Żelazno

Żelazno
Żelazno
Wappen fehlt
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Żelazno (Polen)
Żelazno
Żelazno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Geographische Lage: 50° 23′ N, 16° 40′ O50.37666666666716.670833333333Koordinaten: 50° 22′ 36″ N, 16° 40′ 15″ O
Höhe: 320–350 m n.p.m
Einwohner:

1100

Postleitzahl: 57-361
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KłodzkoBystrzyca Kłodzka
Schienenweg: Bahnstrecke Kłodzko–Stronie Śląskie
Nächster int. Flughafen: Breslau

Żelazno (deutsch: Eisersdorf) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt sieben Kilometer südlich von Kłodzko, zu dessen Landgemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Żelazno liegt im unteren Tal der Landecker Biele (Biała Lądecka). Durch den Ort verläuft die Landesstraße 33 (Droga krajowa 33), die von Kłodzko über Bystrzyca Kłodzka zur tschechischen Landesgrenze führt und am Grenzübergang Boboszów/Dolní Lipka in die tschechische Landesstraße 43 mündet. Südwestlich von Żelazno liegen der 506 m hohe Dłębowa (Eichberg) und die 518 m hohe Wapniarka (Weißkoppe).

Nachbarorte sind Krosnowice im Norden, Marcinów im Nordosten, Ołdrzychowice Kłodzkie und Romanowo im Südosten, Piotrowice, Zabłocie und Mielnik im Süden, Gorzanów im Südwesten sowie Starków und Topolice im Westen.

Geschichte

Eisersdorf wurde erstmals 1326 als Eyserzdorf erwähnt. In diesem Jahre erteilten der Patriarch von Grado und zwölf Bischöfe mit einem in Avignon ausgefertigten Ablassbrief all jenen Gläubigen einen 40-tägigen Sündennachlass, welche die Kirche St. Jakob in Rengersdorf und deren Filialkirche des hl. Jakob in Eisersdorf an bestimmten Festtagen besuchten und dort den Messen und Predigten beiwohnten. Weitere Schreibweisen von Eisersdorf waren Eysenreichsdorf, Isrichsdorf sowie lateinisch Hysinrici villa. Es war nach Rengersdorf eingepfarrt und gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Es bestand zunächst aus mehreren Teilen, die zumeist verschiedenen Besitzern als Lehen gehörten. Mit einem in Regensburg am 24. Februar 1654 ausgefertigten Brief wandelte Kaiser Ferdinand III. diese Lehen zu einem Erbgut um. Ab 1622 war der Glatzer Dekan Hieronymus Keck Pfarrer von Eisersdorf. Er wurde für seine Verdienste um die Rekatholisierung des Glatzer Landes mit dem Adelsprädikat „von Eisersdorf“ nobilitiert. Im Dreißigjährigen Krieg trug Eisersdorf schwere Schäden davon.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Eisersdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Für das Jahr 1799 sind nachgewiesen: Eine Kirche, ein Pfarrhaus, eine Schule, zwei Vorwerke, ein Freirichter- und ein Freibauerngut, zwei Kretschame, drei Wassermühlen, 25 Bauern sowie 86 Gärtner und Häusler. Die Einwohnerzahl betrug 726.

Nach der Neugliederung Preußens gehörte Eisersdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert. Mit dem Eisenbahnanschluss an die Bieletalbahn 1897 erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung. 1939 wurden 1.300 Einwohner gezählt. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Eisersdorf 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Żelazno umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Ab 1945 gehörte Żelazno zur Woiwodschaft Wrocław, 1975–1998 zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Rittergut

Dieser Teil von Eisersdorf war 1346 im Besitz des Tyczko von Pannwitz, dem auch Rengersdorf, Kunzendorf und das Schloss Landfried gehörten. Tyczkos Nachkommen bzw. gleichnamige Angehörige eigneten diesen Anteil bis 1623. Nächste Besitzer waren Johann Jakob von Saalhausen und dessen Sohn Hans Christoph, nach denen dieser Anteil auch als Saalhaus-Gut bezeichnet wurde. Hans Christoph von Saalhausen verkaufte diesen Anteil 1669 an das Glatzer Jesuitenkolleg, das seit 1597 auch den Propstei-Anteil besaß.

Gutshof Dittrich

Der Gutshof Dittrich war 1558 im Besitz des David von Pannwitz auf Altwaltersdorf. Der letzte Besitzer aus der Pannwitz'schen Familie war Dittrich von Pannwitz, der 1633 verstarb. Das verschuldete Gut wechselte mehrmals die Besitzer, bis es 1794 der königliche Amtsrat Franz Hoffmann erwarb, dem bereits das Freirichtergut gehörte und der kurze Zeit später auch das Rittergut erwarb.

Propstei-Anteil

Der spätere Propstei-Anteil war 1340 im Besitz der Familie von Glaubitz, die ihn 1349 dem Prager Erzbischof Ernst von Pardubitz und seinen Brüdern Smil und Wilhelm verkaufte. Sie stifteten diesen Teil zusammen mit weiterem Grundbesitz in Oberschwedeldorf, Altbatzdorf sowie einem Garten und einem Haus in Glatz im Jahre 1350 der Glatzer Augustinerstift. Die Stiftung wurde am 23. Oktober 1350 durch Kaiser Karl IV. bestätigt. Nachdem das Augustinerstift in den Wirren der Reformation weitgehend untergegangen war, übergab dessen letzter Propst Christoph Kirmeser das Stift 1595 mit den zugehörigen Besitzungen dem Jesuitenorden. Nach dessen Aufhebung 1776 kam dieser Anteil an das königliche Schulenamt, von dem es 1788 der königlich preußische Oberbergdirektor Friedrich Wilhelm von Reden erwarb, der diesen Anteil mit seiner Herrschaft Niederschwedeldorf verband.

Freirichtergut

Erster bekannter Besitzer des Richterguts war 1330 Grenilinus (Scultetus in Hysinrici villa). Nach häufigen Besitzerwechseln erlangte es 1504 die Stadt Glatz, die es bis 1631 eignete. Zu dieser Zeit gehörten zum Richtergut zwei Huben Feld, ein Kretscham, eine Mehlmühle, ein Wehr- und Mühlgraben mit zwei kleinen Teichen, die Fischerei in der Biele, ein Bräuhaus, vier Handwerker und vier Zinsbauern. 1613 verkaufte Kaiser Matthias der Stadt Glatz u. a. auch das Obergericht über das Eisersdorfer Richtergut. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb es der Glatzer Joseph von Nußdorfer, von dem es 1764 auf seinen gleichnamigen Sohn überging. Dieser verkaufte es nach zehn Jahren dem Steinmetzen Joseph Stehr. Nach dessen Tod 1791 ersteigerte nach einem Jahr das überschuldete Richtergut der Generalpächter der Herbersteinischen Herrschaft Grafenort, Franz Hoffmann. Kurz danach erkaufte er auch das Rittergut und den Gutshof Dittrich.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Martin (Kościół Św. Marcina) wurde bereits 1326 als Filialkirche von Rengersdorf erwähnt und etwa Mitte des 14. Jahrhunderts neu errichtet. Weitere Umbauten erfolgten im 17. und 18. Jahrhundert. Das gotische Sakramentshäuschen mit Christuskopf sowie eine geschnitzte Muttergottes stammen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Die Kanzel mit Wappen des Joseph von Nussdorfer schuf 1777 Ignaz Klahr d. J. Der Kirchhof ist von einer Wehrmauer mit Torhaus umgeben.
  • Das Pfarrhaus mit Walmdach entstand um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert.
  • Das Schloss wurde 1797–1798 errichtet und nach 1871 im Stil des Neubarock umgebaut. 1883 und 1908 wurde es erweitert.
  • Der Wehrturm mit Satteldach und Schießscharten aus dem Ende des 14. Jahrhunderts wurde 1689 und 1727 umgebaut.

Literatur


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