Maria Saal

Maria Saal
Maria Saal
Wappen von Maria Saal
Maria Saal (Österreich)
Maria Saal
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Klagenfurt-Land
Kfz-Kennzeichen: KL
Fläche: 34,81 km²
Koordinaten: 46° 41′ N, 14° 21′ O46.68083333333314.348611111111505Koordinaten: 46° 40′ 51″ N, 14° 20′ 55″ O
Höhe: 505 m ü. A.
Einwohner: 3.826 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 109,91 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9063
Vorwahl: 0 42 23
Gemeindekennziffer: 2 04 18
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Platzl 7
9063 Maria Saal
Website: www.maria-saal.gv.at
Politik
Bürgermeister: Anton Schmidt (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(23 Mitglieder)
8 ÖVP, 7 SPÖ, 5 FPK, 3 GRÜNE
Lage der Marktgemeinde Maria Saal im Bezirk Klagenfurt-Land
Ebenthal in Kärnten Feistritz im Rosental Ferlach Grafenstein Keutschach am See Köttmannsdorf Krumpendorf am Wörther See Ludmannsdorf Magdalensberg Maria Rain Maria Saal Maria Wörth Moosburg Poggersdorf Pörtschach am Wörther See Sankt Margareten im Rosental Schiefling am Wörthersee Techelsberg am Wörther See Zell Klagenfurt KärntenLage der Gemeinde Maria Saal im Bezirk Klagenfurt-Land (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Blick auf Maria Saal
Blick auf Maria Saal
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Maria Saal (slo. Gospa Sveta) ist eine Marktgemeinde mit 3826 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) und ein Wallfahrtsort im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten. Bekannt ist der Ort vor allem für die Marienkirche.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Ortschaft Maria Saal liegt weithin sichtbar auf einer Anhöhe im Osten des Zollfelds, einer etwa zehn Kilometer lange Talebene der Glan zwischen Magdalensberg und Ulrichsberg, die sich nördlich an Klagenfurt anschließt. Das Gemeindegebiet erstreckt sich beidseitig des Zollfelds und wird von Glan und Raba durchflossen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde ist in die fünf Katastralgemeinden Kading, Karnburg, Möderndorf, Possau und St. Michael am Zollfeld gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 38 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Arndorf (106)
  • Bergl (4)
  • Dellach (160)
  • Gröblach (slo. Groblje) (7)
  • Höfern (15)
  • Hart (slo. Dobrava) (11)
  • Judendorf (5)
  • Kading (231)
  • Karnburg (slo. Krnski Grad) (540)
  • Kuchling (74)
  • Leibnitz (0)
  • Lind (10)
  • Möderndorf (72)
  • Maria Saal (slo. Gospa Sveta) (1.026)
  • Meilsberg (66)
  • Meiselberg (6)
  • Pörtschach am Berg (52)
  • Poppichl (67)
  • Possau (49)
  • Prikalitz (2)
  • Ratzendorf (218)
  • Rosendorf (29)
  • Rotheis (23)
  • Sagrad (slo. Za gradom) (76)
  • St. Michael am Zollfeld (214)
  • Stegendorf (62)
  • Stuttern (15)
  • Töltschach (3)
  • Techmannsdorf (13)
  • Thurn (14)
  • Treffelsdorf (0)
  • Walddorf (200)
  • Willersdorf (41)
  • Winklern (51)
  • Wrießnitz (109)
  • Wutschein (125)
  • Zell (100)
  • Zollfeld (42)

Geschichte

Im 1. Jahrhundert n. Chr. wurde durch den römischen Kaiser Claudius die Provinzhauptstadt Virunum am Magdalensberg, im Zollfeld,[1] als Nachfolgesiedlung der um 15 v. Chr. errichteten keltischen Hauptstadt Noreia in der Provinz Noricum angelegt.

Die erste Christianisierung des Gebietes um etwa 300 ging vom Patriarchat Aquileia aus, wobei Virunum Bischofssitz wurde. Um 590 besetzten und besiedelten Slawen Kärnten sowie Teile der heutigen Bundesländer Steiermark und Salzburg; Virunum wurde 591 letztmals genannt. Die Hauptstadt des ihnen hier begründeten Fürstentums hatte seinen Regierungssitz (Curtis Carantana) in Karnburg am Fuß des Ulrichsbergs; heute ist Karnburg ein der Gemeinde zugehöriges Dorf, wenige Kilometer westlich der heutigen Ortschaft Maria Saal.

Valvasors Kupferstich aus dem Jahre 1680
Marienkirche

Vor 767 schickte der Salzburger Bischof Virgil von Chorbischof Modestus mit Klerikern nach Karantanien. So wurde von Maria Saal aus die zweite Christianisierungswelle in Kärnten eingeleitet.

Karnburg war später auch Hauptstadt des Kärntner Herzogtums, Arnulf von Kärnten hatte hier eine Kaiserpfalz. In Karnburg wurden die Herzöge von Kärnten am Fürstenstein eingesetzt, anschließend in der im 8. Jahrhundert unter Modestus erbauten Marienkirche in Maria Saal gesegnet. Im 9. Jahrhundert wurde der Herzogstuhl errichtet, wo der Herzog den Ständen den Eid leistete, Lehen vergab und Recht sprach.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Marienkirche zur Festung ausgebaut, um die Bauern bei den Einfällen der Türken in Kärnten zu schützen. Nach einem Brand wurde sie in den Jahren 1670 bis 1674 wieder aufgebaut, und 1687 goss Mathias Landsmann aus zurückgelassenen Kanonen der Türken eine 6.608 kg schwere Glocke; die Maria Saalerin ist die größte Glocke Kärntens und ertönt im Schlagton fis0.

1859 kam Maria Saal an das Bistum Gurk und damit wurde der jeweilige Gurker Bischof zugleich Propst von Maria Saal.

Im Jahr 1930 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat die Marktgemeinde Maria Saal 3838 Einwohner, davon besitzen 96,7 % die österreichische Staatsbürgerschaft.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 83,7 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 4,0 % und zum Islam 1,0 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 9,0 % der Einwohner.

Jahr Einwohner
1869 2.039
1880 2.002
1890 2.157
1900 2.133
1910 2.283
Jahr Einwohner
1923 2.112
1934 2.115
1939 2.149
1951 2.434
1961 2.532
Jahr Einwohner
1971 2.839
1981 3.202
1991 3.700
2001 3.838

Quelle: Statistik Austria, Volkszählungsergebnisse

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Herzogstuhl
Pfarrkirche Hl. Lambert in Pörtschach am Berg
Filialkirche Hll. Primus und Felician in Possau
Grabbaurelief mit Schreiberdarstellung

Archäologische Ausgrabungsstätten

  • Virunum II
  • Römisches Amphitheater
  • Römisches Bühnentheater

Museen

Denkmäler

Bauwerke

Kapellen, Kirchen und Propsteien

  • Wallfahrtskirche „Mariae Himmelfahrt“ mit Wehranlagen, Karner, Propstei- und Dechanteigebäude
  • Pfalzkirche Karnburg mit Annakapelle
  • Schlosskirche Tanzenberg
  • Modestusstöckl, kleine, an ein Wohnhaus angebaute Kapelle mit Modestusstatue
  • Pfarrkirche Hl. Lambert in Pörtschach am Berg. Die Kirche wurde vom ersten Kärntner Herzog Otto I. gegründet; ursprünglich war an diesem Ort ein Kloster geplant. Der heutige Kirchenbau ist eine barockisierte romanische Chorturmkirche mit einem wuchtigen, barockem Zwiebelturm an der Ostseite, und einem einfachen, überdachten Westportal.
  • Pfarrkirche Sankt Michael am Zollfeld
  • Filialkirche heiliger Leonhard in Arndorf
  • Filialkirche heiliger Martin in Lind
  • Filialkirche heilige Primus und Felician in Possau
  • Kapelle beim Brandlhof in Höfern 1
  • Schlosskapelle in Töltschach 1

Ansitze und Schlösser

  • Schloss Lind bei Stegendorf
  • Schloss Meiselberg
  • Schloss Möderndorf
  • Tonhof, ehemaliges Gerichtsgebäude, Geburtshaus von Friedrich Welwitsch und Treffpunkt eines Künstlerkreises um Gerhard Lampersberg
  • Schloss Töltschach

Regelmäßige Veranstaltungen

Während des seit 2002 jährlich stattfindenden, zehntägigen Internationalen Bildhauersymposiums[2] in Maria Saal arbeiten renommierte Künstler aus dem Alpen-Adria-Raum öffentlich und „open air“ im Zentrum von Maria Saal und zahlreiche künstlerische Veranstaltungen in den verschiedensten Kunstsparten finden statt. Das Publikum kann in dieser Zeit den Schaffensprozess der Künstler beobachten, mit ihnen ins Gespräch kommen und so den Zugang zur bildenden Kunst erneuern bzw. vertiefen. Gearbeitet wird rund um den Dom, in welchem auch - ebenfalls ein Beispiel zeitgenössischer Kunst - die religiösen Fresken (1925) des österreichischen Malers Herbert Boeckl zu besichtigen sind.

Politik

Gemeinderat

Marktgemeindeamt in Maria Saal
Schnerichweg in Maria Saal

Der Gemeinderat von Maria Saal hat 23 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2009 Anton Schmidt (ÖVP).

Wappen

Das Wappen von Maria Saal zeigt im Hintergrund die Kärntner Landesfarben und davor den Herzogstuhl. Es wurde der Marktgemeinde am 14. November 1931 mit folgender amtlicher Blasonierung verliehen:

„In einem zweimal von Gold, Rot und Silber geteilten Schild erhebt sich auf einem Rasengrunde natürlich dargestellt und halbrechts gewendet der aus unbehauenen Steinblöcken und Platten zusammengefügte Kärntner „Herzogstuhl“.“[3]

Die Fahne ist Gelb-Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Literatur

  • Alfred Ogris, Wilhelm Wadl (Hgg.): Marktgemeinde Maria Saal. Geschichte - Kultur - Natur. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2007, ISBN 978-3-900531-66-9

Weblinks

 Commons: Maria Saal – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Maria "Saal", lat. Solium, enthält dasselbe Ursprungswort wie "Zoll"-Feld; siehe Zollfeld
  2. http://www.bildhauersymposium.at
  3. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen, S. 186. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1

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