koblenz verbracht werden.
Viele Politiker und Prominente wie die Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt [3] und Willy Brandt, der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der frühere SPD-Chef Rudolf Scharping sowie einige Verteidigungsminister ließen sich in dem renommierten Krankenhaus behandeln.
Struktur
Abteilungen
Das Bundeswehrzentralkrankenhaus verfügt über die folgenden 19 Abteilungen:
Operative Abteilungen
- Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
- Augenheilkunde
- Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- Orthopädie und Unfallchirurgie mit Plastischer und Wiederherstellungschirurgie sowie Verbrennungsmedizin
- Urologie
- Neurochirurgie
- Herz- und Gefäßchirurgie
- Fachzahnärztliches Zentrum
Medizinische Abteilungen
- Innere Medizin, Labor für Herz-Kreislauf- und Lungenfunktionsdiagnostik
- Dermatologie, Venerologie und Allergologie
- Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie
Zentrale Abteilungen
- Radiologie
- Anästhesiologie und Intensivmedizin
- Pathologie
- Nuklearmedizin (mit einer Abteilung im Klinikum Kemperhof Koblenz)
- Laboratoriumsmedizin und Blutdepot
- Pflegedienst
- Krankenhausapotheke
Einrichtungen
Am Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz ist der Rettungshubschrauber „Christoph 23“ stationiert, welcher im Rahmen einer zivil-militärischen Zusammenarbeit durch den ADAC betrieben wird. Maschine sowie Pilot werden von der „ADAC Luftrettungs GmbH“ gestellt, während das Rettungsdienstpersonal, also Notarzt und Rettungsassistent, weiterhin von der Bundeswehr gestellt wird. Darüber hinaus existiert seit einiger Zeit auch ein Intensivtransportwagen (ITW), welcher vorher als Notarztwagen (NAW) genutzt wurde und ein eigenes Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), die beide am öffentlich-rechtlichen Koblenzer Rettungsdienst teilnehmen. Sämtliche Rettungsmittel sind unter dem Oberbegriff „Rettungszentrum Koblenz“ vereint.
Das Krankenhaus besitzt eine eigene Krankenhausapotheke, eine Wäscherei sowie einen Zentralsterilisation. Das BwZKrhs verfügt auch über eine automatische Warentransportanlage für die Krankenhausversorgung. Transportiert werden Versorgungsgüter (Verbrauchstoffe, Medikamente, Reinwäsche und Sterilgut) sowie Entsorgungsgüter (Abfall, Schmutzwäsche). Die Essensversorgung der Patienten wird ebenfalls über diese Anlage abgewickelt. Des Weiteren verfügt das Krankenhaus über eine Bibliothek und über eine Einrichtung für Militärseelsorge.
Chefärzte
Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung Dienstgrad 1 Dr. Norbert Breidenbach seit Aufstellung September 1966 Generalarzt 2 Dr. Helmut Dittler Oktober 1966 September 1971 Generalarzt 3 Dr. Leo Nonn Oktober 1971 März 1975 Generalarzt 4 Dr. Kurt Felkl April 1975 März 1979 Generalarzt 5 Prof. Dr. Dr. Franz Xaver Gärtner April 1979 März 1982 Generalarzt 6 Dr. Friedrich-Albert Richarz April 1982 März 1984 Admiralarzt 7 Dr. Ernst Müller-Troschel April 1984 März 1989 Admiralarzt 8 Dr. Klaus-Theodor Fliedner April 1989 März 1993 Admiralarzt 9 Dr. Björn Mirow April 1993 September 1998 Generalarzt 10 Prof. Dr. Herbert Frößler Oktober 1998 Oktober 2001 Generalarzt 11 Dr. Verena von Weymarn November 2001 Juli 2004 Generalarzt 12 Dr. Christoph Veit August 2004 August 2008 Generalarzt 13 Dr. Georg Mager August 2008 Generalarzt Quellen
- ↑ Bundeswehrzentralkrankenhaus, Main-Rheiner, 22. Mai 2007.
- ↑ Führungswechsel beim Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, Website des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Diez, 28. August 2008.
- ↑ Konzeptionelle Widersprüche, Die Zeit, Nr. 39, 23. September 1988.
Weblinks
- Website des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz
- 50-jähriges Jubiläum des Bundeswehrzentralkrankenhauses
Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
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Krankenhäuser in KoblenzBundeswehrzentralkrankenhaus | Evangelisches Stift St. Martin | Katholisches Klinikum (Häuser Marienhof und Brüderhaus St. Josef) | Klinikum Kemperhof
50.3688611111117.5429722222222Koordinaten: 50° 22′ 8″ N, 7° 32′ 35″ O
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