- Zobel von Giebelstadt
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Die Familie von Zobel, später auch Zobel von Giebelstadt, ist ein schwäbisch-fränkisches Adelsgeschlecht mit vormaligen Besitzungen im Ritterkanton Odenwald. Der Stammsitz Giebelstadt für diesen Zweig der Familie ist heute ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon früh wurde der Familie das Unterkämmereramt im Hochstift Würzburg übertragen. Andreas Zobel von Giebelstadt kaufte vom Landgrafen Johann von Leuchtenberg die Herrschaft Lobenhausen mit Burg und verschrieb ihm im Jahre 1398 daraufhin die Öffnung. Etwa zur selben Zeit erhielt Hans Zobel von Giebelstadt vom Kurfürsten Rupprecht III. von der Pfalz, die Schirmgerechtigkeit der Kesseler zu Lehen, die vorher Dieter Zobel von Giebelstadt besaß. Einen weiteren Hans Zobel von Giebelstadt belehnte der Abt von Fulda 1440 mit dem gesamten Burgsitz zu Retzstadt. Bereits 1483 verkaufte Andreas Zobel von Giebelstadt den Sitz wieder. Melchior Zobel von Giebelstadt wurde am 19. August 1544 zum Bischof von Würtzburg erwählt und starb, vermutlich ermordet, während der Grumbachschen Fehden am 15. April 1558. Johann Georg I. Zobel von Giebelstadt war von 1577 bis 1580 Bischof von Bamberg.
In Goßmannsdorf am Main, heute ein Stadtteil von Ochsenfurt, herrschten die Zobel von Giebelstadt als Ganerben über das Dorf, d. h. sie teilten sich den Besitz gemeinschaftlich mit den Geyer von Giebelstadt und dem Würzburger Domkapitel. [1]
In der bayerischen Adelsmatrikel waren 1818 noch zwei Linien des Geschlechts, der Giebelstädter Zweig und der Giebelstadt-Dorfstätter Zweig, bei der Freiherrenklasse eingetragen. Der Freiherrenstand war durch Lehensbriefe nachgewiesen
Während des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Herren Zobel von Giebelstadt wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von Baiertal, Balbach, Darstadt, Giebelstadt, Großmannsdorf, Guttenberg mit Schloss Guttenberg, Herchsheim, Messelhausen mit Schloss und Kloster Messelhausen, Osthausen, Segnitz, Lipprichhausen und Rütschdorf, Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald des fränkischen Ritterkreises. Außerdem waren Angehörige der Familie im Ritterkanton Altmühl, Baunach und Anfang des 18. Jahrhunderts auch im Ritterkanton Rhön-Werra immatrikuliert. Wegen der als Erbschaft von der Familie Thüngen erhaltenen Anteile an Freudental, wurden sie von 1717 bis 1727 und von 1727 bis 1770 als Personalisten im Ritterkanton Kocher des schwäbischen Ritterkreises geführt.
1808 fielen Messelhausen, Balbach und Rütschdorf an das Großherzogtum Baden, Giebelstadt an das Großherzogtum Würzburg und Lipprichshausen an das Königreich Bayern.
2002 geriet Schloss Giebelstadt in die Schlagzeilen, als eine Versteigerung historischer Gegenstände aus dem Schloss angekündigt worden war. Das Landratsamt Würzburg ordnete unter Federführung des Landesamtes für Denkmalpflege an, dass 64 Objekte im Giebelstadter Schloss bleiben müssen. Die Verschuldung der Familie führte dazu, dass die vierflügelige Schlossanlage der Zobel im Zentrum von Giebelstadt schließlich am 19. Februar 2008 in Würzburg auf Antrag der Raiffeisenbank Ochsenfurt zwangsversteigert wurde. Der neue Schlossbesitzer Walter Konrad ist in Giebelstadt geboren und gründete im Jahr 1980 im US-Bundesstaat Texas ein Unternehmen für Jalousien.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Silber ein schwarzgezäumter roter Rossrumpf. Auf dem Helm das Schildbild. Die Helmdecken sind rot-silbern.
Das Ross aus dem Wappen der Familie Zobel erscheinen noch heute in einigen schwäbischen und bayerischen Ortswappen.
Wappen von Messelhausen, Ortsteil der Stadt Lauda-Königshofen
Wappen der Gemeinde Segnitz
Wappen der Gemeinde Kist
Persönlichkeiten
- Melchior Zobel von Giebelstadt († 1558): Bischof von Würzburg (1544–1558)
- Johann Georg I. Zobel von Giebelstadt († 1580): Fürstbischof von Bamberg (1577–1580)
- Philipp Franz Johann Adolf Christoph Friedrich Zobel von Giebelstadt: Würzburger Domherr
- Ferdinand Zobel von Giebelstadt: 1759 im Kloster Holzkirchen
- NN. Zobel von Giebelstadt: 1789 Landkomtur am Deutschhof (Heilbronn)
Siehe auch
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1918. Verlagsanstalt München/Regensburg 1918.
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. C.H. Beck, München 2007; ISBN 9783406549861.
Einzelnachweise
Weblinks
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