- Giebelstadt
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Wappen Deutschlandkarte 49.659.95300Koordinaten: 49° 39′ N, 9° 57′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Würzburg Verwaltungs-
gemeinschaft:Giebelstadt Höhe: 300 m ü. NN Fläche: 48,06 km² Einwohner: 5.032 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km² Postleitzahl: 97232 Vorwahl: 09334 Kfz-Kennzeichen: WÜ Gemeindeschlüssel: 09 6 79 138 Marktgliederung: 10 Ortsteile Adresse der
Marktverwaltung:Marktplatz 3
97232 GiebelstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Helmut Krämer (Bürgerbündnis Giebelstadt) Lage des Marktes Giebelstadt im Landkreis Würzburg Giebelstadt ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Verwaltungssitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Giebelstadt hat zehn amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Allersheim
- Eßfeld
- Euerhausen
- Giebelstadt
- Herchsheim
- Ingolstadt in Unterfranken
- Kauzenmühle
- Klingholz
- Sulzdorf
- Weidenmühle
Es gibt die Gemarkungen Allersheim, Euerhausen, Eßfeld, Giebelstadt, Herchsheim, Ingolstadt i.UFr. und Sulzdorf.
Geschichte
Giebelstadt trägt seinen Namen nach der alemannischen Adelssippe der Gibule und wurde im Jahr 820 erstmals urkundlich erwähnt. Im 13. und 14. Jahrhundert hatten die Ministerialengeschlechter Geyer und Zobel dort Grundbesitz und Lehen und übten im Dorf gemeinsam Herrschaftsrechte aus (Kondominatsdorf). Später teilten sich das seit 1792 preußische Fürstentum Ansbach (als Nachfolger der Grafen von Geyer) sowie die Freiherren von Zobel die Herrschaft. Beider Rechte kamen 1806 an das Großherzogtum Würzburg des Erzherzogs Ferdinand von Toskana, mit dem Giebelstadt 1814 an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Kommune. Nach 1848 wurde Giebelstadt dem Bezirks- und Finanzamt und dem Amtsgericht Ochsenfurt angegliedert. In den 70er Jahren kam die Marktgemeinde zum Landkreis Würzburg. Allersheim, Eßfeld, Euerhausen, Herchsheim, Ingolstadt und Sulzdorf wurden eingemeindet.
Mindestens seit dem 18. Jahrhundert waren jüdische Familien im Ort ansässig. Bereits im 17. Jahrhundert entstand in der Gemarkung Allersheim ein Jüdischer Friedhof. Im Jahr 1799 entstand eine Synagoge, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern verwüstet und 1944 abgerissen wurde. Daran erinnert eine Gedenktafel im Innenhof des Rathauses.[3]
1944 wurde von Häftlingen des Konzentrationslagers Flossenbürg auf dem Gebiet der Gemeinde ein Fliegerhorst errichtet, auf dem Kampfverbände stationiert waren. Bis zum 1. Juli 2000 waren die 12. Heeresfliegerbrigade und die 69. Air Defense Artillery (Patriot) der United States Army in Giebelstadt stationiert. Nach dem Abzug der US-amerikanischen Truppen wurde die Nutzung des Militärflugplatzes eingestellt. Das Gelände ist am 31. Dezember 2006 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgefallen.
Auch die Bundeswehr war mit der Sanitätsschule der Luftwaffe im Ortsteil Klingholz vertreten.
Einwohnerentwicklung
- 1970: 3886 Einwohner
- 1987: 3642 Einwohner
- 2000: 4454 Einwohner
Politik
Bis 2002 wurde die Marktgemeinde Giebelstadt durch den CSU-Bürgermeister Kleinfeld regiert. Nachdem es jahrelang keine ernsthaften Mitbewerber um das Bürgermeisteramt gegeben hatte, gelang es der UWG (Unabhängigen Wählergemeinschaft) mit Paul Merklein ein neues Gesicht zu präsentieren, der auch die Kommunalwahl knapp gewann. Nachdem die Gemeindepolitik viele Jahre lang der Schauplatz für heftige Agitationen und Auseinandersetzungen war, wurde mit Helmut Krämer ein ehemaliges UWG-Gemeinderatsmitglied der Bürgermeisterkandidat der neu gegründeten Bürgerbündnisse. Durch die Aufspaltung auf zwei Listen (Listenverbindung) gelang es den Bündnissen, die Mehrheit im Gemeinderat bei der Kommunalwahl 2008 zu erringen. Auch der bisherige Bürgermeister wurde bei dieser Wahl abgelöst.
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hat 17 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.
- Bürgerbündnis Giebelstadt 7 Sitze
- Bürgerbündnis Ortsteile 4 Sitze
- Unabhängige Wählergemeinschaft 5 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen
Blasonierung: In Blau ein silberner Widderkopf mit goldenem Gehörn.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Giebelstadt ist durch die Bundesstraße 19 nach Norden mit Würzburg (16 km) verbunden, nach Süden mit Bad Mergentheim (25 km).
Der ehemalige Militärflugplatz wurde während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für den Transfer zu diversen Spielaustragungsorten genutzt. So flog die Nationalmannschaft von Ghana, welche ihr Quartier in Würzburg während der WM hatte, von Giebelstadt aus zu ihren Spielen. Auch die Nationalmannschaft von Ecuador, welche in Bad Kissingen ihr WM-Quartier hatte, nutzte diese Einrichtung. Der Flugplatz Giebelstadt hat eine Zulassung für Maschinen bis zu einem Abfluggewicht von 14 t und ist im Landkreis der größte Flugplatz. Er wird auch häufig von im Landkreis ansässigen Firmen genutzt.
Ansässige Unternehmen
- Bavaria Yachtbau
- Opitec Hobbyfix
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Florian Geyer (1490–1525), (auch: Florian Geier von Giebelstadt), Ritter und Diplomat
- Kilian Keller (1839–1908), Bürgermeister von 1870 bis 1893, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- Paul Beusch (1883–1925), Politiker (Zentrum), Reichstagsabgeordneter
Weblinks
Commons: Giebelstadt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111110/182216&attr=OBJ&val=1793
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 143
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