- Žihpolje
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Klagenfurt-Land (KL) Fläche 25,48 km² Koordinaten 46° 33′ N, 14° 18′ O46.55527777777814.295833333333552Koordinaten: 46° 33′ 19″ N, 14° 17′ 45″ O Höhe 552 m ü. A. Einwohner 2.329 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 91 Einwohner je km² Postleitzahl 9161 Vorwahl 04227 Gemeindekennziffer 2 04 17 NUTS-Region AT211 Adresse der
GemeindeverwaltungKirchenstraße 1
9161 Maria RainPolitik Bürgermeister Franz Ragger (SPÖ) Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)Maria Rain (slow.: Žihpolje aus dem veralteten deutschen Namen Seigbichl) ist eine Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Maria Rain liegt im Rosental, acht Kilometer südlich von Klagenfurt zwischen den Abhängen des Sattnitzmassivs und der Drau, die hier zum Ferlacher Stausee angestaut wird.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet mit den drei Katastralgemeinden Maria Rain (Žihpolje), Göltschach (Golšovo) und Toppelsdorf (Dolča vas) umfasst folgende 17 Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 2001):
- Angern (Ingarje), 33 Einwohner
- Angersbichl (Gargorica), 142
- Ehrensdorf (Vršta vas), 80
- Göltschach (Golšovo), 177
- Haimach (Imov), 40
- Maria Rain (Žihpolje), 862
- Nadram (Nadrom), 24
- Oberguntschach (Zgornje Humče), 25
- Obertöllern (Zgornje Dole), 16
- Saberda (Zabrda), 34 Einwohner
- St. Ulrich (Šenturh), 114
- Stemeritsch (Smeriče), 26
- Strantschitschach (Strančiče), 29
- Toppelsdorf (Dolča vas), 92
- Tschedram (Ščedem), 205
- Unterguntschach (Spodnje Humče), 12
- Untertöllern (Spodnje Dole), 109
Geschichte
Eine Urkunde, in der eine durch einen Salzburger Bischof erbaute Kirche „Maria ad Dravum“ (Maria an der Drau) erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 927. Der heutige Name des Orts wurde 1313 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Gemeindegebiet gehörte bis 1848 zum Landgericht Hollenburg. Wichtiger Grundherr war das Zisterzienserstift Viktring, das auch die Marienwallfahrt inszenierte und bis.zu seiner Aufhebung 1786 die örtliche Kirche betreute. Die doppeltürmige, ursprünglich in spätgotischem Stil erbaute Kirche ist das Wahrzeichen des Wallfahrtsorts Maria Rain, der im 15. Jahrhundert entstandene spätgotische Bau wurde durch Vikringer Äbte zwischen 1700 und 1729 in barockem Baustil ausgebaut. Sie war namensgebend für die heutige Gemeinde und auch auf einer früheren 20-Schilling-Banknote abgebildet.
1850 bildete sich aus den drei Katastralgemeinden Toppelsdorf, Tschedram und Göltschach die heutige Ortsgemeinde, die zunächst nach dem größten Ort Toppelsdorf benannt wurde. 1895 wurde sie angesichts der gestiegenen Bekanntheit des auch als Sommerfrische geschätzten Kirchendorfs in Maria Rain umbenannt.
Auf einer Anhöhe (in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche) mit Blick in Richtung Südwesten wurde die so genannte Kaiserhütte 1907 als Unterstand für Kaiser Franz Joseph I. errichtet, der von hier aus die Manöver seiner Armee im Rosental beobachtete.
Eine Ansicht von Maria Rain ist auf der Rückseite der 20-Schilling Banknote von 1956 zu sehen.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Maria Rain 2.020 Einwohner, davon besitzen 96,1 % die österreichische Staatsbürgerschaft. Nach eigenen Angaben gehören 3,9 % der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 76,6 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 5,0 % und zum Islam 1,1 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 12,8 %.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bis in das 20. Jahrhundert hinein dominierte der ländliche Charakter des Gemeindegebiets das Wirtschafts- und Erwerbsleben, in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich Maria Rain zu einem bevorzugten Wohnort von Auspendlern in die nahe Landeshauptstadt.
In der Gemeinde wird traditionell Land- und Holzwirtschaft betrieben, daneben spielt seit dem 20. Jahrhundert auch der Tourismus eine wichtige Rolle.
Durch das Gemeindegebiet führt die Loiblpass Straße (B 91/Europastraße E652) von Klagenfurt kommend in Richtung Loibltunnel. Slowenien, Ferlach und Klagenfurt sind von Maria Rain aus binnen einer halben Stunde erreichbar.
Eine Landesstraße verbindet die Gemeinde über den Sattnitz-Rücken mit Ebenthal_in_Kärnten.
Außerdem liegt Maria Rain an der ÖBB-Nebenbahnstrecke von Klagenfurt nach Rosenbach und besitzt einen eigenen Bahnhof.
Auf dem Areal der Gemeinde befindet sich der Sendemast Pfaffenwald, der zur Verbreitung von Fernsehprogrammen dient.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kaiserhütte
Zu Ehren Franz Josef I., Kaiser von Österreich-Ungarn von 1848 bis 1916, wurde dieser Holzbau am höchsten Punkt des Ortes mit herrlichem Ausblick auf das Rosental und die dahinterliegenden Karawanken errichtet. Anlass dafür war sein Besuch im Ort, als er im Jahre 1907 Manöver der österreichischen k.u.k. Armee beobachtete.
Hemmafelsen
An der Gemeindestraße von Haimach nach Guntschach, direkt an der Süd-Abbruchkante des Sattnitz-Rückens zum Rosental, befindet sich der Hemmafelsen. An dieser Stelle soll Hemma von Gurk Rast gehalten haben, als sie auf Reisen zu ihren Besitzungen in die Untersteiermark war und auf die Fähre zur Überfuhr der Drau wartete.
Bauernmuseum in Saberda
Der mittlerweile pensionierte Nebenerwerbsbauer Johann Lutschounig trug längst vergessenes Werkzeug und andere Utensilien zusammen und schuf damit auf seinem Bauernhof in Saberda ein Museum der besonderen Art. Tausende bäuerliche Werkzeuge und Arbeitsbehelfe zieren sein Hofgebäude, die Tenne und sind praktisch am ganzen Hof sichtbar.
Wie schnell Vergangenes in Vergessenheit gerät, erklärt Lutschounig am Beispiel der „Strumpfla“. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts hat man in diesen Holzbehältern Butter und Rahm erzeugt, heute wisse kaum jemand mehr mit dem Wort etwas anzufangen. Und damit diese Zeugen der Vergangenheit nicht endgültig in Vergessenheit geraten, stellt Lutschounig die Geräte und Waffen in seinem Museum in Saberda aus.
Guntschacher Au
Die Guntschacher Au liegt zwischen den beiden Ortsteilen Unter- und Oberguntschach in der Gemeinde Maria Rain am linken Drauufer. Die Entstehung der Aulandschaft geht auf wasserbauliche Maßnahmen in den siebziger Jahren, beziehungsweise auf die Errichtung der Staustufe Annabrücke im Jahr 1981 zurück. Die Au liegt etwa 20 bis 25 Meter tiefer als Unter- und Oberguntschach.
Die Guntschacher Au ist nicht nur das erste Schutzgebiet seit 13 Jahren, sondern auch das erste, welches mit neuen Schutzgebietstafeln ausgewiesen wird. Das besondere am neuen Naturschutzgebiet ist ein zeitlich begrenztes Betretungsverbot vom 1. Jänner bis 31. Juli jeden Jahres.
Sattnitz-Rücken und „Ewiger Regen“
Der Sattnitz-Höhenzug erstreckt sich in ost-westlicher Richtung südlich des Wörthersees und des Klagenfurter Feldes beziehungsweise nördlich des Rosentales, vom Anwesen Rauniak (Gemeinde Grafenstein) im Osten bis Velden im Westen.
Der größte Teil besteht aus der bis zu mehrere hundert Meter mächtigen Platte des Sattnitz-Konglomerates. Das typische Erscheinungsbild der Steilwände beziehungsweise der teils überhängenden Konglomeratfelsen sind die sogenannten Balmen (= Aushöhlungen). Die zur Drau hin abfallenden südexponierten Hänge im östlichen Teil der Sattnitz zwischen der Ortschaft Maria Rain und der Annabrücke weisen vor allem orchideenreiche Buchenwälder und auf schuttreichen Hängen Laubmischwälder auf.
Durch den Austritt zahlreicher Sickerquellen sind teilweise beträchtliche Kalktuffbildungen und Rieselfluren entstanden, wie zum Beispiel der zum Naturdenkmal erklärte „Ewiger Regen“ bei Maria Rain.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2009 Franz Ragger (SPÖ).[2]
Wappen
Im Wappen von Maria Rain spielt das als silberner Doppelsparren gebildete M einerseits auf den Gemeindenamen bzw. die Pfarrpatronin an, aber auch auf den markanten Doppelturm der Kirche. Die schwebende Krone ist ein Symbol für die Wallfahrt zur Gottesmutter und Himmelskönigin. Das Ährenpaar steht für die Landwirtschaft bzw. den Ackerbau an den Südabhängen der Sattnitz.
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 17. März 1987 verliehen, die Fahne ist Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Einzelnachweise
Literatur
- Hannes Kastrun: „Maria Rain - Im Wandel der Zeit“; 1. Auflage 2000, Eigenverlag des Autors, Copyright Hannes Kastrun 2000; ISBN 3-9501362-1-5
Weblinks
- Gemeindedaten von Maria Rain (Kärnten) bei der Statistik Austria
- www.maria-rain.gv.at Die Gemeinde im Portal der Kärntner Landesregierung
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