- Åkerhielm
-
Friherre Johan Gustav Nils Samuel Åkerhielm von Margaretelund (* 24. Juli 1833 in Stockholm; † 2. April 1900 ebenda) war ein schwedischer Politiker und Ministerpräsident von Schweden (Sveriges Statsminister).
Inhaltsverzeichnis
Familie, Studium und diplomatische Laufbahn
Der Sohn des Kabinettministers Gustaf Fredrik Åkerhielm absolvierte zunächst von 1850 bis 1852 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Uppsala.
Nach der Ausbildung zum Unterleutnant in einem Dragonerregiment trat er in den Diplomatischen Dienst. Zunächst war er 1856 Generaladjutant des Botschafters im Russischen Reich und anschließend Attaché an der Botschaft in Frankreich. 1858 kehrte er dann als Legationssekretär an die Botschaft in Sankt Petersburg zurück.
Von 1860 bis 1863 war er als Legationssekretär an der Botschaft in Dänemark sowie anschließend bis 1865 an der Botschaft in Österreich-Ungarn.
Politische Laufbahn
Reichstagsabgeordneter und Minister
Åkerhielm begann seine politische Laufbahn 1859, als er für ein Jahr Mitglied des Reichstages der Stände wurde. Diesem gehörte er dann erneut von 1865 bis 1866 an.
Nach einer dreijährigen Tätigkeit in der Verwaltung (Statsrevisionen) des Reichstages wurde er 1870 wiederum selbst zum Abgeordneten des Reichstages gewählt, dem er dann bis zu seinem Tod im Jahr 1900 angehörte. Während seiner Parlamentszugehörigkeit war er Mitglied mehrerer Ausschüsse und von 1883 bis 1889 Vorsitzender des Bankenausschusses (Bankoutskottet).
Am 28. September 1874 wurde er zum Finanzminister im Kabinett der Co-Ministerpräsidenten Eduard Carleson und Oscar Björnstjerna ernannt. Dieses Amt behielt er bis zum 11. Mai 1875, als Carlson als Co-Ministerpräsident durch Louis De Geer abgelöst wurde.[1]
Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung war er von 1876 bis 1889 Vorsitzender der Nationalen Schuldenverwaltung (Riksgäldskontoret).
Am 12. Juni 1889 kehrte er als Außenminister in die Regierung zurück und war Mitglied des Kabinetts von Gillis Bildt.[2]
Ministerpräsident von 1889 bis 1891
Nach dem Rücktritt von Bildt wurde er am 12. Oktober 1889 von König Oskar II. schließlich selbst zum Ministerpräsident von Schweden (Sveriges Statsminister) ernannt.
Wie bereits seine Vorgänger bemühte auch er sich die Heeresreform durchzuführen, was trotz der Mehrheit im Oberhaus (Första kammaren) jedoch letztlich an der Opposition im Unterhaus (Andra kammaren) scheiterte. Ebenso wie sein Vorgänger war auch er ein Verfechter der Schutzzollpolitik, die eine erhebliche Vermehrung der Staatsfinanzen erbrachte.[3]
Zwei Jahre später musste er jedoch wegen einer Fragestellung zur Armee, die von Betrachtern als Bedrohung von Norwegen angesehen wurde, am 10. Juli 1891 zurücktreten.
Weblinks und Hintergrundliteratur
Allgemeine biographische Informationen
- Lexikoneintrag im Nordisk familjebok von 1876 bzw. 1904 (schwedisch)
- Biographien der Ministerpräsidenten und deren Kabinette
Hintergrundliteratur
- ↑ Liste der Finanzminister (Schwedisch)
- ↑ Liste der Außenminister (Schwedisch)
- ↑ „Schweden“, in: Meyers Konversationslexikon, Leipzig 1885–1892 (Ergänzungsband)
De Geer sen. | A. Posse | C.J. Thyselius | R. Themptander | G. Bildt | G. Åkerhielm | E.G. Boström | F. von Otter | E.G. Boström | J. Ramstedt | C. Lundeberg | K. Staaff | A. Lindman | K. Staaff | H. Hammarskjöld | C. Swartz | N. Edén | H. Branting | De Geer jun. | O. von Sydow | H. Branting | E. Trygger | H. Branting | R. Sandler | C.G. Ekman | A. Lindman | C.G. Ekman | F. Hamrin | P.A. Hansson | A. Pehrsson-Bramstorp | P.A. Hansson | T. Erlander | O. Palme | T. Fälldin | O. Ullsten | T. Fälldin | O. Palme | I. Carlsson | C. Bildt | I. Carlsson | G. Persson | F. Reinfeldt
Personendaten NAME Åkerhielm, Gustav ALTERNATIVNAMEN Friherre Johan Gustav Nils Samuel Åkerhielm von Margaretelund KURZBESCHREIBUNG schwedischer Jurist und Premierminister GEBURTSDATUM 24. Juli 1833 GEBURTSORT Stockholm STERBEDATUM 2. April 1900 STERBEORT Stockholm
Wikimedia Foundation.