- Żagań
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Żagań Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Lebus Landkreis: Żagań Fläche: 39,9 km² Geographische Lage: 51° 37′ N, 15° 19′ O51.61666666666715.316666666667Koordinaten: 51° 37′ 0″ N, 15° 19′ 0″ O Höhe: 100 m n.p.m Einwohner: 26.253
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 68-100 bis 68-103 Telefonvorwahl: (+48) 68 Kfz-Kennzeichen: FZG Wirtschaft und Verkehr Straße: Zielona Góra–Jelenia Góra Schienenweg: Cottbus–Legnica Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Fläche: 39,9 km² Einwohner: 26.253
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 658 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 0810021 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Sławomir Kowal Adresse: pl. Słowiański 17
68-100 ŻagańWebpräsenz: www.um.zagan.pl Żagań [ˈʒagaɲ] (deutsch Sagan) ist eine Stadt in Polen, in der Woiwodschaft Lebus, deren südlicher Teil einschließlich Sagan historisch zu Niederschlesien gehört. Sie liegt am Fluss Bober ungefähr in der Mitte zwischen Cottbus und Breslau.
Sagan hat rund 26.500 Einwohner. Sehenswert ist das Saganer Schloss, das um 1670 im Barockstil errichtet wurde. Bei der Stadt befinden sich große Truppenübungsplätze und Kasernen mit dem Kommando der 11. Panzerdivision der Polnischen Streitkräfte König Jan III. Sobieski.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Landgemeinde
Die Stadt Żagań ist Verwaltungssitz der Landgemeinde (gmina wiejska) Żagań, gehört ihr aber als eigenständige Stadtgemeinde nicht an. Die Landgemeinde zählt auf einer Fläche von 281,11 km² 7061 Einwohner (31. Dezember 2010) und gliedert sich in 14 Ortsteile:
- Bożnów (Eckersdorf)
- Bukowina Bobrzańska (Buchwald b. Sagan)
- Chrobrów (Petersdorf)
- Dzietrzychowice (Dittersbach)
- Gorzupia (Gladisgorpe)
- Jelenin (Hirschfeldau)
- Łozy (Loos)
- Miodniaca (Mednitz)
- Kocin (Klein Kothau)
- Pożarów (Brennstadt)
- Rudawica (Eisenberg)
- Pruszków (Kaltdorf)
- Stara Kopernia (Küpper)
- Tomaszowo
- Trzebów (Tschiebsdorf)
Daneben umfasst die Gemeinde weitere Dörfer, die nicht den Status eines Ortsteils (sołectwo) innehaben – wie Dobre nad Kwisą (Dober-Pause), Dybów (Diebau), Gorzupia Dolna (Nieder Gorpe), Gryżyce (Greisitz), Marysin (Marienthal), Nieradza (Charlottenthal) oder Stary Żagań (Alt Sagan) – und obigen Ortsteilen zugeordnet sind.
Geschichte
Sagan wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1285 Stadtrecht. Nach der Teilung des Herzogtums Schlesien gehörte es ab 1249/51 zum Herzogtum Glogau, aus dem erstmals 1274 das Herzogtum Sagan ausgegliedert wurde.
Das 1284 gegründete Augustiner-Chorherrenstift war im späten Mittelalter ein kultureller Mittelpunkt der Region. Die Wirtschaft Sagans war geprägt von Tuchmacherei, Bierbrauerei und Eisenhandel.
1472 verkaufte der Hans von Sagan Fürstentum und Stadt an die Wettiner. Unter Herzog Heinrich dem Frommen (1539–1541) breitete sich die Reformation ungehindert aus. Kurfürst Moritz überließ Sagan 1549 dem böhmischen Landesherrn Ferdinand I..
1627 gelangte Albrecht von Wallenstein in den Besitz der Stadt. Auf Einladung Wallensteins wirkte 1627 bis 1630 der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler in Sagan. 1646 erwarb es Wenzel Eusebius von Lobkowitz; dieser ließ später das Schloss nach Plänen des italienischen Architekten Antonio della Porta neu bauen.
1742 wurde Sagan gemeinsam mit einem Großteil Schlesiens im Vorfrieden von Breslau von den Habsburgern, die seit 1526 die Krone Böhmen innehatten, an Preußen abgetreten.
1758 begann der Saganer Abt Johann Ignaz Felbiger mit der Hebung des Volkschulwesens. Er wurde war ein bekannter preußischer Schulreformer, der später in österreichischen Diensten stand.
1816 wurde die Stadt Verwaltungssitz des preußischen Landkreises Sagan, der 1932 zum Landkreis Sprottau fusionierte, wobei das Landratsamt in Sagan verblieb.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde unweit der Stadt das Stalag VIII C und das Stalag Luft III errichtet, in letzterem waren zeitweilig 10.000 Kriegsgefangene untergebracht. Am 24. März 1944 gelang 76 alliierten Kriegsgefangenen durch einen 110 m langen und zehn Meter tiefen Tunnel die Flucht aus dem Lager. Die meisten der Entflohenen wurden in der Umgebung des Lagers wieder gefasst, und nur drei Männern gelang die Flucht. Auf direkten Befehl Hitlers wurden 47 der wieder eingefangenen Flüchtigen von der Gestapo unter Verletzung der Genfer Konvention erschossen. 21 der beteiligten Polizei- und Gestapobeamten wurden nach dem Krieg im London Cage verhört und später von einem britischen Militärgericht in Hameln abgeurteilt und zum Teil hingerichtet. Das Ereignis wurde 1963 in "Gesprengte Ketten" verfilmt.
Politik
Städtepartnerschaften
- Duns (Schottland)
- Netphen (Nordrhein-Westfalen); seit 1995
- Ortrand (Brandenburg); seit 2006
- Teltow (Brandenburg); seit 2006
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Bahnhof Żagań war früher ein Bahnknoten. Er liegt an der Bahnstrecke Cottbus – Forst (Lausitz) – Breslau und wird von Regionalzügen bedient. Es verkehrt außerdem ein EC-Zugpaar Hamburg – Krakau.
Söhne und Töchter der Stadt
- Carl Weisflog (1770–1828), deutscher Schriftsteller
- Albrecht Block (1774–1847), deutscher Landwirt
- Paul Wilhelm Eduard Sprenger (1798–1854), österreichischer Architekt
- Heinrich Laehr (1820–1905), deutscher Mediziner
- Adolf Engler (1844–1930), deutscher Botaniker
- Ernst von Stubenrauch (1853–1909), deutscher Jurist und Kommunalpolitiker, Landrat des Kreises Teltow
- Otto Serner (1857–1929), deutscher Landschaftsmaler
- Johannes Richard zur Megede (1864-1906), deutscher Schriftsteller
- Richard Kunze (1872–1945), deutscher Lehrer, Publizist und völkisch-nationalsozialistischer Politiker
- Margarete Trappe (1884–1957), deutsch-britische Großwildjägerin und Farmerin
- Georg Frietzsche (1903-1986), deutscher Kunstmaler
- Hubertus Brieger (1909–1978), deutscher Kinderarzt und Professor, Direktor der Universitätskinderklinik Greifswald
- Peter-Klaus Budig (* 1928), deutscher Hochschullehrer und Politiker (LDPD)
- Hans-Jürgen Steinmann (* 1929), deutscher Schriftsteller
- Amand Schwantge (1933–2006), deutscher Hornist
- Dietrich Sperling (* 1933), deutscher Politiker (SPD)
- Łukasz Garguła (* 1981), polnischer Fußball-Nationalspieler
Literatur
- Katarzyna Adamek, Marian Ryszard Świątek: Żagań znany i nieznany. Rada i Zarząd Miasta Żagania, Żagań 2002, ISBN 83-912320-3-4.
- Werner Bein (Hrsg.): Sagan und Sprottau in der schlesischen Geschichte. „Les vues de Sagan“. Bergstadtverlag Korn, Würzburg 1992, ISBN 3-87057-164-0.
- Johann Gottlob Worbs: Geschichte des Herzogtums Sagan (1795). Neu herausgegeben und mit Bildern, Berichtigungen und Erläuterungen versehen von Georg Feilhauer und Max Krüger. W. Daustein, Sagan 1930.
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
Weblinks
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